Ein Montag in Annecy.

26 10 2010

Fussball, Frankreich, Ligue 2, neuer Ground
25.10.10 Évian Thonon Gaillard FC – CS Sedan Ardennes
2:2 (1:0), 4’513 Zuschauer, Parc des Sports, Annecy

Relativ spontan konnte ich mich für einen montäglichen Ausflug an den Lac d’Annecy begeistern, genauer in die Stadt welche dem See seinen Namen leiht. Annecy ist die Hauptstadt des Départements Haute-Savoie und liegt rund 45 Kilometer südlich von Genf. Mitfahrer am heutigen Tag war mein „Nachbar“ Beat, unterwegs zu seinem ersten Spiel im Ausland.

Nach einem ausgedehnten Bummel durch das mittelalterliche Städtchen und einem einfachen aber köstlichen französischen Abendessen machten wir uns auf den Weg zum Parc des Sports. Hier trägt der diesjährige Aufsteiger in die Ligue 2, der Évian Thonon Gaillard FC seine Heimspiele aus.

Évian Thonon Gaillard FC ist der inzwischen vierte Name des Fusionsvereins, welcher den ehemaligen französischen Nationalspielern Zinédine Zidane, Bixente Lizarazu und Alain Boghossian gehört. Da die eigenen Spielstätten zu klein für die zweite Liga waren musste man nach Annecy ausweichen, da zuvor ein Umzug ins Stade de Genève von der UEFA verweigert wurde.

Der Parc des Sports verfügt über zwei mächtige Tribünen, von denen am heutigen Abend zumindest eine gut ausgelastet war. Die Kurven bestehen aus Betonstufen. Insgesamt fanden sich 4’513 Zuschauer zu diesem Fernsehspiel gegen den CS Sedan ein. Die Gäste aus den Ardennen waren mit gerade mal 15 – 20 Leuten angereist hauptsächlich Eltern mit Kindern. Ein paar weitere fanden sich auf der Hauptribüne ein. Die Heimfans waren auf zwei Gruppen verteilt, die Ultras und der normale Fanclub. Beide machten Stimmung wie es in dem kleinen Rahmen halt möglich war, man kam sich aber eher gegenseitig in die Quere.

Das Spiel war durchaus unterhaltsam, fand aber zum Teil unter irregulären Bedingungen statt. Der Wind war so stark dass des öfteren ein Ball beim Torabstoss auf halbem Wege zurück zum Ausgangspunkt flog. Nach der Führung zur Pause per Elfmeter gelang den Gästen nach dem Seitenwechsel der Ausgleich auf dieselbe Weise. Etwas später erhöhten sie gar auf 1:2. In Unterzahl erkämpften die Hausherren kurz vor Abpfiff das verdiente 2:2.

Eine Machtdemonstration sondergleichen boten einmal mehr die Möchtegernrambos mit der Aufschrift „Securité“. Nachdem ein Herr mittleren Alters nach dem Toilettenbesuch sein Ticket für die Gegentribüne nicht mehr fand wurde er von 6 (!) Ordnern auf den Boden geworfen und aus dem Stadion gezerrt, wo er der Gendarmerie übergeben wurde. Dies notabene keine 10 Minuten vor Spielende…



FC St. Gallen U21 – FC Gossau.

18 10 2010

Fussball, Schweiz, 1. Liga
16.10.10 FC St. Gallen U21 – FC Gossau
3:0 (1:0), 250 Zuschauer, Stadion Espenmoos, St. Gallen

In Kombination mit einem Besuch der Landwirtschafts- und Ernährungsmesse OLMA in St. Gallen wurde wieder einmal ein Spiel im altehrwürdigen Stadion Espenmoos besucht. Bis auf die markante Haupttribüne wurde das Stadion dem Erdboden gleich gemacht und in eine Fussballanlage mit je einem Natur- beziehungsweie Kunstrasenplatz bestückt.

Zusammen mit den Supportern vom FC Gossau und auch einigen St. Galler Anhängern wurden zuerst ein paar Bierchen in den Degustationshallen gekippt ehe der kurze Fussweg zum Stadion zurückgelegt wurde.

Das Spiel wurde vom Nachwuchsteam ASL-Zweitletzten dominiert. Am Ende mussten die Fürstenländer gar mit einer 0:3-Niederlage nach Hause reisen. Abgsehen von gelegentlichem akkustischem Support auf beiden Seiten bot das kleine St. Galler-Derby keinerlei Höhepunkte, dass unmittelbar nach Abpfiff wieder an die OLMA verschoben wurde.



Wieder mal Vorarlberg.

10 10 2010

Fussball, Österreich, Regionalliga West, neuer Ground
09.10.10 FC Höchst – SV Austria Salzburg
2:4 (2:3), 350 Zuschauer, Rheinaustadion, Höchst

Für den Samstag war mal wieder ein Auswärtsspiel der Salzburger Austria angesagt, welche sich momentan im Mittelfeld der Regionalliga West tummelt. Im vierten Auswärtsspiel in Vorarlberg sollten heute endlich die ersten Punkte in Ländle eingefahren werden.

Wie bereits beim Spiel in Wattens wurde auch in Höchst lange über eine Absage diskutiert, da man aus unerklärlichen Gründen Angst vor der Masse der eigentlich friedlichen Austria-Fans hatte. Da es in Wattens aber zu keinen Zwischenfällen kam fand das Spiel schliesslich im Rheinaustadion in Höchst, nur durch die Autobahn vom Sportplatz des FC St. Margrethen auf der Schweizer Seite getrennt statt.

Der Zuschaueraufmarsch hielt sich in Grenzen. Gerade mal 350 Zuschauer wollten das Heimspiel des noch punktelosen FC Höchst sehen. Darunter befanden sich rund 150 Salzburger in einem abgetrennten Gästebereich sowie eine stattliche Zahl Schweizer, Deutscher und Österreichischer Groundhopper.

Nach einer torreichen ersten Halbzeit und einem 90minütigen Support der Austrianer endete das Spiel schliesslich mit einem 4:2-Sieg der Violetten.

Fussball, Österreich, 3. Landesklasse VFV, neuer Ground
09.10.10 SC Austria Lustenau 1b – FC Klostertal
3:1 (0:1, ca. 40 Zuschauer, Rheinvorland-Spielplätze, Lustenau

Mittlerweile zu dritt (nebst Andrea gesellte sich noch der Bodenseehopper Philip dazu) fuhren wir unmittelbar nach dem Spiel zum Lustenauer Reichshofstadion. Allerdings war dieses Mal nicht das Stadion das Ziel, sondern die Rheinvorland-Spielplätze. Hierbei handelt es sich um die Nebenplätze des Stadions, welche in den Rheinauen hinter der Haupttribüne liegen. das spezielle am Spielort der 1b-Mannschaft des SC Austria Lustenau ist dass als „Zuschauertribüne“ die Gleise der Bahn der internationalen Rheinregulierung genutzt werden.

Die Partie der achten Spielklasse gegen den FC Klostertal war ziemlich unterhaltsam, der Zuschaueraufmrasch war jedoch wie erwartet nicht der Rede wert. Da Andrea auf der ganzen Tour das Schweizer Mobilfunknetz auf ihrem iPhone hatte suchte sie noch kurz die Adresse der Arena Alberschwende heraus. In diesem Freiluftground wollten wir eigentlich das Heimspiel des EHC Bregenzerwald sehen. Zum Glück erfuhren wir somit noch das das Spiel kurzfristig in die Lustenauer Rheinhalle verlegt wurde. Uns konnte dies egal sein, die Strecke war kürzer und ein neuer Ground wars auch. Für Philip blieb es somit jedoch bei nur einem neuen Ground, nämlich dem mittleren.

Eishockey, Österreich, Nationalliga, neuer Ground
09.10.10 EHC Bregenzerwald – ATSE Graz
4:2 (1:0, 2:1, 1:1), ca. 200 Zuschauer, Rheinhalle, Lustenau

In der Rheinhalle gönnten wir uns zuerst ein Abendessen bestehend aus Pommes Frites und Glühwein. Das Eisbahnrestaurant schaffte es dieses simple Mahl in einem gediegenen Ambiente und so liebevoll zubereitet zu servieren das man sich in einem edlen Restaurant wähnte.

Das Spiel der zweiten Spielklasse, der Nationalliga (die oberste rein Österreichische Liga) zwischen den „Wäldern“ und dem ATSE Graz fand vor 200 Zuschauern statt, wusste vom Niveau her aber durchaus zu gefallen. Und einen Penalty während dem Spiel sieht man auch nicht alle Tage. in unserem Fall waren es sogar zwei, beide Teams blieben jedoch ohne Erfolg. Das Spiel endete dank einem 4:2-Sieg mit den ersten Punkten für das Team aus Alberschwende.



Modernes Eishockey in Zug.

10 10 2010

Eishockey, Schweiz, National League A, neuer Ground
05.10.10 EV Zug – HC Lugano
3:2 n. V. (1:0, 0:1, 1:1), 5’855 Zuschauer, BOSSARD Arena, Zug

Nachdem sich in den obersten 2 Spielklassen der Schweizer Eishockeyliga betreffend Stadien ausser einigen Modernisierungen jahrelang nichts getan hat eröffnete der Innerschweizer Erstligist EV Zug diesen Sommer die neue BOSSARD Arena. Die alte Hertihalle wurde bereits nach Ende der letzten Saison dem Erdboden gleichgemacht.

Nun hiess es für mich also nach geschätzten 5 Jahren die obersten beiden Ligen wieder zu komplettieren. Auserwählt wurde dazu ein Dienstagabendspiel gegen den HC Lugano. Als ich dank der neuen Westumfahrung Zürich viel schneller als früher in Zug eintraf musste ich erst einmal feststellen dass auch die kostenlosen Parkplätze um das Herti-Areal Geschichte sind.

Für 25 Schweizer Franken kaufte ich mir schliesslich einen Stehplatz in der immer noch pubertierenden Zuger Kurve. Einfach unglaublich dass die Kids dort nie älter werden. Eine Personenkontrolle am Eingang gab es nicht. Lediglich ein älterer Herr der die Tickets kontrollierte war anwesend. Dafür ging das Einlassprozedre erfreulich speditiv vor sich.

In der Halle dann die Frage die mich heute noch beschäftigt: Bin ich hier in einer Eishalle oder einem Kinosaal? Die Jacke wurde gleich mal ausgezogen und der Pullover war eigentlich auch überflüssig. Hauptsache man ist stolz darauf dass die Halle energieffizient geheizt wird. Der Blick auf die Speise- bzw. Getränkekarte an den engen Verpflegungsständen war auch nicht gerade erfreulich. Da will man doch aller Ernstes 4.50 Sfr. für eine kleine Brezel, 5.50 Sfr. für ein Bier. Willkommen in der Zukunft, leider inzwischen auch beim Eishockey.

Der Gästeblock war gut gefüllt und in zwei Hälften geteilt. Gegen Ende des Spiels brach unter den Luganesi eine wüste Massenschlägerei aus, welche versehentlich kurz auf Grossleinwand gezeigt wurde. Da just in dem Moment der 2:2 Ausgleich für die Tessiner fiel hatte man sich aber ganz schnell wieder lieb.

Das Spiel endete schliesslich mit einem 3:2-Sieg der Zuger nach gut 30 Sekunden der Verlängerung. Auf die Frage eines Schülers welcher eine Umfrage im Auftrag des Hallenbetreibers machte, wie oft ich denn noch hierherkommen werde antwortete ich wie aus der Pistole geschossen: „Nie wieder!“.



FC Zürich U21 – FC Schötz / FC Uster – FC Bülach / FC Luzern – BSC Young Boys.

4 10 2010

Fussball, Schweiz, 1. Liga, neuer Ground
02.10.10 FC Zürich U21 – FC Schötz
2:1 (1:0), 150 Zuschauer, Sportanlage Heerenschürli, Zürich

Die Sportanlage Heerenschürli wurde in den letzten Monaten umfassend erneuert. An der Stelle des ehemaligen Hauptplatzes steht nun ein markantes, giftgtünes Garderobengebäude, welches auf der Rückseite mit einer Sitzplatzrampe für den neuen Hauptplatz versehen ist.

Prominentester Nutzer des neuen Hauptplatzes in Zürich-Schwamendingen ist nun die U21-Equipe des FC Zürich aus der 1. Liga. Der heutige Spitzenkampf gegen den FC Schötz aus dem Luzerner Hinterland konnten die Stadtzürcher mit 2:1 für sich entscheiden.

Fussball, Schweiz, 2. Liga FVRZ, neuer Ground
02.10.10 FC Uster – FC Bülach
3:0 (1:0), ca. 100 Zuschauer, Stadion Buchholz, Uster

Nach dem Spiel führte mich der Weg, beziehungsweise die Oberlandautobahn A53 nach Uster, wo der örtliche Fussballclub seine Heimspiele im Leichtatlethikstadion Buchholz, direkt an der Autobahnausfahrt Uster-Nord austrägt. Die Anlage verfügt über eine grosse Betontribüne über eine gesamte Längsseite. Das Spiel gegen den FC Bülach im Rahmen der 2. Liga FVRZ entschied der Gastgeber mit 3:0 für sich. Von der kleinen Ultragruppierung welche den FC Bülach vor dem Abstieg noch unterstützte war nichts mehr zu sehen.

Fussball, Schweiz, ASL
03.10.10 FC Luzern – BSC Young Boys
2:0 (0:0), 8’700 Zuschauer (ausverkauft), Stadion Gersag, Emmen

Der geplante Sonntagmorgenkick in Adliswil wurde ausgelassen, stattdessen ging es wieder einmal mit der Seetalbahn nach Emmenbrücke um nach langer (ferien- und schichtbedingter) Absenz einem Spiel meines Stammvereins beizuwohnen. Als überraschender, aber souveräner Leader traf der FC Luzern auf die Young Boys aus Bern, welche auf internationaler Ebene mehr Glanz versprühen als in den heimischen Stadien.

Nach einer torlosen ersten Halbzeit eröffneten die Berner Fans die zweite Spielhälfte mit einer ahnsehnlichen Pyroshow. Die 8’700 Zuschauer im ausverkauften Stadion Gersag tobten als endlich das erlösende 1:0 für den Gastgeber fiel. Als Janko Pacar nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit der ersten Ballberührung den Sieg sicherte war im Gersag einmal mehr die Hölle los.