Die weiteren Tage in Hong Kong.

16 11 2011

Nach einer geruhsamen Nacht und unseren täglichen Mittagsnudeln in einem der zahlreichen Nudelläden in denen sich die Chinesen schlürfend und schmatzend stärken machten wir uns auf zum Sik Sik Yuen Wong Tai Sin-Tempel an der MTR-Station Wong Tai Sin. Es erwartete uns ein wunderschöner Tempel mit vielen interessanten Details. Hier werden die drei Hauptreligionen Chinas praktiziert. Es sind dies der Buddhismus, der Taoismus und der Konfuzianismus. Rund um den Tempel reihen sich unzählige winzige Wahrsagerstuben, in den man sich die Zukunft voraussagen lassen kann.

Wir entschieden uns für die kostenlose Variante um unsere Glückszahl herauszufinden. Man holt sich erst einmal eine Holztrommel mit etwa 100 kleinen, dünnen Holzstäbchen. Danach kniet man auf ein Kissen vor dem Altar und schüttelt die Trommel solange bis ein Stäbchen herausfällt. Auf diesem steht dann die Glückszahl. David erhielt die 95, ich die 38. Und die 38 sollte mir tatsächlich noch Glück bringen, doch dazu später.

Nur eine MTR-Station entfernt, am Diamond Hill liegt der Nan Lian Garden, eine wunderschöne Parkanlage mit Elementen aus der Tung-Dinastie. Zum Park gehört auch ein vegetarisches Restaurant direkt hinter einem Wasserfall. Im Lotusteich befindet sich ein Turm in typisch chinesischer Bauweise und auf der anderen Strassenseite laden die Nonnen zu einem Besuch im sehenswerten Chi-Lin-Kloster.

 

Am Abend war schliesslich eines der Highlights Hong Kongs angesagt. Jeden Abend um 20:00 findet die spektakuläre Multimediashow „A Symphony of Lights“ statt. Die laut Guinness Buch der Rekorde grösste regelmässig stattfindende Lichter- und Klangshow der Welt zieht jeden Abend tausende Besucher an die Avenue of Stars an der Hafenpromenade von Tim Sha Tsui. Rund 20 Minuten lang werden 40 Wolkenkratzer am gegenüberliegenden Ufer des Victoria Harbours zu der Musik aus den Lautsprechern in Lichter getaucht. Leider kommt die Show durch die ohnehin schon massive Beleuchtung der Gebäude zu wenig zur Geltung. Sehenswert ist sie aber allemal.

Am Dienstag wurden wir zum ersten Mal mit richtig heftigem Regen geweckt. Da wir am Abend Davids Bruder Simon aus Taiwan erwarteten mussten wir das Hostel wechseln. Wir fuhren also nach Tim Sha Tsui und bezogen eine etwas schönere und obendrein billigere Unterkunft im 15. Stock eines sehr speziellen Hochhauses. Speziell daran war die Tatsache dass sich im Inneren dieses Gebäudes weit über 100 (!) Hostels, Hotels und Gästehäuser befinden. Leider gibt es nur 2 Aufzüge, weshalb sich oft lange Schlangen bilden.

Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus Nr. 70 nach Aberdeen, wo sich der frühere Dschunkenhafen befindet. Die modernen Nachfolger namens Sampans stehen inzwischen zu dutzenden eher unspektakulär im Aberdeen Harbour. Geschäftstüchtige Chinesinnen versuchen mit bescheidenem Erfolg Touristen zu einer Rundfahrt in einem der Sampans zu überreden. Die Hauptattraktion des Hafens ist ohne Zweifel das riesige schwimmende Restaurant „Jumbo“, welches vom Ufer mit kostenlosen Zubringerbooten erreicht werden kann. Leider wurde uns die Sicht auf diesen Koloss durch eine grosse Baustelle verwehrt. Das Jumbo brannte übrigens kurz vor seiner Eröffnung nieder und wurde unverzüglich erneut errichtet.

Der Abend wurde damit verbracht auf Simon zu warten, welcher gegen 22:30 auch sichtlich erschöpft erschien. Wir gingen kurz darauf zu Bett, denn für den nächsten Tag hatten wir einiges vor.

Erst nahmen wir die Fähre Nach Wan Chai (2.50 HKD), wo wir auf das Boot (28.40 HKD) nach Lantau Island wechselten. Lantaus Island gehört zu den Outlying Islands und beherbergt den weltweit grössten im Freien stehende Bronzebuddha. Diesen erreichten wir nach einer halbstündigen Busfahrt (17.20 HKD) durch die wunderbar grüne Insel.

Das Wetter spielte auch an diesem Tag nicht mit und so erwartete uns am Fusse des Buddhas eine dicke Nebelsuppe. Man sah kaum die Hand vor Augen geschweige denn den Buddha. Trotzdem kletterten wir die zahlreichen Stufen hinauf, und brachten unseren Wunsch an den wir zur Verfügung hatten. Ich muss nicht erwähnen dass wir uns allesamt besseres Wetter wünschten.

Im Eintrittspreise von 23 HKD (nur für das Innere des Buddhas nötig) war auch eine leckere Mahlzeit inklusive 2 Dessertstückchen und Kaffee in dem zu der Anlage Ngong Ping 360 gehörenden Klosterrestaurant. Wir verzichteten aufgrund des Wetters auf einen Abstecher zum Pfahlbauerdorf Tai O und nahmen den Bus zur MTR in Tung Chung, welche uns zurück zu unserem Hostel brachte.

Für den Abend zogen wir uns elegant an fuhren zum Happy Valley. Dort wo wir vor ein paar Tagen noch Fussball gesehen hatten fand an jenem Abend ein Pferderennen statt. Wir besorgten uns für 100 HKD einen Tourist Badge (mit dem billigsten Eintritt von 10 HKD kann man nicht wetten) und nahmen Platz auf der riesigen Tribüne. Leider waren wir etwas spät dran. Wir trafen eine Abmachung dass der Gewinn in Bier angelegt wird und begaben uns zu den Wettschaltern.

Im 6. Von 8 Rennen tippten wir natürlich unsere Glückszahlen. Da ich die 38 hatte setzte ich auf die Kandidaten 3 und 8, David auf die 9 und die 5. Und siehe da: Die 3 gewann überraschend und die 9 wurde zweiter. Ich holte meinen Gewinn von 221 HKD ab und schon waren die ersten Bierchen bezahlt. Im 7. Rennen wurde mein Gaul im Photo Finish geschlagen. Es blieben noch 50 HKD übrig und die wurden auf alles oder nichts gesetzt, leider ohne Erfolg. Wir hatten jedoch unseren Spass und ausser dem Eintritt kaum Kosten.

Nach dem Rennen ging es mit dem Bus nach Wan Chai, dem berüchtigten Ausgehviertel der Stadt. An den Nutten vorbei zogen wir zum ersten Pub. Die Preise schockierten uns ein wenig, zahlte man doch 60 HKD für ein Pint. Im zweiten Pub liessen wir uns schliesslich nieder, trafen eine Menge Leute und liessen es bis früh am Morgen so richtig krachen.



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