Côte d’Azur, Österreich und Ungarn an einem Wochenende.

7 04 2012

Kaum war meine zweite Weltreise Geschichte zog es mich bereits wieder weg von daheim. Schliesslich habe ich ja noch über einen Monat Zeit ehe das Arbeitsleben wieder ruft. Bereits in Malaysia hatte ich für weniger als 200 Schweizer Franken 2 Flüge und 1 Nachtzugreise gebucht. Ziel war es endlich den umstrittenen Länderpunkt Monaco abzuhaken und die österreichische Bundesliga im zweiten Anlauf zu komplettieren.

Mit Easy Jet ging es am Freitag ausgeschlafen nach Nizza an der französischen Côte d’Azur. Mit dem Flughafenbus fuhr ich für 4 Euro in die City. Das Ticket gilt dann auf allen Linien der Lignes d’Azur, also auch bis Cap d’Ail, dem Grenzort unmittelbar vor Monaco.

Ohne Probleme fand ich die Wohnung von Riccardo, dem Couchsurfer bei dem ich die Nacht verbringen durfte. Riccardo stammt ursprünglich aus Rom und erwartete mich bereits mit leckerer Pasta und etwas Vino. Danach führte er mich etwas in der schönen Stadt herum. Wenig begeistert war er von Nizzas Einkaufsmeile:„Das ist die Globalisierungsstrasse. Hier kriegst Du alles was Du überall auf der Welt auch kriegst.“ meinte er.

Anschliessend brachte mich der überfüllte Bus entlang der Küste ins Fürstentum Monaco. Obwohl mein Ticket nur bis Cap d’Ail gültig war fuhr ich bis Monaco, das Stadion liegt ja unmittelbar an der Grenze zu Frankreich. Ich vertrieb mir die Zeit mit etwas Sightseeing und musste staunen wie hässlich der total verbaute Stadtstaat doch eigentlich ist. Selbst das Stade Louis II sieht genau gleich aus wie die restlichen Gebäude. Es befindet sich übrigens etwas erhöht auf dem Dach einer Tiefgarage, einer Sporthalle und einem Hallenbad.

Fussball, Monaco, Ligue 2, neuer Ground und Länderpunkt
23.03.12 AS de Monaco FC – LB Châteauroux
2:1 (1:0). 4’073 Zuschauer, Stade Louis II, Monaco

Für 5 Euro gab es ein Ticket in der Kurve. Doch spätestens seit dem Abstieg in die 2. französische Liga scheint sich niemand mehr für den einst so erfolgreichen Verein zu interessieren. Gut 4‘000 Zuschauer sollen es an dem kalten Abend gewesen sein. Ich hätte knapp 1‘000 geschätzt. Am Ende gewann die AS gegen LB Châteauroux mit 2:1, doch mit dem Aufstieg wird es dieses Jahr wohl nix.

Nach einer kurzen, aber erholsamen Nacht offerierte Riccardo mir Kekse und 2 richtige italienische Espressi zum Frühstück ehe es mit dem Bus zum Flughafen ging. Dieses Mal aber für lediglich 1 Euro, denn der normale Bus (59 und 70) hält nur wenige Meter vor dem Flughafen am Boulevard d’Anglais, gesagt wird dies den Touristen natürlich nicht.

Obwohl ich mit TUIfly gebucht hatte stand am Terminal 1 eine Maschine der Airline NIKI bereit. Eigentlich ein Glücksfall, denn vom Check-In welcher keine 20 Sekunden dauerte über die Freundlichkeit der hübschen Flight Attendants und die Zweiersitzreihen bis hin zum leckeren und kostenlosen Sandwich gab es bei dieser Vorzeige-Günstigairline nun rein gar nichts auszusetzen. Sogar rund 20 Minuten zu früh setzten wir in Wien-Schwechat auf und aus den Boxen ertönte die inoffizielle österreichische Nationalhymne „I am from Austria“ von Reinhard Fendrich.

Mit der S-Bahn ging es erst einmal zum Südbahnhof, von dem ich wusste dass er momentan „umgebaut“ wird. Das wollte ich mir doch einmal anschauen. Doch dort wo sich früher Sandler und Dealer rumtrieben und die Züge nach Bratislava und Prag fuhren klafft momentan eine riesige Baugrube. Daneben befindet sich ein provisorischer Bahnhof. In Zukunft wird hier der neue Wiener Hauptbahnhof stehen.

Über Meidling ging es weiter nach Wiener Neustadt, dem wir bereits vor 2 Jahren einen Besuch abstatteten. Leider wurde das Spiel damals kurzfristig abgesagt. Grund dafür war starker Nebel. Da die für 21 Euro (Einzelzimmer mit Frühstück) gebuchte Jugendherberge in der ehemaligen Gestapo-Zentrale nur von 17:30-19:30 Uhr zum Check-In lädt erkundigte ich die wunderschöne Altstadt und fing an bei herrlichem Frühlingswetter am Hauptplatz die verbleibenden Blogeinträge zu schreiben.

Fussball, Österreich, Bundesliga, neuer Ground
24.03.12 SC Wiener Neustadt – SV Ried
1:1 (0:0), 1’700 Zuschauer, Wiener Neustädter Stadion, Wiener Neustadt

Nachdem ich endlich einchecken konnte marschierte ich die rund 2.5 Kilometer zum Stadion, welches abgesehen von der Haupttribüne ziemlich provisorisch daherkommt. Der geplante Neubau dürfte nach dem Ausstieg des Hauptsponsor Magna wohl auch nicht mehr realisierbar sein. Bekannt wurde das Stadion übrigens nicht durch Fussball sondern durch den Grossen Preis von Österreich in der Motorsportart Speedway. Doch seit dem Aufstieg des SC finden keine Rennen mehr statt.

Zu Spielbeginn fanden sich etwa 1‘700 Zuschauer ein, davon überraschend wenige aus Oberösterreich. Da die Gäste aus dem Innkreis als drittplatzierte sogar noch gute Chancen auf den Titel haben hätte ich an einem Samstagabend deutlich mehr als die rund 50 Nasen erwartet. Doch auch die Fanszene von Wiener Neustadt gab ein trauriges Bild ab. Immerhin wurden die 30 Teenies zwischendurch überraschend laut und als kurz vor schluss der Ausgleich für die Gastgeber fiel wurde das Team noch einmal so richtig angefeuert.

Nach einer geruhsamen Nacht im Einzelzimmer schleppte ich mich um 8:00 zum Frühstück. Es waren zwar einige Leute im Frühstückssaal, doch es war mucksmäuschenstill, denn es handelte sich dabei um eine Gehörlosenfussballmannschaft aus dem deutschen Ludwigsburg. Nach einer kräftigen Dusche machte ich mich auf zum Bahnhof, von wo es mit dem Regionalzug nach Ungarn ging.

Am Bahnhof Sopron wurde erst einmal Geld gewechselt, eine Fahrkarte gekauft und etwas im kostenlosen WiFi gesurft. Dann brachte mich die Raaberbahn für 1‘680 HUF nach Győr.

Fussball, Ungarn, Nemzeti Bajnokság 1, neuer Ground
25.03.12 Győri ETO FC – Paksi FC
4:1 (0:0), ca. 2’000 Zuschauer, ETO Park, Győr

Nachdem ich etwas im schönen Städtchen an der Raab herumschlenderte lief ich die ordentliche Strecke zum Einkaufszentrum ETO Park. Das Stadion von ETO Győr und die Shopping Mall wurde nämlich zusammen gebaut. Für 1‘000 HUF gab es einen Sitzplatz auf der Gegengeraden. Schon beim Betreten des Stadions musste ich mich etwas gedulden: „Police, no good, bomb…“ probierte ein Ordner zu erklären. Nach 2 Minuten durfte ich dann doch rein und holte mir erst einmal ein Bierchen. Doch da kamen plötzlich Beamte mit Spürhunden: „Finish, bomb, go home!“ hiess es diesmal. Das Stadion wurde also aufgrund einer Bombendrohung geräumt. Wann und ob angepfiffen würde wusste niemand so genau.

Vor dem Stadion lernte ich den englischen Groundhopper Stephen und seine Frau kennen. Sie waren auf Urlaub in Budapest und fuhren von dort aus zum heutigen Spiel. Gemeinsam beschlossen wir in der Eckkneipe auf weitere Infos zu warten. Irgendwann hiess es dann das Spiel würde um 18:00, also mit 2 Stunden Verspätung angepfiffen werden.  Wir betraten das Stadion also noch einmal, aber nicht ohne dieses Mal von einer Spezialeinheit des Militärs durchsucht zu werden.

Das Spiel, welchem Stephens Gattin mit Kopfhörern im Ohr beiwohnte war gar nicht so übel, fielen doch immerhin 5 Tore. Fantechnisch war jedoch kaum etwas erwähnenswert, schon gar nicht was die Gäste angeht. Mit dem Bus schaffte ich gerade noch den Anschluss an den altbewährten Euronight „Wiener Walzer“, der mit der üblichen Verspätung zwischen Budapest und Zürich verkehrt. Mein Schlafwagen wurde allerdings erst in Wien angehängt. Über Nacht erreichte ich also wieder die Schweiz, mit immerhin 3 ansehnlichen Grounds im Gepäck.



Ein Montag in Annecy.

26 10 2010

Fussball, Frankreich, Ligue 2, neuer Ground
25.10.10 Évian Thonon Gaillard FC – CS Sedan Ardennes
2:2 (1:0), 4’513 Zuschauer, Parc des Sports, Annecy

Relativ spontan konnte ich mich für einen montäglichen Ausflug an den Lac d’Annecy begeistern, genauer in die Stadt welche dem See seinen Namen leiht. Annecy ist die Hauptstadt des Départements Haute-Savoie und liegt rund 45 Kilometer südlich von Genf. Mitfahrer am heutigen Tag war mein „Nachbar“ Beat, unterwegs zu seinem ersten Spiel im Ausland.

Nach einem ausgedehnten Bummel durch das mittelalterliche Städtchen und einem einfachen aber köstlichen französischen Abendessen machten wir uns auf den Weg zum Parc des Sports. Hier trägt der diesjährige Aufsteiger in die Ligue 2, der Évian Thonon Gaillard FC seine Heimspiele aus.

Évian Thonon Gaillard FC ist der inzwischen vierte Name des Fusionsvereins, welcher den ehemaligen französischen Nationalspielern Zinédine Zidane, Bixente Lizarazu und Alain Boghossian gehört. Da die eigenen Spielstätten zu klein für die zweite Liga waren musste man nach Annecy ausweichen, da zuvor ein Umzug ins Stade de Genève von der UEFA verweigert wurde.

Der Parc des Sports verfügt über zwei mächtige Tribünen, von denen am heutigen Abend zumindest eine gut ausgelastet war. Die Kurven bestehen aus Betonstufen. Insgesamt fanden sich 4’513 Zuschauer zu diesem Fernsehspiel gegen den CS Sedan ein. Die Gäste aus den Ardennen waren mit gerade mal 15 – 20 Leuten angereist hauptsächlich Eltern mit Kindern. Ein paar weitere fanden sich auf der Hauptribüne ein. Die Heimfans waren auf zwei Gruppen verteilt, die Ultras und der normale Fanclub. Beide machten Stimmung wie es in dem kleinen Rahmen halt möglich war, man kam sich aber eher gegenseitig in die Quere.

Das Spiel war durchaus unterhaltsam, fand aber zum Teil unter irregulären Bedingungen statt. Der Wind war so stark dass des öfteren ein Ball beim Torabstoss auf halbem Wege zurück zum Ausgangspunkt flog. Nach der Führung zur Pause per Elfmeter gelang den Gästen nach dem Seitenwechsel der Ausgleich auf dieselbe Weise. Etwas später erhöhten sie gar auf 1:2. In Unterzahl erkämpften die Hausherren kurz vor Abpfiff das verdiente 2:2.

Eine Machtdemonstration sondergleichen boten einmal mehr die Möchtegernrambos mit der Aufschrift „Securité“. Nachdem ein Herr mittleren Alters nach dem Toilettenbesuch sein Ticket für die Gegentribüne nicht mehr fand wurde er von 6 (!) Ordnern auf den Boden geworfen und aus dem Stadion gezerrt, wo er der Gendarmerie übergeben wurde. Dies notabene keine 10 Minuten vor Spielende…



Kultur und Fussball im Elsass.

18 07 2010

Der Abschluss der diesjährigen Testspielsaison führte mich ins nahegelegene Frankreich. Am Bahnhof Lenzburg traf ich mich mit meinen drei Mitfahrern Haller, Knasti und Seraphim, alle drei Aarau-Fans. Schliesslich war das Hauptziel des heutigen Tages ein Testspiel der kürzlich abgestiegenen Unabsteigbaren.

Ohne Probleme passierten wir die Grenze bei Basel und erreichten kurz darauf Mulhouse, die mit 110’000 Einwohnern grösste Stadt des Département Haut-Rhin. Nachdem das Auto hinter dem Hauptbahnhof parkiert war erkundeten wir das historische Zentrum von Mulhouse, welches vom mächtigen Temple Saint-Étienne überragt wird. Am Place de la Réunion gönnten wir uns ein Bierchen im hübschen Strassencafé Guillaume Tell, das mit einer Statue des Schweizer Nationalheldes und den Wappen der Schweiz und ihrer Kantone geschmückt ist. Auch eine handvoll Aarauer konnten hier bereits eruiert werden.

Fussball, Frankreich, Testspiel, neuer Ground
17.07.10 RC Strasbourg – FC Aarau
4:1 (1:0), ca. 500 Zuschauer, Stade du Moulin, Brunstatt

Etwa eine Stunde vor Spielbeginn nahmen wir die letzten Kilometer entlang des Rhein-Rhone-Kanals in Angriff und erreichten nach ein wenig Suchen das Stade du Moulin, die Heimat des FC Brunstatt. Dieser kickt weit unten im Elsässischen Fussballverband. Heute lud man zum Duell zweier Absteiger, denn der RC Strasbourg muss die nächste Saison zum ersten Mal in seiner Geschichte in der dritten Spielklasse antreten.

Rund 500 Zuschauer fanden sich im Stade du Moulin ein, welches über eine kleine Tribüne verfügt, die in die angrenzende Turnhalle integriert wurde. Unter den Zuschauern waren auch gut 50 Aarauer, welche zu Beginn des Spiels mit Fahnen und Support ein eindrückliches Bild abgaben, nach 5 Minuten widmete man sich aber wieder dem Gerstensaft aus dem Strasbourger Stadtteil Kronenbourg und kam auch nicht mehr auf den Support zurück. Von den Elsässern waren kaum erkennbare Fans angereist.

Nach einer für beide Teams akzeptablen 1.Halbzeit lagen die Aargauer nur mit 0:1 im Hintertreffen. Nach der Pause brachen jedoch alle Dämme und die Franzosen erhöhten auf 4:0. Marazzi sorgte kurz vor Schluss für den Ehrentreffer per Strafstoss.

Die schon kurz nach Spielbeginn angeforderte Polizei hatte sich gegen Ende des Spiels sogar noch mit einem Polizeihund verstärkt, doch die Lage blieb friedlich und wir traten schliesslich die gut 100 Kilometer Heimweg an.



Übers Saarland nach Luxemburg.

3 05 2010

Endlich Feierabend, beziehungsweise Morgen. Nach der Arbeit reichte es gerade für eine Dusche und einen Kaffee zu Hause ehe es mit dem Auto direkt weiter nach Rheinfelden ging. Im Grenzstädtchen auf der Deutschen Seite, nur durch den Rhein vom Schweizerischen Rheinfelden getrennt wartete Kim auf mich. Zu zweit machten wir uns schliesslich auf in Richtung Luxemburg.

Nach einer ruhigen Fahrt auf der trotz gesperrtem Flugraum fast leeren Autobahn wurden wir kurz vor Strasbourg Zeuge eines spektakulären Unfalls. Ein vor uns fahrender Mercedes der A-Klasse gelangte auf eine Leitplanke am rechten Fahrbahnrand und wurde wie in einer Szene aus „Alarm für Cobra 11“ durch die Luft auf einen Acker katapultiert. Noch während sich das Auto überschlug hielten wir auf dem Pannenstreifen und bereiteten uns auf das Schlimmste vor, doch das ältere Ehepaar stieg innert Sekunden unverletzt aus und wir konnten unsere Reise fortsetzen.

Kurz nach Strasbourg verliessen wir die Autobahn und setzten unseren Weg auf Landstrassen fort. Dies da die Franzosen für ein kurzes Stück Autobahn eine verhältnismässig hohe Maut verlangen und die Überlandstrecke nicht wirklich viel anstrengender zu fahren ist. Viel zu früh erreichten wir schliesslich Neunkirchen, die zweitgrösste Stadt des Saarlandes.

Fussball, Deutschland, Oberliga Südwest, neuer Ground
17.04.10 Borussia VfB Neunkirchen / Saar – TuS Mayen
1:0 (0:0), 300 Zuschauer, Ellenfeldstadion, Neunkirchen

Im altehrwürdigen Ellenfeldstadion traf an jenem Samstagnachmittag die Borussia VfB Neunkirchen auf die TuS aus Mayen. Als hätte es nicht genügt dass wir ohnehin viel zu früh im Stadion waren wurde das Spiel auch noch mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen, da das Schiedsrichtertrio mit dem Verkehr wohl nicht dasselbe Glück hatte wie wir. Das Spiel vor 300 Zuschauern verlief unspektakulär und endete mit einem 1:0-Erfolg des Heimteams. Der kümmerliche Haufen Neunkirchen-Fans blieb stumm und von Gästen war ohnehin nichts zu sehen.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff ging die Reise weiter ins Grossherzogtum Luxemburg, wo uns kurz vor der Hauptstadt wie immer ein kurzer Stau erwartete. Die im Voraus gebuchte Jugendherberge (rund 20 Euro pro Person und Nacht) wurde rasch gefunden. Diese besticht durch ihre einmalige Lage direkt unter der Passerelle im Petrustal. Bem Einchecken merkte ich das sich wieder einmal mit einem „Sans Papiers“ unterwegs war, denn Kim konnte keinen einzigen Ausweis vorlegen, obwohl er sich im Ausland befand. Der freundliche Herr an der Rezeption drückte allerdings ein Auge zu, bemerkte aber dass die Gästeblätter in der Nacht jeweils peinlich genau von der Polizei geprüft werden. Nun konnte es endlich weiter zum Eishockey gehen.

Eishockey, Luxembourg, IIHF World Championship Div. III, neuer Ground
18.04.10 Luxemburg – Griechenland
1:2 (0:0, 0:1, 1:1), 1’215 Zuschauer, Patinoire de Kockelscheuer, Lëtzebuerg

In der Patinoire de Kockelscheuer, etwas ausserhalb der Stadt, war schon die ganze Woche WM-Stimmung. Zwar handelt es sich lediglich um die IIHF World Championship Div. III, also die D-WM, doch die Halle war dennoch praktisch ausverkauft. Dies lag unter anderem daran dass einer der beiden Kontrahenden im Abendspiel das heimische Nationalteam war. Gegner war Griechenland. Das Spiel verlief auf wie erwartet unterirdischem Niveau. Jeder Pass der sein Ziel erreichte war pure Glückssache. Die Stimmung war allerdings beachtlich gut. Die Halle war in zwei Hälften geteilt: Auf der einen Seite die Luxemburger, welche ihr Team lautstark unterstützten, auf der anderen Seite unzählige mit Bussen angereiste Deutsche „Icehopper“, welche doch ein recht peinliches Bild abgaben (zumindest viele davon). In einem spannenden Finish ging dann doch Griechenland als Sieger vom Platz und sicherte sich den zweiten Schlussrang hinter Irland.

Nach dem Spiel reichte es noch für eine nächtlichen Stadtbummel durch die wunderschöne Altstadt Luxemburgs und für die verzweifelte Suche nach etwas Essbarem. Jegliche Imbissstände und Restaurants scheinen hier bereits weit vor Mitternacht zu schliessen, sogar am Samstagabend.

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht und einem wie in Jugendherbergen gewohnt reichhaltigen Frühstück wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt im Schnelldurchlauf besichtigt (zum ersten Mal beim 6.Besuch dieses Landes!). Ein kurzer Tankstopp musste natürlich auch noch sein, da die Spritpreise in Luxemburg zu den billigsten Europas gehören. Anschliessend machten wir uns auf den Weg ins französische Montbéliard, wo wir dem Spiel der Zweitvertretung vom FC Sochaux-Montbéliard beiwohnen wollten. Vor Ort suchten wir das Stade René Blum jedoch vergeblich. Auch mein Navi kannte die Adresse nicht und die Passanten kannten alle nur das „grosse“ Stadion, beziehungsweise wollten uns weis machen dass das „kleine“ direkt daneben liegt. Da zu allem Übel noch Karneval in der Stadt war und viele Strassen gesperrt waren zogen wir es vor dem vorher gesichteten Stade Pierre Maigret einen Besuch abzustatten. Auch hier gab es eine schöne kleine Tribüne zu sehen, obschon die Spielklasse doch etwas tiefer war.

Fussball, Frankreich, 1ère Division Belfort-Montbéliard, neuer Ground
18.04.10 Etoile Sporting de Bethoncourt – AS Nord Territoire
1:2 (1:1), ca. 50 Zuschauer, Stade Pierre Maigret, Bethoncourt

Die zweite Mannschaft von Etoile Sporting de Bethoncourt traf im heutigen Spiel der 1ère Division Belfort-Montbéliard auf die AS Nord Territoire und verlor dieses auch gleich mit 1:2. Zuschauer fanden sich nur wenige im Kleinstadion mit Sandlaufbahn ein. Den Kaffee gabs für unschlagbare 50 Cent und auf die Pommes Frites aus dem Imbisswagen vor dem Stadion musste ich rund 20 Minuten warten, da das Benzin für den Generator ausging und offensichtlich auch kein Geld da war um welches zu beschaffen.

Nach dem Spiel wurden wir von ein paar Jugendlichen angepöbelt. Ich hatte schnell Ruhe, doch Kim wurde, vermutlich auch wegen seines „sportlichen“ Outfits mehr oder weniger aus dem Stadion gejagt. Danach war der Spuk auch vorbei und wir machten uns gemütlich auf den Weg nach Hause.



Illzach Modenheim AS – Saint-Louis Neuweg FC.

2 02 2010

Fussball, Frankreich, CFA 2, neuer Ground
30.01.10 Illzach Modenheim AS – Saint-Louis Neuweg FC
1:1 (0:1), ca. 100 Zuschauer, Stade Joseph Biechlin, Illzach

Am Samstag sollte wieder einmal das nahegelegene Gallien mit einem Besuch beehrt werden. Ein anfänglich geplanter Doppler fiel den Schneemengen zum Opfer.

Der St-Louis Neuweg FC durfte an jenem Tag bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche nach Illzach reisen. Exakt sieben Tage zuvor verlor man im selben Stadion im Französischen Pokal knapp gegen den Erstligisten FC Sochaux-Montbéliard.

Ein Allesfahrer-Ehepaar (beide schon lange pensioniert) unterhielten mich während des gesamten Spieles und weihten mich in die Geheimnisse der 5. französischen Spielklasse ein. Empfehlenswert war auch (wie so oft in Frankreich) der hausgemachte „Vin chaud“, der Glühwein im Stadion.

Das Spiel war ziemlich unterhaltsam, die Schiedsrichterleistung befand sich jedoch in etwa auf dem Niveau des Thermometers.Die Gäste führten zur Pause mit 1:0, mussten aber kurz vor dem Schlusspfiff doch noch den Ausgleich hinnehmen. Fantechnisch gab es ausser ein paar Anfeuerungsrufen nichts beobachten. Bei rund 100 Zuschauern auch nicht wirklich überraschend.



Ein Tag in Grenoble.

7 09 2009

Fussball, Frankreich, CFA, neuer Ground
08.08.09 Grenoble Foot 38 II – Bastia C.A.
1:0 (1:0), ca. 250 Zuschauer, Stade du Clos d’Or, Grenoble

Fussball, Frankreich, Ligue 1, neuer Ground
08.08.09 Grenoble Foot 38 – Olympique de Marseille
0:2 (0:1), ca. 20’000 Zuschauer (ausverkauft), Stade des Alpes, Grenoble