Fussball und Sightseeing in Yerevan.
10 12 2023
Kategorien : Armenien
Nachdem die ersten Biere von Dargett durchprobiert waren, wartete auch schon König Fussball auf mich. Oder in diesem Fall, Königin Fussball: Angesagt war nämlich ein Länderspiel im Rahmen der UEFA Women’s Nations League C im Nationalstadion. Das Stadion befindet sich direkt hinter meinem Hotel, so dass der Check-In in der Norweger-App theoretisch auch vom Bett aus möglich gewesen wäre.
Da ich noch etwas Zeit hatte, nahm ich den längeren Weg, aussen rum zum Haupteingang. Dieser führte erst durch eine Art Slum und dann vorbei am verlassenen Schwimmstadion. Ein herrlicher Lost Place.
Einen Ticketschalter suchte ich vergeblich, die Herren der Staatsgewalt winkten mich freundlich durch. Leider gab es auch keinerlei Verpflegung im Stadion.
Das Nationalstadion Armeniens ist ein Traum, dazu noch bei Flutlicht. Die Kulisse glich jedoch eher einem Alptraum: Nur rund 150 Zuschauer wollten sich die Partie ansehen. Nach Abpfiff stellte sich heraus, dass es sich fast nur um Freunde oder Familienangehörige der Spielerinnen handelte.
Trotz vielen Torchancen mussten sich die tapferen Armenierinnen gegen die Estninnen mit 1:4 geschlagen geben. Davon gingen die ersten drei Treffer auf das Konto von Lisette Tammik. Das hohe Resultat zeigt jedoch ein falsches Bild, die Partie war sehr ausgeglichen.
Zur Halbzeit verliess ich das Stadion, um mir ausserhalb bei einer alten Dame Snacks und ein Getränk zu kaufen. Nach dem Spiel gab es dann endlich wieder Gerstensaft. Nach 6 (!!!) langen Jahren, damals in der Ukraine, konnte endlich wieder mal eine Länderpunkt-Hoibe getrunken werden. 95 sind es nun, doch die Reise hat ja erst begonnen.
Erst banges Warten am EuroAirport in Basel (der zum vierten Mal innert einer Woche evakuiert wurde), dann gingen dann doch wieder die meisten Flüge. Das nächste Problem: Die kurze Umsteigezeit von 45 Minuten in Wien. Bei Beginn des Boardings standen wir noch auf einer Aussenposition. Nach einem Sprint sondergleichen erreichte ich den Vogel nach Yerevan schliesslich doch noch und sank erschöpft in den Sitz. Zu meiner Freude gab es trotz Buy on bord-Optionen den vollen, kostenlosen Bordservice. Und da Österreich Nationalfeiertag feierte wurde noch Schokolade überreicht.
Um ca. 04:00 erreichte ich Yerevan. Bei der Passkontrolle meinte die Dame, ich würde in Buenos Aires gesucht werden. Hmmm… Schien dann aber doch jemand anders gewesen zu sein. Die Taximafia am Flughafen ist der Horror. Nachdem ich mit 2 Fahrern jeweils einen guten Preis ausmachte, die den Preis kurz nach Abfahrt verdreifachen wollten und ich wieder ausstieg war es der 3. Kutscher, der mich schliesslich zum Hotel fuhr. Dort hatte ich Glück und durfte schon frühmorgens einchecken und frühstücken, da ein anderer Gast nicht auftauchte.
Nach einem kurzen Nickerchen sass ich am Nachmittag endlich bei Dargett Craft Beer und liess es mir gut gehen.