Derbywochen in Deutschland (Teil 2).
27 09 2010Auch an diesenm Samstagmorgen führte die erste Etappe mit dem Interregio nach Basel, von wo aus es mit dem ICE der Deutschen Bahn weiter nach Erfurt ging. Da schon in Mannheim klar war dass ich die angegebenen Anschlüsse aufgrund einer Verspätung nicht mehr schaffen würde musste ich eine eher unkonventionelle Verbindung nutzen. Vom Frankfurter Hauptbahnhof fuhr ich mit der S-Bahn bis zum Südbahnhof, wo der ICE nach Erfurt den ich in Fulda verpasst hätte ohne Probleme besteigen konnte.
In Erfurt wurde ich auch gleich von zahlreichen Polizisten und meinem Gastgeber Cliff begrüsst. Zuerst konnte ich meinen Schlafplatz beziehen, welcher wie schon letzte Woche aus einem sehr gemütlichen Einzelzimmer bestand. Bewaffnet mit einer Flasche Radeberger wurden die wenigen Meter zum Steigerwaldstadion zu Fuss zurückgelegt.
Fussball, Deutschland, 3. Liga, neuer Ground
25.09.10 FC Rot-Weiss Erfurt – FC Carl Zeiss Jena
2:1 (1:1), 10’454 Zuschauer, Steigerwaldstadion, Erfurt
Glücklicherweise hatte uns Cliff im Vorfeld Karten für die inzwischen restlos ausverkaufte Haupttribüne (20 Euro) besorgt, denn Petrus meinte es an diesem nassen Samstag nicht gerade gut mit uns. Mit einem wunderbaren Blick auf beide Fankurven startete das 126. Thüringer Derby mit rund 10 Minuten Verspätung. Aus dem Heimblock flog zu Beginn eine Fackel auf die Laufbahn, worauf auf beiden Seiten weitere Pyro gezündet wurde. Die Erfurter zeigten trotz Verbot eine leider nicht ganz gelungene Choreo.
Das Spiel war ganz ahnsehnlich. Die Gastgeber gingen schon bald durch einen seltendämlichen Foulelfmeter in Führung. Etwas überraschend konnte Jena kurz darauf ausgleichen. Der Siegtreffer für Erfurt fiel dann nach unzähligen Torchancen erst kurz vor Schluss.
Das Steigerwaldstadion, welches neben einer Laufbahn früher auch eine Pferderennbahn beinhaltete war mit etwas über 10’000 Zuschauern gut gefüllt. Über den Support konnte man sich auf beiden Seiten nicht beklagen. Auch auf der Hauptribüne gab es eine grössere Gruppe aktiver Erfurt-Fans.
Nach dem Spiel blieb es ruhig und nachdem wir unsere Kleider zu „Sport im Osten“ getrocknet hatten machten wir uns auf den Weg ins „Dubliner“, dem Irish Pub um die Ecke. Cliffs Tochter wurde in die Buchhandlung geschickt und für uns gab es zur Stärkung eine Portion Irish Stew und natürlich das eine oder andere Guinness. Nach einem kurzen Bummel durch die sehenswerte Altstadt der Landeshauptstadt Thüringens und einem Schlummertrunk musste endlich etwas Schlaf nachgeholt werden.
Da am Abend zuvor für Thüringen eine Unwetterwarnung herausgegeben wurde wollte ich auf Nummer sicher gehen. Eine drohende Absage des geplanten Spiels in Magdeburg und die Möglichkeit von Zugausfällen liessen mich am Abend zuvor umdisponieren. Mit Andrea, welche wiedermal im Ruhrpott unterwegs war verabredete ich mich gegen Mittag in Heilbronn.
Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd, neuer Ground
26.09.10 SG Sonnenhof Grossaspach – KSV Hessen Kassel
1:1 (1:0), 450 Zuschauer, Frankenstadion, Heilbronn
Abgesagt wurden schlussendlich nur die Spiele in den tieferen Ligen, doch das Frankenstadion in Heilbronn wusste ebenfalls zu gefallen. Weniger attraktiv war hingegen das „Heimteam“. Die SG Sonnenhof Grossaspach trägt bereits in der zweiten Saison seine Heimspiele der Regionalliga Süd hier in Heilbronn aus, da ihr eigenes Gelände, der Sportpark Fautenhau momentan komplett neu gebaut wird, da es den Anforderungen der Liga nicht genügte.
Gerade mal fünf aktive Supporter stellten die Aspacher, etwa zehn mal weniger als die Gäste aus Kassel, welche als Tabellenführer angereist waren und durchgehenden Gesang zum Besten gaben. Nach der zwischenzeitlich Führung der Gastgeber stand es am Ende 1:1. Ein sicher erfreuliches Resultat für den auf den hinteren Rängen platzierten Sinnlosverein.
Verpflegt mit Döner und Käsekrainer wurde schliesslich der Heimweg angetreten. Mit der Kraichgaubahn krochen wir nach Karlsruhe, wo der einmal mehr überfüllte ICE in die Heimat bestiegen werden konnte. Zu einer sogar einigermassen akzeptablen Zeit konnte dann endlich der wohlverdiente Schlaf angetreten werden.
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