Die letzten Tage in Korea

30 08 2010

Reisetag 9, Sonntag 29. August 2010

Der Samstagabend wurde wie geplant am Gwangalli-Strand verbracht, wo auf Schuelerbands und leider eher talentfreie Strassenkuenstler auf verschiedenen Buehnen ihr Koennen zum Besten gaben.

Am Sonntagmorgen war frueh aufstehen angesagt: Mit der Metro fuhr ich zur Centum City, wo sich der (laut Guinness-Buch) groesste Departement Store der Welt befindet. Shopping war aber nicht das erklaerte Ziel heute, sondern Erholung. Im selben Gebaeude befindet sich naemlich Spaland, eine riesige Anlage welche alles bietet was Koerper und Seele gut tut. Vor 8:00 am Morgen gab es den Eintritt fuer nur 9’000 WON (Wochentags 7’000 WON) statt 14’000 WON (bzw. 12’000 WON).

Einmal bezahlt darf man sich 4 Stunden im Spa aufhalten. Man schliesst zuerst die Schuhe in einen Kasten und geht weiter zur Garderobe. Hier zieht man sich komplett aus und waescht sich, ehe man die traditionellen heissen Baeder und verschiedenen Saunas betritt, selbstverstaendlich nach Geschlechtern getrennt. Personen mit Taettowierungen haben uebrigens keinen Zutritt zum Bad. Es hat auch Abteile wo man sich rasieren oder die Zaehne putzen kann, alles innerhalb des Bades. Spaeter kann man in den zur Verfuegung gestellten Kleidern den gemischten Bereich betreten, in dem sich verschiedene Dampfraeume, Ruhesessel, Restaurants, Fussbaeder und etliche andere (zum Teil kostenpflichtichtige) Sonderleistungen befinden.

Am Nachmittag suchte ich den Haeundae-Strand auf. Ich stuerzte mich mit tausenden Koreanern und auch vielen westlichen Touristen in die Wellen und sonnte mich im sehr sauberen Sand. Etwas spaeter lernte ich Ben aus Deutschland kennen. Zusammen machten wir uns auf zum riesigen Busan Asiad Main Stadium, denn heute sollte endlich ein Spiel der K-League stattfinden.

Fussball, Republik Korea, K-League, neuer Ground
29.08.10 Busan I’Park – Chunnam Dragons
5:3 (3:1), ca. 1’500 Zuschauer, Busan Asiad Main Stadium, Busan

In einem riesigen, nein, einem gigantischen Supermarkt vor dem Stadion besorgten wir uns die obligate 1,5-Liter-Flasche Bier und zahlten die 8’000 WON Eintritt. Im riesigen Stadion war die Enttaeuschung gross, denn damit die wenigen Zuschauer nicht zuweit weg vom Geschehen sitzen wurde innerhalb des riesigen Runds ein Art zweites Stahlrohrstadion errichtet. Die Gaeste durften weit oben auf den urspruenglichen Raengen Platz nehmen. Gerade mal etwa 1’500 Zuschauer waren anwesend. Als kleines Trostpflaster gab es jede Menge Tore, ein Feuerwerk vom benachbarten Baseballstadion, Autogrammkarten Koreanischer Nationalspieler und eine Bal mit allen Unterschriften des Heimteams, welcher aufgrund von Platzproblemen jedoch an 2 Koreanische Nachwuchsfussballer weiterverschenkt wurde.

Der Abend endete schliesslich am naechsten Morgen in einem Kneipenviertel mitten in Busan, so dass die Faehre nach Japan um ein Haar verschlafen wurde.



Fussball und Fisch in Busan.

28 08 2010

Reisetag 7, Freitag 27. August 2010

Gegen 10:00 am Freitagmorgen verliess ich Gyeongju um die letzte Station meiner Koreareise anzusteuern. Busan, die zweitgrösste Stadt Koreas, welche ganz im Süden nahe bei Japan liegt war das erklärte Ziel. Dieses erreichte ich auch pünktlich kurz nach Mittag. Mein Gästehaus welches unmittelbar neben der Metrostation Namcheon liegt wurde auch schnell gefunden.

Es folgte eine dringend benötigte Dusche ehe es zu Fuss zum Gwangalli-Strand ging, einem der beiden beliebten Badestrände Busans. Baden kann ich hier jedoch nicht empfehlen, der Strand gleicht wie leider so oft in Asien einer Müllkippe. Der Haeundae-Strand soll da schon um einiegs sauberer (und auch überfüllter) sein.

Auf dem Weg zum ersten Fussballspiel dieser Reise legte ich einen Stopp am internationalen Fährterminal ein. Hier verlegte ich meine Überfahrt nach Japan um einen Tag nach hinten: Nicht weil es mir hier so gut gefällt, sondern weil die K-League, die Profifussballliga Koreas, ihren Spielplan entgegen meiner Planung geändert hat.

Fussball, Republik Korea, National League, neuer Ground und Länderpunkt
27.08.10 Busan Kyotong FC – Yesan FC
2:0 (0:0), ca. 500 Zuschauer, Gudeok Stadium, Busan

Schliesslich erreichte ich das Gudeok Stadium, ein schätzungsweise 25 – 30’000 Zuschauer fassendes Leichtathletikstadion, welches 1988 Austragungsort einiger olympischen Fussballspiele war. Der Eintritt war frei und dennoch verliefen sich gerade mal etwa 500 Zuschauer im grossen Rund. Davon eine Gruppe westlicher Englischlehrer/-innen, welche sich hier jeden zweiten Freitag zum Trinken treffen. Auch die Koreaner nutzen das kostenlose Fussballvergnügen für ein geselliges Beisammensein. Ganze Kartons mit Bier aus 1,5 Liter-Flaschen und jede Menge Speisen aller Art schleppen sie ins Stadion. Zu Beginn des Spiels wurde die Nationalhymne gespielt.

Nach dem 2:0-Sieg von Busan Kyotong, der Mannschaft der örtlichen Metrobetreibergesellschaft begab ich mich mit der Gruppe Englischlehrer/-innen ins Deutsche Brauhaus nahe des Jagalchi Fischmarktes, wo es turmweise frisch gebrautes Bier und etwas speziell schmeckende deutsche Wurst gab.

Reisetag 8, Samstag 28. August 2010

Heute wurde der Jagalchi-Fischmarkt besucht. Unglaublich was hier alles angeboten wird. Wenn man die Menge an Fischen und Meresfrüchten sieht braucht man sich nicht mehr zu wundern warum die Ozeane leergefischt sind. Im benachbarten Vergnügungsviertel holte ich mir zum Mittagessen ein paar leckere Dumplings und eine Art mit Konfitüre und gehackten Nüssen gefüllten Donut.

Zum Abschluss des heutigen Sightseeingtages folgte eine Ausflug zum UN-Friedhof, wo den Gefallenen des Koreakrieges gedenkt wird. Dies dürfte wohl der am schönsten gestaltete Friedhof sein den ich je gesehen habe. Auf dem Heimweg fielen mir in einem Schaufenster jede Menge kleiner Welpen und junger Igel, Hasen, Meerschweinchen etc. auf, welche zum Kauf angeboten wurden. Zumindest das Schicksal der Welpen dürfte aufgrund der nebenan angebotenen Hundesuppe bereits besiegelt sein.

Heute Abend werde ich den Gwangalli-Strand einmal bei Nacht besichtigen, denn die riesige, beleuchtete Brücke im Hintergrund soll ein fantastisches Bild darstellen.



Mit 300 km/h nach Gyeongju.

27 08 2010

Reisetag 5, Mittwoch 25. August 2010

Nach 3 Nächten verabschiedete ich mich am späten Mittwochmorgen vom Hong Guesthouse und verliess Seoul mit dem KTX, dem Hochgeschwindigkeitszug der Koreanischen Bahn (Korail) welcher es auf über 300 Sachen brachte.

Man stelle sich vor: Man steht in der Schweiz 4 Minuten vor Abfahrt des Zuges am Ticketschalter und fragt nach einer Reservation für den nächsten Zug. Kaum möglich den noch zu erwischen. In Korea dauert das ausstellen der Reservation keine 10 Sekunden und dank punktgenauer Wegbeschreibung zum entsprechenden Wagen sitzt man eine Minute später auf dem reservierten SItzplatz. Und dies am riesigen Seouler Hauptbahnhof.

In Dongdaegu musste ich auf den langsameren Saemaeulho-Zug wechseln, verpflegt mit einem Frühstück in Form von falschem Sushi (Reisrollen ohne Fisch) und kohlensäurehaltigem Traubensaft. Nach insgesamt 3:20 Stunden erreichte ich schliesslich Gyeongju, die ehemalige Hauptstadt der Silla-Dynastie, welche über 80’000 Einwohner hat.

Im etwas heruntergekommenen Han Jin-Hostel lernte ich meine Zimmergenossin, die Kalifornierin Eileen kennen. Gemeinsam machten wir uns auf die auch bei Koreanern sehr beliebte Touristenstadt zu erkunden. Nach dem Abendessen erforschten wir die Gegend um den Anapji-Teich, einem riesigen Teich voller Lotusblüten. Gleich daneben befindet sich der Imhaejeon-Park, wo sich alte, wunderschön illuminierte Bauten aus der Silla-Zeit bestaunen lassen. Auf dem Heimweg folgte ein Abstecher zur Cheomseongdae Sternwarte, der ältesten Sternwarte Asiens (Lonely Planet) oder der Welt (Reiseführer von der Tourismusbehörde).

Reisetag 6, Donnerstag 26. August 2010

Nach einer heissen Nacht (wegen den Temperaturen, nicht wegen Eileen) machte ich mich am Morgen mit dem Deutschen Uli auf den Weg zum Bulguksa-Tempel, einem der schönsten Tempel Koreas, ca. 17 Kilometer von Gyeongju entfernt. Da die Temperaturen jedoch die 30°-Marke bei weitem überschritten hatten und Schatten rar war traten wir nach etwa einer Stunde den Rückzug an.

Zurück im Hostel wurden endlich die obligaten Postkarten geschrieben, welche ich auf dem Postamt getreu nach dem Motto „Rettet die Briefmarke“ in letzter Sekunde vor einer hässlichen Klebeetikette retten konnte. Am Abend holte ich mir ein paar kulinarische Leckerbissen vom Markt am Bahnhof. Die Grasomeletten konnten nicht wirklichen überzeugen, die chinesischen Dumplings (Teigtaschen) hingegen schon.

Eben hatte ich mich ein wenig durch Koreanische Fernsehen gezappt. Neben Baseball auf 9 (!) Sendern und einem Koreanisch-Sprachkurs für Ausländer amüsierte ich mich besonders über eine Sendung in welcher sich Koreaner über die Essgewohnheiten der Thais lustig machen. Als wären ihre eigenen nicht wunderlich genug: Hundesuppe, lebendiger Oktopus und mit Wurstbrät gestopfter Aal stehen hier auf dem Speiseplan. Prost Mahlzeit.



Ausflug nach Panmunjom.

25 08 2010

Reisetag 4, Dienstag 24. August 2010

Heute war der wohl spannendste Teil meiner Reise angesagt. Da ich mich sehr fuer historische Orte interessiere war ein Ausflug an die Nordkoreanische (exakt: Demokratische Volksrepulik Korea) Grenze selbstverstaendlich Pflicht. Fuer 120’000 WON (ca. 108 Sfr.) buchte ich bereits vor Wochen die DMZ and Panmunjom Combined Tour. Start war um 8:00 beim luxurioesen Hotel Lotte. Mit einem bequemen Reisebus und 5 anderen westlichen Touristen und einer Menge Japanern wurden die rund 50 Kilometer nach Imjingak zurueckgelegt, wo die alte und die neue Eisenbahnbruecke ueber die Grenze bestaunt werden konnten. Uber die Freiheitsbruecke erreichten wir schliesslich den Checkpoint zur Demilitarisierten Zone, einem 241 Kilometer langem und 2 Kilometer breiten Grenzstreifen der die koreanische Halbinsel trennt.

Zuerst konnten wir vom Dora Observatorium aus einen Blick in den Norden werfen. Danach besuchten wir den dritten von bisher 4 entdeckten Tunneln mit denen die Nordkoreaner den Sueden untergraben wollten um Seoul anzugreifen. Mit einer Monorail wurden wir weit in die Tiefe gefahren, waehrend die Individualtouristen den Weg zu Fuss zuruecklegen mussten. Fotos durften hier wie leider an vielen interessanten Stellen keine gemacht werden.

Nach dem Besuch der Dorasan Station, dem letzten Bahnhof vor der Grenze wurde uns ein Bulgogi, ein koreanisches Barbeque serviert. Danach ging es endlich los in die Joint Security Area (Panmunjom), einer von US-Truppen ueberwachten Sicherheitszone welche sich innerhalb der Demiilitarisierten Zone (DMZ) auf beiden Seiten Koreas befindet. Zuerst wurden wir im Camp Bonifas in die Geschichte des Koreakrieges eingeweiht.

Danach wurden wir unter strengster Bewachung unmittelbar an die Grenze gefahren. In Zweierreihen durften wir die Barracken unmittelbar an der Demarkationslinie betreten. Hier hatten wir rund eine Minute Zeit Fotos zu schiessen und einen Schritt ueber die Grenze zu setzen (dies natuerlich stehts innerhalb der JSA, aber rein geographisch waren wir in Nordkorea). Ploetzlich wurde es wieder hektisch und wir wurden zurueck in die Busse verfrachtet, Nur von den Bussen aus durften wir die Demarkationslinie von aussen fotografieren.

 

Zurück in Seoul fuhr ich mit der U-Bahn zum Jamsil Sorts Complex, wo das Baseball-Derby wischen den Doosan Bears und den LG Twins, den beiden Teams aus Seoul auf dem Programm stand. Hier ging es mir mehr um das Erlebnis als um das Spiel, da ich von letzterem ohnehin nicht viel verstand. Die Stimmung war toll, auch wenn die Gesaenge alle irgendwie nach „3 Chinesen mit dem Kontrabass“ toenten. Schaetzungsweise 20’000 Zuschauer wollten das Spiel sehen, welches auch im Fernsehen uebertragen wurde. Da es in Stroemen regnete und meine Plaetze (7’000 WON, ca. 6.30 Sfr.) unueberdacht waren zog ich es vor nach etwa 1 1/2 Stunden und einer leckeren Stadionmahlzeit wieder den Heimweg anzutreten.

In etwa einer Stunde werde ich Seoul verlassen. Wie regelmaessig die Berichte in den naechsten Tagen erscheinen werden haengt vom Internet in den kommenden Hostels ab.



Über Dubai nach Korea.

23 08 2010

Reisetag 1, Samstag 21. August 2010

Rund 8 Monate nach der Buchung war es heute endlich soweit. Meine 3-wöchige Reise nach Ostasien konnte beginnen. Gegen Mittag brachten mich meine Eltern zum Flughafen Zürich, wo ich gerade noch den A380 von Singapore Airlines starten sah, mit der Gewissheit am Abend im selben Flugzeugtypen von Emirates Airline zu sitzen. Die 4 Flüge von Zürich über Dubai nach Seoul und auf demselben Weg von Tokio wieder nach Hause kosteten mich gerade mal 790 Euro, gebucht bei opodo.de.

Nach kurzem Anstehen am Check-In-Schalter (mein Rucksack brachte es auf 16.9 Kilogramm) und der Passkontrolle gönnte ich mir ein letztes Bierchen auf europäischem Boden. Eigentlich bedenklich dass selbst am Flughafen Zürich das Bier billiger ist als in meinem Stammpub.

Der erste Flug in der riesigen Boeing 777 von Emirates verbrachte ich hauptsächlich schlafend. Am Flughafen Dubai offerierte mir die Airline eine Transitmahlzeit, obwohl die erforderliche Transitzeit von 4 Stunden nicht erfüllt wurde. Man muss eben nur lieb fragen.

Reisetag 2, Sonntag 22. August 2010

Fast pünktlich bin ich schliesslich am Flughafen Incheon, rund 50 Kilometer von Seoul entfernt angekommen. Das Einreiseprozedre dauerte überdurchschnittlich lange, genau wie die Fahrt mit der Metro via Flughafen Gimpo in die Innenstadt. Meine Unterkunft, das Hong Guesthouse nahe der Hongik Universität, liegt nahe einer belebten Kneipenstrasse wo abends mächtig was los ist. Gestern fand eine Art Battle of the bands in einem kleinen Park an besagter Strasse statt. Von Death Metal über Sex Pistols bis hin zu Flogging Molly war alles zu hoeren.

Reisetag 3, Montag 23. August 2010

Heute hatte ich Zeit die koreanische Hauptstadt bei Tageslicht zu erkunden. Der Cheonggyecheon-Fluss, eine Aneinanderreihung von Sehenswürdigkeiten, war aus unerklärlichen Gründen jedoch komplett gesperrt. Das Wetter machte mir schliesslich einen Strich durch die Rechnung, so dass ich gegen Mittag bei strömendem Regen erst einmal ein landestypisches Imbisslokal besuchte. Als erste Mahlzeit nach den unzähligen Flugzeugmenues wählte ich Bibimbap (5’000 WON, ca. 4.30 Sfr.), eingelegtes Gemüse mit scharfer Sauce und Reis. Insbesondere der Geschmack des Gemüses (Kimchi) löste in meinem Gaumen eher Brechreiz als Begeisterung aus. Daher werde ich beim Essen wohl in Zukunft eher auf die südostasiatisch angehauchten Strassenstände zurückgreifen.

Nach dem Essen schaute ich mich ein wenig in einem riesigen Supermarkt um. Interessant wie die Produkte hier präsentiert werden: Im Milchregal prangen Werbebildschirme, Früchte werden kaum unverpackt angeboten und die Salate wachsen direkt im Laden.

Vor kurzem holte ich mir am Hauptbahnhof in Seoul den Korea Rail Pass (3 Tage, 75’900 Won, ca. 66 Sfr.) ab, mit welchem ich unbegrenzt sämtliche Züge in Korea benutzen darf. Der Hauptbahnhof (zumindest der alte Teil) ist übrigens ein Nachbau des alten Luzerner Hauptbahnhofs (oder war es umgekehrt?). Leider war dieser von Gerüsten verbaut so dass ich Euch kein Foto liefern kann. Heute Abend werde ich mich wohl noch einmal ins Kneipenviertel begeben, ausser ich würde noch einen Termin fuer ein Baseball-Spiel finden, denn so eines zu besuchen wurde mir schon öfters empfohlen.

Hier noch einige Preisbeispiele: U-Bahn, je nach Strecke ab 1000 WON, ca. 0.85 Sfr., ein halber Liter Bier im Restaurant ab 2500 WON, ca. 2.15 Sfr., Getränk am Automaten ab 600 WON, ca. 0.50 Sfr.



DFB-Pokal in Aalen.

23 08 2010

Fussball, Deutschland, DFB-Pokal, neuer Ground
16.08.10 VfR Aalen – FC Schalke 04
1:2 (0:1), 13’452 Zuschauer (ausverkauft, Stadionrekord), Scholz-Arena, Aalen

Zusammen mit Andrea aus Zürich und Claudio aus Egliswil (beide Schalke 04-Fans) stand heute ein Ausflug nach Schwaben, genauer nach Aalen auf dem Programm. Ihr geliebter königsblauer Verein traf an diesem Abend im Rahmen des DFB-Pokals auf den örtlichen Drittligisten VfR Aalen.Claudio übernahm freundlicherweise die Chauffeurdienste und nach rund 4 Stunden Fahrt erreichten wir Aalen, wo wir uns erst einmal ein schwäbisches Abendessen in Form von Kässpätzle beziehungsweise Rahmschnitzel gönnten.



Fussball in Genf.

23 08 2010

Spontan entschied ich mich am ausnahmsweise freien Samstag für einen Ausflug in die Möchtegernweltstadt am Genfersee. Da ich ausser Stadien, Flughafen und Bahnhöfen von Genf bisher kaum etwas gesehen hatte entschied ich mich für eine frühe Anreise um die Sehenswürdigkeiten am Seeufer zu besichtigen. Den riesigen Springbrunnen, den Jet d’eau im Seebecken, die Sissi-Statue (die Kaiserin wurde hier am Quai Mont Blanc ermordet) und das Brunswick-Denkmal hat man allerdings schnell gesehen. So bewegte ich mich gegen 16:00 in Richtung Chêne-Bourg, einer Vorortsgermeinde von Genf mit einem hübschen Stadion.

Fussball, Schweiz, Qualifikation Schweizer Cup, neuer Ground
14.08.10 CS Chênois – Etoile Carouge FC
3:2 n. V. (0:2, 2:2), ca 400 Zuschauer, Stade des Trois-Chênes, Chêne-Bourg

Nach dem packenden Cupfight mit Verlängerung wurde die Zeit knapp, doch rund 8 Minuten vor Anpfiff der zweiten Partie fand ich mich im über 100-jährigen Stade de Frontenex, dem vermutlich ältesten Stadion der Schweiz ein. Die Hauptribüne ist ein wahres Schmuckstück und steht aus gutem Grund unter Denkmalschutz.

Fussball, Schweiz, Qualifikation Schweizer Cup, neuer Ground
14.08.10 Urania Genève Sport – FC Grenchen
0:3 (0:2), ca. 200 Zuschauer, Stade de Frontenex, Genève



Aargauer Derby.

10 08 2010

Fussball, Schweiz, Challenge League
07.08.10 FC Aarau – FC Wohlen
2:0 (0:0), 5’200 Zuschauer, Stadion Brügglifeld, Aarau

Die Haupttribüne im Stadion Brügglifeld in Aarau.

Die Haupttribüne im Stadion Brügglifeld in Aarau.

 

 



Ernüchterung im Rückspiel.

10 08 2010

Fussball, Schweiz, UEFA Europa League
05.08.10 FC Luzern – FC Utrecht
1:3 (0:3), 7’100 Zuschauer, Stadion Letzigrund, Zürich

Da das Luzerner Ausweichstadion Gersag von der UEFA nicht für europacuptauglich befunden wurde musste Luzern für das heutige Rückspiel in den ungeliebten Zürcher Letzigrund ausweichen. Rund 7’100 Zuschauer fanden sich bei strömendem Regen im sterilen Leichtatletikstadion ein, davon etwa 1’000 mitgereiste Utrechter.

Dank dem knappen 0:1 in den Niederlanden vor einer Woche durfte man sich als Luzern-Fan durchaus Hoffnung machen die nächste Runde zu erreichen. Nach einer guten halben Stunde wurden aber auch die letzten Optimisten eines Besseren belehrt, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste bereits mit 3:0 in Führung.

Luzern gelang durch Janko Pacar immerhin noch das erste Euopacuptor seit jenem von Petar Aleksandrov 1997 gegen Slavia Prag.



Europapokalwochenende.

9 08 2010

Nun war es endlich soweit. Der FC Luzern hatte sich zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder für den Europapokal (UEFA Europa League) qualifiziert. Mit dem Gegner FC Utrecht durfte man betreffend Erreichbarkeit, Attraktivität des Stadions und Aussichten betreffend weiterkommen ganz zufrieden sein.

Nach der Nachtschicht traf ich mich am frühen Donnerstagmorgen mit Andrea aus Luzern am Lenzburger Bahnhof. Mit meinem treuen, aber immer lauter werdenden blauen Flitzer nahmen wir die rund 770 Kilometer in die Universitätsstadt Utrecht in Angriff. Die Route führte durch insgesamt 6 Länder (Schweiz, Frankreich, Deutschland und die BeNeLux-Staaten). In Luxemburg war Mittagspause und natürlich der obligate Tankstopp angesagt, bietet das Grossherzogtum doch Spritpreise wie in heimischen Gefilden.

In Utrecht angekommen nutzten wir das geniale Park & Ride-Angebot am Veemarkt. Für 4 Euro gabs ein Tagesticket für das Auto und je eine 24h-Tageskarte für den öffentlichen Verkehr für alle (!) Insassen des Autos. Mit dem Bus legten wir also die wenigen Stationen bis zum Oorsprongpark zurück, wo wir im gleichnamigen Hotel über hrs.de für 60 statt 115 Euro ein Doppelzimmer gebucht hatten. Nach dem Einchecken gings gleich weiter zur Neude, dem Kneipenviertel Utrechts. Hier war in und um ein Pub alles in Luzerner Hand. Mehrere hundert Luzerner tranken friedlich auf den Strassen. Dies wurde von der stets freundlichen niederländischen Polizei toleriert, obwohl es in den Niederlanden eigentlich verboten ist auf der Strasse Alkohol zu trinken. Viel zu früh wurde der Bierausschank gestoppt und Extrabusse zum Stadion bereitgestellt, so dass wir uns rund 2 1/2 Stunden vor dem Spiel im Gästeblock des schmucken Stadion Galgenwaard einfanden. Natürlich ohne Bier.

Fussball, Niederlande, UEFA Europa League, neuer Ground
29.07.10 FC Utrecht – FC Luzern
1:0 (1:0), 12’100 Zuschauer, Stadion Galgenwaard, Utrech
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Die Stimmung war schon lange vor Anpfiff bombastisch. Gut 800 Luzerner befanden sich zu Spielbeginn im Gästeblock, fast alle in blau gekleidet. Fahnen waren leider verboten. Ebenfalls durften nur zertifizierte, feuerfeste Transparente ins Stadion mitgenommen werden. „Born in 1901 – Still alive“ stand auf den Transparenten (zertifiziert?) des Luzerner Anhangs welche beim Einlaufen der Spieler zusammen mit den blauen Europapokal-Shirts in die Höhe gehalten wurden.

Spielerisch war Luzern klar unterlegen, trotzdem liess die knappe 0:1-Niederlage etwas Hoffnung. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Obwohl wir uns über eine Stunde nach Abpfiff immer noch im Gästeblock befanden wurde gesungen und gefeiert. Schliesslich wurden wir durch einen Tunnel auf einen abgesperrten Innenhof geführt, wo wir je nach Ziel in die verschiedenen Busse verfrachtet wurden. Es folgte noch eine halbstündige Stadtrundfahrt auf dem Autobahnring, obwohl die Fahrt in die Innenstadt maximal 10 Minuten gedauert hätte. Irgendwann fanden wir uns doch noch am Hauptbahnhof wieder und genossen noch einen Schlummertrunk in der Neude. Trotz den übertrieben Sicherheitsmassnahmen war ich positiv überrascht wie friedlich das Ganze über die Bühne ging. Kein Gepöbel trübte die geilste Auswärtsfahrt seit Jahren.

Nach einem grossartigen Frühstück mit etwa 25 verschiedenen Brotaufstrichen zur Auswahl fuhren wir am nächsten Morgen ziemlich früh in die rund 50 Kilometer entfernte Hauptstadt Amsterdam. Da der Park & Ride-Service (6 Euro inkl. Hin- und Rückfahrt für alle Insassen) an der AmsterdamArena geschlossen war mussten wir zum Olympisch Stadion (mit denselben Konditionen) ausweichen, wo erst einmal Warten angesagt war. Hier in Amsterdam wollten wir uns etwas Kultur gönnen. Da die Interessen diesbezüglich bei Andrea und mir etwas auseinandergingen trennten wir uns zeitweise. Auch Unterkünfte hatten wir verschiedene, dies aufgrund diverser Vorgaben bezüglich der Buchungen. Da an diesem Wochenende fast alles ausgebucht war blieb für mich lediglich ein schäbiges, christliches Hostel im Herzen des Rotlichviertels übrig, welches aber stolze 33 Euro für ein Bett im 6er-Schlafsaal haben wollte.

Am Nachmittag folgten also die obligate Grachtenfahrt (8 Euro / 1 Stunde) und das Auskundschaften der Innenstadt inklusive den legendären Schaufenster (Preise sind Verhandlungssache, da wissen andere Luzerner wohl besser Bescheid) und natürlich diverser Kneipen. Am späten Abend verabschiedete ich mich von Andrea, da sie am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe die wichtigsten Museen besuchen wollte.

Trotz schlechtem Wetter fuhr ich am Samstag die lediglich 30 Kilometer nach Zandvoort. Zandvoort ist ein hübscher Touristenort an der Nordsee, welcher mit einer netten Einkaufspassage und unzähligen Strandkneipen auftrumpfen kann. Auch die Formel 1 war hier früher zu Gast. Da das Wetter einfach nicht mitspielen wollte trat ich schliesslich den Heimweg an, welcher mich erst einmal an den Hafen von Rotterdam führte. Mit offenem Mund bestaunte ich den grössten Tiefseehafen der Welt. Unglaublich wieviele Schiffe hier innert kurzer Zeit die Rheinmündung passieren.

Nun konnte es endlich weiter zum Fussball gehen. Ziel war die belgische Hauptstadt Brüssel, genauer deren Vorortsgemeinde Anderlecht, Heimat des aktuellen Belgischen Fussballmeisters RSC Anderlecht. Rund 4 Stunden vor Anpfiff der als unspektakulär eingestuften Erstrundenpartie gegen den Aufsteiger aus dem deutschsprachigen Eupen stand ich am Stade Constant Vanden Stock. Kurz bevor ich bei der Dame am Schalter ein Ticket beziehen konnte klebte mir diese einen Zettel mit der Aufschrift „Uitverkocht“ vor die Nase. Der erste Fan den ich in der Kneipe gegenüber ansprach überliess mir jedoch gleich ein Ticket in der Gegenkurve für 15 statt 11 Euro.

Fussball, Belgien, Jupiler Pro League, neuer Ground
31.07.10 RSC Anderlecht – KAS Eupen
4:1 (0:1), 22’126 Zuschauer (ausverkauft), Stade Constant Vanden Stock, Anderlecht

Das Stadion war bis auf eine kleine Ecke nahe des Gästeblocks bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Stimmung war sehr ansprechend, auch wenn das Intro der Gegenkurve mit gesponserten Bambams nicht wirklich zu überzeugen mochte. Da bot die Pyro der Gäste schon etwas mehr Unterhaltung. Diese waren es auch die in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in Führung gingen. Nach dem Pausentee drehte der Gastgeber jedoch auf und drehte das Resultat zu einem 4:1-Sieg.

Gleich nach dem Spiel trat ich endgültig den Heimweg an und erreichte gegen Mitternacht Luxemburg wo ich mich nach einem Tankstopp 2 Stunden im Auto schlafen legte, ehe die restlichen Kilometer nach Hause bewältigt wurden.