Ein Wochenende am Niederrhein.
21 01 2010Nach fast einem Jahr persönlicher Bundesliga-Abstinenz sollten nun innerhalb eines Monats die letzten zwei fehlenden Grounds in Leverkusen und Sinsheim-Hoffenheim abgehakt werden. Statt wie gewohnt mit Bahn und Interrail-Ticket war es aufgrund der Planung für die nächsten Wochen günstiger mit dem Flugzeug nach Düsseldorf zu fliegen. Mit einem Einsatz von 10’000 Vielfliegermeilen und weiteren 160 Schweizer Franken schlugen SWISS und Lufthansa die Billigkonkurrenz einmal mehr um Längen.
Nach einer turbulenten Landung bei starkem Wind (die Tragflächen berührten beinahe den Boden) ging es per Skytrain, Regionalbahn und U-Bahn nach Wersten, dem Düsseldorfer Stadtteil wo meine Verwandten wohnen, welche mich auch gleich mit einem herzhaften Frühstück empfingen. Nach einem kurzen Nickerchen machte ich mich auf nach Leverkusen, genauer zum Bahnhof Leverkusen-Mitte, von wo aus ein rund 10-minütiger Fussmarsch zur BayArena führt.
Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
16.01.10 Bayer 04 Leverkusen – 1. FSV Mainz 05
4:2 (3:1), 28’000 Zuschauer, BayArena, Leverkusen
Normalerweise ist es ziemlich schwierig Tickets für die Spiele von Bayer 04 zu bekommen, doch die Kälte und der eher unattraktive Gegner sorgten dafür dass das Spiel heute ausnahmsweise nicht ausverkauft sein sollte. Vor dem Spiel genehmigte ich mir ein Bierchen in der gegenüberliegenden Kneipe einer Fussballhalle. Das Stadion wurde erst kurz vor Spielbeginn betreten.
Auf den ersten Blick sah man dass doch noch einige Plätze unbesetzt blieben. Die Zuschauerzahl wurde zwar mit 28’000 angegeben (was 2’000 frei Plätze bedeutete), doch auch einige Dauerkartenbesitzer schauten sich das Spiel wohl heute lieber in der warmen Stube an.
Die Stimmung war dürftig. Insbesondere von den heimischen Fans hörte man kaum etwas. Die Stimmung der Mainzer war ganz ok für einen halbvollen Gästeblock. Insbesondere als man mit 1:0 in Führung ging hörte man kurze Zeit nur die Gäste. Die Werkself dreht das Spiel aber innert kürzester Zeit und ging am Ende mit 4:2 Toren als Sieger vom Platz. Mit je einem Tor waren auch die beiden Schweizer Tranquillo Barnetta und Eren Derdyok massgeblich am Heimsieg beteiligt. Das Einspielen des Heidi-Liedes beim Tor von Barnetta hätte allerdings nicht sein müssen…
Nach dem unterhaltsamen Spiel folgte ein kurzer Abstecher zur „längsten Theke der Welt“ in der Düsseldorfer Altstadt. Gegen 20:00 machte ich mich dann auf den Weg zum Festzelt auf dem Geländer der ehemaligen Bundesgartenschau, wo der Werstener Schützenverein zum Titularfest lud. Da meine ganze Verwandtschaft und ein paar Bekannte dort Mitglied sind war ein Besuch natürlich Pflicht. Die Stimmung war gut und das Altbier floss in Strömen.
Für den Sonntag wäre eigentlich ein Besuch des Spiels TUS Koblenz gegen TSV 1860 München in der 2. Bundesliga geplant gewesen, doch angesichts der Tatsache dass der Heimweg vom Titularfest noch einmal über die Altstadt führte war an Fussball heute nicht zu denken. So wurde erst einmal lange geschlafen um anschliessend den Nachmittag bei gutem Essen und viel Kaffee (auf den Killepitsch verzichtete ich dankend) in der guten Stube zu verbringen, ehe mich der Kranichflieger am Abend wieder nach Zürich brachte.