Einmal quer durch Bayern und zurück.

26 04 2009

Praktisch ohne Schlaf nahmen wir den 6:00 Zug nach St.Margrethen, dann via Bregenz weiter ins Deutsche Grenzstädtchen Lindau. Da ich weder Reisepass noch Identitätskarte dabeihatte war ich ganz froh dass es kaum mehr Kontrollen an der Grenze gibt.

SSV Jahn 2000 Regensburg - FC Bayern München II, 3. Liga, 19.4.2009

Die Fahrt im Regionalexpress nach München wurde durchgehend geschlafen. In München gab es dann erst einmal ein Katerfrühstück und ein kurzes Wiedersehen mit meiner Oma die dort wohnt. Eine Stunde später rollte der ALEX (ein Zug der privaten Vogtlandbahn) in Richtung Oberpfalz weiter. Die gesamten Bahnkilometer in Bayern kosten übrgens Pauschal 28 Euro für bis zu 5 Personen mit dem Bayern-Ticket. Einzige Bedingung: Es dürfen nur Nahverkehrszüge benutzt werden.

In Regensburg angekommen schloss man sich mit etwas Abstand dem Grüppchen Bayernfans auf dem Weg zum Stadion an. Rund 25 Personen wurden von fast ebensovielen Polizisten in sechs Einsatzwagen begleitet. Ein absoluter Verhältnisblödsinn für welchen die Deutschen Polizeikräfte bekannt sind.

SSV Jahn 2000 Regensburg - FC Bayern München II, 3. Liga, 19.4.2009 (2)

Fussball, Deutschland, 3. Liga, neuer Ground
19.04.09 SSV Jahn 2000 Regensburg – FC Bayern München II
1:2 (1:1), 6’200 Zuschauer, Städt. Jahnstadion, Regensburg

Vor dem Stadion genossen wir noch etwas die Sonne bei einem Kaffee vor einer Tankstelle, ehe das städtische Jahnstadion für stolze 9 Euro betreten wurde. Da wir keine Lust auf eine Personenkontrolle im Gästesektor hatten (ich war ja als Sans Papier unterwegs) wählten wir die normalen Stehplätze, obwohl David ja eigentlich Bayernfan ist.

SSV Jahn 2000 Regensburg - FC Bayern München II, 3. Liga, 19.4.2009 (3)

SSV Jahn 2000 Regensburg - FC Bayern München II, 3. Liga, 19.4.2009 (4)

Zum Spiel fanden sich 6’200 Zuschauer ein. Eine ausserdurchschnittlich hohe Zahl (sogar Saisonrekord), welche mit den 3’000 Gratistickets für Jugendmannschaften erklärt werden kann. Diese hatten in der Pause das zweifelhafte Vergnügen einen Playbackauftritt der Gruppe DONIKKL mit ihrem Wiesnhit 2008, dem Fliegerlied mitzuverfolgen.

Das Spiel begann mit dem Führungstreffer der Platzherren. Noch vor der Pause konnte die Zweitvertretung von der Säbener Strasse 51 ausgleichen. Nach dem Pausentee folgte sogar das 2:1 für die Gäste, welche von rund 200 Fans lautstark unterstützt wurden. Dies bedeutet zugleich den Endstand.

SSV Jahn 2000 Regensburg - FC Bayern München II, 3. Liga, 19.4.2009 (7)

Die einheimischen Fans, angeführt von den Ultras Regensburg, konnten leider nur optisch geffallen. Man mus jedoch eingestehen dass der eigentliche Fanblock durch die obengenannte Kinderinvasion durchlöchert wurde. Erschwerend kam hinzu dass ein Grossteil der Kinder ihre Weihnachtsgeschenke, sprich Bayerntrikots angezogen hatten.

Nach dem Spiel ging es mit drei weiteren Mitfahrern zurück nach München. Aufgrund eines Böschungsbrandes verzögerte sich die Fahrt allerdings um gute 45 Minuten, worauf die letzte Verbindung in die Schweiz verpasst wurde. Während uns der redselige Schaffner im ALEX mit Dönerbudentipps und sonstigen unterhaltsamen Weiheiten berieselte konnte in Form von David’s Bruder Simon doch noch eine Fahrgelegenheit in die Gallussstadt gefunden werden.

Nach einer weiteren Nacht bei David trat ich schliesslich am Montagmorgen die definitive Heimreise an.



Ein Ausflug ins Ländle: Der erste Auswärtssieg der Saison.

26 04 2009

Fussball, Liechtenstein, ASL
18.04.09 FC Vaduz – FC Luzern
1:2 (1:2), 2’770 Zuschauer, Rheinpark-Stadion, Vaduz

Am Samstag war Stress pur angesagt. Nachdem die letzten Möbel nach Lenzburg verfrachtet wurden blieb nur noch wenig Zeit für eine Dusche, ehe der Zug nach Zürich einfuhr. Via Hauptbahnhof ging es nach Sargans. In Thalwil stieg dann auch ein grosser Tei der FCL-Fans in die beiden reservierten Wagen ein, der Rest zog es vor mit Autos und Extrabussen anzureisen. Die Fahrt verlief ruhig und unspektakulär. In Sargans verliessen wir den Zug und stiegen in den bereitgestellten Linienbus direkt zum Rheinpark-Stadion. Nicht unbedingt den kürzesten Weg wählte der Chauffeur, so dass wir noch rund eine halbe Stunde lang die fantastische Bergwelt rund ums Ländle bestaunen durften.

Vor dem Stadion versammelten sich hunderte Luzerner welche sich noch ein paar Bierchen gönnten. Schiesslich war schon vorher bekannt dass es im Stadion nur „bleifrei“ gibt. Nachdem das Ticket (mit 26.- das teuerste der Liga) gelöst wurde konnte das hübsche, aber total überdimensionierte Nationalstadion des Fürstentums betreten werden. Unglaublich wenn man bedenkt dass bis 1997 an derselben Stelle lediglich ein Holzhüttchen als Unterstand für eine handvoll Leute stand.

FC Vaduz - FC Luzern, ASL, 18.4.2009 (3)

Zu Spielbeginn waren etwa 1’000 Luzerner anwesend, was mehr als einen Drittel der gesamten Zuschauerzahl ausmachte. Auch Petrus spielte diesmal mit (von Schnee im April und Dauerregen vor dem grossen Hochwasser hatte man in Vaduz ja schon andere Szenarien erlebt).

Bereits nach ein paar Minuten hatte Luzern die erste grosse Torchance. Diese wurde zwarnicht verwertet, dafür zwei andere, so dass noch vor dem Pausenpfiff zwei Zähler auf das Konto der Innerschweizer gingen. Leider verwertete auch Vaduz eine Elfmeter. Nach dem Pausentee gabe es zwar noch viele Torchancen, das Runde fand den Weg jedoch nicht mehr ins Eckige.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Österreichischen Schiedsrichters sprang Luzern-Goalie David Zibung über die Werbebanden und genoss das Bad in der Menge. Schliesslich war es der erste Auswärtssieg der Saison und das erste Mal seit August 2008 dass die rote Laterne abgegeben werden konnte.

FC Vaduz - FC Luzern, ASL, 18.4.2009 (10)

FC Vaduz - FC Luzern, ASL, 18.4.2009 (18)

Nach dem Spiel ging es wieder per Bus nach Sargans, doch mein Weg führte nicht zurück sondern im Rheintal-Express nach St.Gallen. Im Zug traf ich auf ein Grüppchen Davoser, welche von der Meisterfeier kamen, eine Gruppe Vaduzer, die mir erzählten dass der Verein nach einem allfälligen Abstieg für sie wohl gestorben wäre und eine Gruppe Luzerner, welche mich zu einer Party in ihrer St. Galler WG einluden. Ich nahm dankend an, da ich sowieso auf David warten musste, welcher mit dem Extrazug der St. Galler aus Nyon kam.

Es folgten ein paar Schützengarten Biere in der WG, und dann noch ein paar mehr als David mit zwei Kollegen auftauchte. Danach wurde noch ein Abstecher in die Innenstadt gewagt, wo wir von Bar zu Bar schlenderten. Der Abend endete in eine dunklen Keller mit einem Haufen langhaariger, schwarzangezogener Menschen. Einer davon war Dani aus Gossau, welcher hinter der Bar stand. Gegen 4:00 zogen wir es vor den Rückzug anzutreten, denn um 5:00 war Tagwache angesagt…



Viele Wege führen nach Rom (aber nicht alle).

9 04 2009

Fussball, Schweiz, 3. FVNWS, neuer Ground
08.04.09 FC Black Stars Basel 2 – FC Telegraph Basel
4:2 (3:1), ca. 50 Zuschauer, Sportplatz Buschweilerhof, Basel

Geplant war heute ein Spiel der 2. Liga im Solothurner Kantonal-Fussballverband, Spielort sollte Luterbach sein. Ich löste also mein Ticket, fuhr nach Lenzburg und betrat dort wie schon so oft den den Zug nach Basel, um in Olten umzusteigen. Kurz vor Olten wurde ich vom Schaffner kontrolliert. Auffällig lange beäugte er mein Ticket, gab es mir aber schliesslich ohne Worte zurück. Ich erblickte vom Fenster aus die Gemeinde Trimbach, worauf ich zur Türe lief um kurz darauf auszusteigen. Doch zu dem Zeitpunkt befanden wir uns bereits in einem Tunnel, was bedeutete dass dieser Zug in Olten nicht anhalten würde.

Nun kamen wieder einmal die spannenden Aspekte des Hoppens zum Vorschein. Umdisponieren. Zwei SMS wurden geschrieben, worauf eine Antwort positiv ausfiel. Mark offenbarte mir mögliche Ansetzungen in Basel, und rund zwanzig Minuten später stand ich vor dem Sportplatz Buschweilerhof an der Grenze zwischen Basel und Allschwil. Mit „Drämmli“ und Bus war die Heimspielstätte des FC Black Stars mit zweimaligem Umsteigen in kurzer Zeit erreichbar.

Leider war es nicht die erste Mannschaft des 1907 gegründeten Vereins (welche in der 2. Liga spielen würde), sondern die Zweitvertretung, welche immerhin noch in der 3. Liga mitkicken darf. Gast war an jenem Abend der FC Telegraph, ebenfalls aus der Stadt am Rheinknie, welcher seine Heimspiele allerdings unweit entfernt in der Sportanlage Bachgraben in Allschwil austrägt.

Das Spiel begann erneut fulminant. Der erste Torerfolg des Heimteams liess nur etwa 15 Sekunden auf sich warten und 6 Minuten später stand es gar schon 3:0. Den Gästen gelang zur Pause zwar noch ein Tor, doch mit dem 4:1 kurz nach Wiederanpfiff schien alles klar. Ein fünftes Tor wurde den Platzherren nicht anerkannt. Obwohl der Ball ganz offensichtlich im Netz zappelte entschied der etwas überforderte Spielleiter auf weiterspielen. Doch die Gäste dachten keineswegs ans Aufgeben. Es gelangen ihnen ein zweiter Treffer, worauf unzählige hochkarätige Torchancen folgten. Am Ende blieb es jedoch beim 4:2.

Der Sportplatz Buschweilerhof ist eigentlich ganz ahnsehnlich für einen Quartierverein. Im Jahre 2004 wurde er modernisiert und verfügt seither über ein modernes Clubhaus. Ein Kassenhäuschen und eine Bretterwand ums ganze Gelände gehören ebenfall dazu.

Die Rückfahrt erfolgte auf gleichem Weg, und erneut fiel niemandem auf dass ich eigentlich ein Billet nach Luterbach und zurück hatte…



Schinznach-Bad: Tief in den Niederungen des Aargauischen Fussballverbandes.

8 04 2009

Fussball, Schweiz, 4. Liga AFV, neuer Ground
07.04.09 FC Schinznach-Bad – FC Frick 2
2:3 (1:2), ca. 15 Zuschauer, Sportplatz Schachen, Schinznach-Bad

Für den heutigen Abend war wieder einmal Low-Budget-Hopping angesagt. Ganze 6.20 Sfr. kostete der Ausflug ins nahegelegene Schinznach-Bad, und diese kamen vollständig den Schweizerischen Bundesbahnen zu gute. Über Lenzburg und Rupperswil wurde die Thermalbadgemeinde in einer halben Stunde erreicht. Vom Bahnhof waren es dann nur noch wenige Schritte zum Sportplatz, welcher wie fast alle anderen Plätze in der Umgebung den Namen Schachen trägt und am Ufer der Aare liegt.

Der 1932 als FC Birrenlauf (so hiess die Gemeinde damals) gegründete Dorfclub traf am heutigen Abend auf die Zweitvertretung des FC Frick. Die zweite Mannschaft des FC Schinznach-Bad spielt übrigens in der selben Liga (andere Gruppe), steht aber in der Tabelle weiter vorne.

Trostlos sind sie allemal, diese 4. Liga Spiele unter der Woche. Nur etwa 15 Zuschauer verliefen sich an diesem Abend in den Schachen, denn schliesslich wurde das Spiel vom Eishockey-Final und den Champions League-Spielen im Fernsehen konkurriert. Auch das Clubbeizli wirkte eng und nicht wirklich einladend.

Der Sportplatz Schachen ist wahrlich keine Highlight in den ohnehin schon trostlosen Niederungen des Aargauer Fussballverbandes. Kein Ausbau, keine Werbebanden, provisorische Ballfänger und ein Spielfeld auf dem sinngemäss während des 2. Weltkrieges Kartoffeln angepflanzt wurden. Lediglich die hübsch bemalten Ersatzbänke bringen ein wenig Licht in die düstere Anlage mitten im Wald. Hier begann und endete auch die Karriere des ehemaligen Schweizer Profischiedrichters Urs Meier.

Das Spiel begann verheissungsvoll: Nach etwa drei Minuten hatte der Ball schon je einmal in den beiden Netzen gezappelt. Beide Male liessen sich die Spieler offenbar von den zwei vorbeibrausenden Krankenwagen ablenken. Kurz drauf erhöhten die Gäste aus dem Fricktal auf 1:2. Nach dem Pausentee wurde meine Wenigkeit gar als Linienrichter ins Spiel involviert. Das Heimteam vergab unzählige Chancen, was die Gäste zum 1:3 ausnutzten. Auch der späte Anschlusstreffer konnte an der Heimniederlage nichts mehr ändern, und die Tabellenlage wird für den FC Schinznach-Bad immer ungemütlicher.



Ein abwechslungsreiches Wochenende.

6 04 2009

Für den Freitagabend wäre eigentlich das naheliegende Heimspiel des FC Lenzburg geplant gewesen, doch eine Fahrt mit den Gossauern und vielen weiteren Bekannten Gesichtern aus der halben Fussballschweiz sprach dann doch für das Spiel Congeli gegen Gossau.

Fussball, Schweiz, Challenge League
03.04.09 FC Concordia Basel – FC Gossau
2:1 (1:0), 500 Zuschauer, Stadion Rankhof, Basel

Wie immer war das Rankhofstadion in Basel nur spärlich besetzt. 500 Zuschauer wurden vermeldet, ein Witz sondergleichen. Von heimischen Fans war kaum etwas zu hören oder sehen, so dass der Gossauer „Block“ deutlich mehr auf sich aufmerksam machen konnte. Rund 30 Personen waren insgesamt anwesend. Trotzdem schaffte es der FC Gossau erneut nicht die dringend benötigten 3 Punkte einzufahren und verlor unglücklich mit 1:2.

Nach einer kurzen und unruhigen Nacht musste ich am Samstagmorgen früh auf den Zug. Ziel war einmal mehr Luzern, wo ich kurz nach der Ankunft Ricky aus Como begrüsste und ihm sein Hotel zeigte. Nach ein paar Bierchen in der Zone 5, dem Lokal der United Supporters Luzern wurde der Extrazug in Wallis bestiegen. Die Fahrkarte gab es heute für unschlagbare 15 Sfr. (bzw. 30 Sfr. ohne Halbtaxabo). Dementsprechend war der Zug mehr als voll.

Fussball, Schweiz, ASL
04.04.09 FC Sion – FC Luzern
1:1 (1:1), 9’500 Zuschauer, Stade de Tourbillon, Sion

Folgerichtig war der Gästeblock im Stade de Tourbillon mit weit mehr als 1’000 Luzernern gefüllt. Zu Beginn wurde eine schöne Choreographie mit Pyroeffekten gezeigt. Diese kam aufgrund der Sonneneinstrahlung leider zu wenig zur Geltung. Die Stimmung war wie die Temperaturen in Sion heiss. Insbesondere in der Schlussphase entlud sich der ganze Hass gegenüber des Heimteams.

Das Spiel war in der ersten Halbzeit ganz in Ordnung. Luzern ging durch einen Abstauber mit 1:0 in Führung, Sion glich auf dieselbe Art und Weise Sekunden vor dem Halbzeitpfiff aus. Die zweite Spielhälfte befand sich auf unterirdischem Niveau. Eine Frechheit was diese beiden Profimannschaften für eine Vorstellung boten. Insbesondere die ideenlosen Luzerner versiebten unzählige Torchancen. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung die keinem der Involvierten weiterhilft.

Die Heimfahrt zögerte sich aufgrund übermotivierter Sicherheitskräfte etwas hinaus, doch gegen 1:00 wurde schliesslich wohlverdient die Heimat erreicht.

Ausgeschlafen konnte ich mich am Sonntag für keine grösseren Sprünge begeistern, so dass ich beschloss endlich den Hauptplatz Kreuzzelg in Wettingen nachzuholen. Letztes Mal wurde leider auf Platz 2 gespielt. Auf dem Weg lag Baden, wo der FC Kappelerhof in der 4. Liga AFV spielen sollte. Und zwar auf dem Nebenplatz des Stadion Esp in Baden.

Fussball, Schweiz, CCJLA, neuer Ground
05.04.09 FC Baden – FC Birsfelden
2:1 (1:1), ca. 80 Zuschauer, Stadion Esp Nebenplatz A, Baden

Als ich das Sportgelände betrat lief dort allerdings der FC Birsfelden auf. Ich fragte beim Schiedsrichter nach, um welches Spiel es sich hier handle. „Coci Liga“ meinte er. Obwohl ich mir sonst keine Jugendspiele anschaue überzeugte mich hier sowohl die Zuschauerzahl als auch das Niveau diesem statt dem geplanten Spiel beizuwohnen. Schliesslich spielte der FC Kappelerhof nur auf dem Platz 3. Wahl.

Baden - Stadion Esp, Platz A

Fussball, Schweiz, 4. Liga, neuer Ground
05.04.09 FC Juventina Wettingen 2 – FC Mutschellen 1b
1:4 (0:4), ca. 60 Zuschauer, Sportplatz Kreuzzelg, Wettingen

Nach dem 2:1 Sieg des FC Baden ging es mit dem Bus weiter nach Wettingen. Auch hier konnte nur ein Spiel auf sehr tiefem Niveau beäugt werden, denn von Juventina Wettingen und dem FC Mutschellen standen jeweils nur die Zweitvertretungen auf dem Platz. Nach der 30. Minute und dem 0:4 wurde es dem Torhüter von Wettingen zu bunt, und er schmiss den Mitspielern die Handschuhe vor die Füsse. Es war dies auch das letzte Tor der Gäste, das Spiel endete 1:4.

Wettingen - Sportplatz Kreuzzelg (1)

Wettingen - Sportplatz Kreuzzelg



Eine ungewöhnliche Reise nach Moldawien.

1 04 2009

Mehr als zwei Tage vor dem eigentlichen Ziel, dem Länderspiel Moldawien – Schweiz, quälte ich mich frühmorgens aus dem Bett um den Zug Richtung Süden zu erwischen. In Chiasso angekommen wechselte ich auf die Italienische Bahn, welche mich für 5.10 Euro nach Bergamo brachte. Vom Bahnhof Bergamo fuhr dann ein Linienbus zum Flughafen Orio al Serio (1.70 Euro), von wo aus mein Flug nach Bukarest startete.

Da direkt neben dem Flughafen ein riesiges Shoppingcenter liegt, verbrachte ich die Wartezeit mit dem Bestaunen der riesigen Fleisch- und Käsetheken, ehe ich mich zurück ins Flughafengebäude begab. Hier traf ich dann auch auf die beiden Gossauer Beat und Dani, welche denselben Flug gebucht hatten.

Mit etwas Verspätung hob die Ungarische Billigairline schliesslich doch noch in Richtung Rumänien ab. Ziel war der Flughafen Băneasa, welcher bis vor kurzem eigentlich nur für Inlandflüge diente. Dementsprechend eng ist es auch im Inneren des kleinen Terminals. Vor dem Flughafen orientierten wir uns erst einmal über die Lage unserer Unterkünfte. Da mein gebuchtes Hostel am anderen Ende der Stadt lag als das Hotel der anderen liess ich meine Reservierung verfallen und übernachtete bei den restlichen Ostschweizern im grössten Hotel der Europäischen Union. Die Taxifahrt mit dem Bulgaren Nello wird wohl auch allen Beteiligten im Gedächtnis bleiben. Dem Portier lag alles daran das den schäbigen Lada möglichst schnell aus der Hoteleinfahrt zu vertreiben.

Nach ein paar Flaschen Ursus (einem der besten Biere überhaupt) begaben wir uns ins hoteleigene Casino, wo jeder von uns ein halbes Vermögen (vorsicht Ironie) verzockte. Es wurde auf jeden Fall eine kurze Nacht und man freute siche umsomehr auf das ausgiebige Frühstück am nächsten Morgen.

Fussball, Rumänien, Liga a III-a, neuer Ground und Länderpunkt
27.03.09 SC Juventus Bucuresti – ACS Berceni
1:0 (0:0), ca. 500 Zuschauer, Stadionul Juventus, Bucuresti

Am Freitag war dann Sightseeing angesagt, doch ausser dem Parlamentspalast, einem der grössten Gebäude der Welt, fanden wir keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Die Stadt an sich war allerdings durchaus interessant. Umso mehr freuten wir uns über einen Anruf, welcher uns bestätigte dass heute, am Freitagnachmittag, ein Spiel der dritthöchsten Rumänischen Spielklasse stattfinden sollte.

Mit etwas Mühe wurde das Stadionul Juventus schliesslich auch gefunden. Wie der Name verrät handelt es sich um die Heimstätte des SC Juventus Bucuresti. Gegner am heutigen Tag war der ACS Berceni. Der Eintritt war frei und es fanden sich rund 500 Zuschauer im recht ansehnlichen Stadion zwischen den Plattenbauten ein. Einen Wasserwerfer gab es auch, doch dieser wurde so zugeparkt dass eine Einsatz unmöglich gewesen wäre. Nötig wäre es ohnehin nicht gewesen. Das Spiel ging mit 1:0 zu Gunsten der Gastgeber aus, von Gästen war weit und breit nichts zu sehen.

Nach dem Spiel begaben wir uns (inzwischen verstärkt durch eine Grupper Berner) zum Gara de Nord, wo unser Zug nach ChiÅŸinău starten sollte. Vorerst war allerdings eine Stärkung im Bahnhofsrestaurant nötig. Das Essen schmeckte gut und war unglaublich günstig (ca. 5.00 Sfr.).

Der Nachtzug versprühte einen Hauch Transsib-Romantik. Die Betten wären eigentlich ganz angenehm gewesen, hätte im Abteil nicht eine Temperatur von geschätzten 40° Celsius geherrscht. Die Nacht wurde ohnehin mehr oder weniger durchgezecht, und auch die Zollkontrolle und der Räderwechsel an der Grenze verlief ohne Probleme. Eine Retour-Karte kostete 174 Rumänische Lei, zzgl. der Reservierung aus der Schweiz.

Früh am Morgen erreichten wir schliesslich ChiÅŸinău, die Hauptstadt des ärmsten Landes Europas. 80% der Bevölkerung soll hier arbeitslos sein. Tatsache aber ist, dass ChiÅŸinău viel sauberer als etwa Bukarest ist. Als erstes fallen einem die unzähligen Wechselstuben auf, obwohl es hier anscheinend kaum Touristen gibt.

Wir machten uns auf den Weg zum Hotel, welches direkt am Bahnhof liegt. Die Übernachtung war günstig und die Zimmer in Ordnung, mit Ausnahme des Badezimmers. Nach einer kurzen Dusche verliessen wir den riesigen Bunker auch gleich wieder um uns in der Innenstadt eine Stärkung zu holen. Fündig wurden wir im Reastaurant Jasmin, wo neben dem Essen auch die Bedienung entzücken konnte.

Anschliessend wurde eine Weile im Gradina Publica Åžtefan cel Mare, einem schönen Park im Herzen der Stadt abgehängt. Es folgte noch ein kurzer Marsch zum Irish Pub, ehe sich alle gemeinsam mit dem Taxi zum Stadionul Zimbru.

Fussball, Republik Moldau, WM-Qualifikation, neuer Ground und Länderpunkt
28.03.09 Republik Moldau – Schweiz
0:2 (0:1), 10’000 Zuschauer (ausverkauft), Stadionul Zimbru, ChiÅŸinău

Beim Stadionul Zimbru handelt es sich um ein auffallend modernes Stadion mit etwas mehr als 10’000 Plätzen (welche am heutigen Abend alle ausverkauft waren). Schon vor dem Spiel kam man mit den Einheimischen in Kontakt, welche alle sehr freundlich waren und sich über den Besuch aus „Elvetia“ freuten. Rund 500 Schweizer fanden sich im Gästeblock ein, dazu ein paar Dutzend auf der Haupttribüne.

Das Spiel war kein Highlight, die Schweizer schossen ihre zwei Pflichttore, glänzten aber ansonsten durch Faulheit und Arroganz. Traurig was aus diesem Team geworden ist. Nur ein paar wenige Spieler konnten wirklich überzeugen. Nach dem Spiel folgte ein Erinnerungsfoto mit der Polizei, ein Schnitzelessen und eine ausgiebige Party im 17. Stock des Hotel Cosmos. Nur wenige schafften es am nächsten Morgen zum Frühstück.

Der Nachmittag wurde noch etwas mit Einkaufen, Essen und erholen verbracht, ehe uns der Nachtzug (diesmal fast ausschliesslich mit Schweizern gefüllt) zurück nach Rumänien brachte. Auf dem Weg zu unseren Flughäfen trennten sich unsere Wege, da ich der einzige war der von Băneasa flog. Zusammen mit ein paar Baslern wurde die Zeit doch noch einigermassen unterhaltsam überbrückt, ehe uns der Vogel der Wizzair zurück nach Bergamo brachte. Die Rückfahrt hätte ich echt nicht mehr gebraucht, doch gegen 23:00 durfte ich endlich todmüde ins Bett sinken.



Endlich wieder mal ein Sieg.

1 04 2009

Fussball, Schweiz, ASL
22.03.09 FC Luzern – AC Bellinzona
4:2 (1:0), 10’014 Zuschauer, Stadion Allmend, Luzern

Endlich war es soweit und der FC Luzern konnte seinen ersten Sieg in der Rückrunde einfahren. Bei herrlichem Frühlingswetter und vor über 10’000 begeisterten Zuschauern zeigte die Mannschaft von Rolf Fringer was wirklich in ihr steckt.

Das 1:0 von João Paiva in der 30. Minute hatte gar das Zeugs zum Tor des Jahres. Es folgte ein unterhaltsames Spiel, welches zwischenzeitlich von den Tessinern ausgeglichen wurde. Erneut Paiva, Ferreira und Frimpong waren es aber, die dem Heimteam den Sieg sicherten. Daran konnte auch das Tor von Dudar kurz vor Schluss nichts mehr ändern.

Auf den Rängen gab es zwar keine optischen Höhepunkte, die Stimmung war aber gut wie schon lange nicht mehr, und auch die Südschweizer waren mit einer ordentlichen Anzahl Fans angereist.

Hoffen wir dass der FCL die Länderspielpause zu seinem Vorteil nutzen kann und in Sion erneut eine solide Leistung zeigen wird.