Langsam wird es eng.

26 02 2009

Fussball, Schweiz, ASL
22.02.09 Grasshopper Club Zürich – FC Luzern
1:0 (0:0), 4’100 Zuschauer, Stadion Letzigrund, Zürich

Ausgerechnet am Fasnachtssonntag, an dem in vielen Luzerner Vorortsgemeinden Umzüge stattfinden, war das Auswärtsspiel gegen die Grasshoppers aus Zürich angesetzt. Seit Mai 2000 konnte man auswärts nicht mehr gegen den GCZ gewinnen, und kassierte in 8 Partien nicht weniger als 29 Tore. Warum sollte es gerade heute anders sein?

Nur an die 200 Luzerner fanden den Weg in den Gästeblock des neuen Letzigrundstadions, Ein Bisschen mehr Zürcher waren auch da, doch die gemeldete Zuschauerzahl von 4’100 kann man schlichtweg als lächerlich bezeichnen. Während der Heimblock zeitweise gute Stimmung verbreitete, war es von unserer Seite ein bescheidenes Grüppchen dass über 90 Minuten durchhielt.

Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit seitens der Innerschweizer lag es nur am Unvermögen der GC-Stürmer (und an FCL-Goalie David Zibung) dass diese nicht schon in Führung lagen.

Nach rund einer Stunde traf Bobadilla zum Führungstreffer für die „Platzherren“, welche ja eigentlich auch nur im Exil spielen. Gegen den Neubau des eigenen Hardturmstadions wurde erneut Einsprache erhoben. Es folgte ein rund 20minütiges Aufbäumen der Luzern mit 2-3 guten Torchancen, schlussendlich blieb es aber beim 1:0 für die Grasshoppers, und der FC Luzern entfernt sich immer mehr vom rettenden 8. Tabellenplatz.

Nach dem Spiel gings wieder mit den bereitgestellten Bussen der VBZ zum Bahnhof Altstetten, von wo der Luzerner Extrazug nach Luzern, und ich mit der S-Bahn nach Seon fuhr.



Ein Ausflug zum Vergessen.

20 02 2009

Fussball, Schweiz, ASL
18.02.09 FC Sion – FC Luzern
1:1 (1:0), 1’400 Zuschauer, Stade de Genève, Lancy

Eigentlich spielt der FC Sion im heimischen Stade de Tourbillon, doch weil dort momentan eher an Eishockey als an Fussball zu denken ist, wurde die Nachtragspartie gegen Luzern (wie auch das Heimspiel zuvor gegen Vaduz) in das Stade de Genève vor den Toren der Genfer Kantonshauptstadt verlegt. Da es sich beim Stade de Genève neben dem Zürcher Letzigrund wohl um das unbeliebteste Schweizer Fussballstadion handelt löste dies nicht gerade Frohlocken bei den Luzerner Fans aus, doch die Tatsache dass ein Eintrittsgeld nicht nötig und der FCL zum ersten Mal in diesem Stadion spielen sollte machte die Sache erträglicher.

Da am Morgen danach die Luzerner Fasnacht beginnen sollte konnten doch drei Busse ab Luzern gefüllt werden. Nach einer feuchtfröhlichen Reise erreichte die gutgelaunte, verkleidete Luzerner Reisegruppe pünktlich zum Anpfiff das Stadion. Was nun geschah hatte aber niemand erwartet.

Ich konnte als einer der Ersten die Sicherheitsschleusen passieren, ehe die Tore geschlossen wurden und rund 120 Luzernern der Zutritt verwehrt blieb. Wie es dazu kam und wem die Schuld zugeschoben werden muss möchte ich hier nicht beurteilen, Fakt ist dass die Genfer Polizei alles daran setzte die Situation eskalieren zu lassen.

Als nach der Halbzeitpause klar war dass keiner der aussenstehenden Luzerner dass Stadion mehr betreten würde, verliess ich jenes aus Solidarität und verzichtete auf den Rest des ohnehin langweiligen Matchs in einem trostlosen Ambiente (leider Alltag in der Westschweiz). Rund 100 Luzerner im Stadion, welche mit Auto oder Zug angereist waren verliehen dem Spiel wenigstens ein Bisschen Würde.

Gegen 1:30 wurde schliesslich Luzern erreicht, wo ich noch kurz duschen und eine Stunde schlafen konnte, ehe um 5:00 der Urknall ertönte.



Wildwestszenen auf der Allmend.

16 02 2009

Fussball, Schweiz, ASL
15.02.09 FC Luzern – BSC Young Boys
2:3 (2:1), 6’719 Zuschauer, Stadion Allmend, Luzern

Nachdem der FC Luzern am letzten Sonntag in Neuchâtel eine 2:0 Vorsprung aus den Händen gegeben hatte, wollte man heute gegen die Berner Young Boys alles besser machen. Und siehe da, schon führten die Innerschweizer vor heimischem Publikum wieder mit 2:0. Den klar schwächeren Gegnern gelang jedoch noch vor der Pause der Anschlusstreffer (offsideverdächtig).

FC Luzern - BSC Young Boys, ASL, 15.02.2009

Was sich in der 2. Halbzeit abspielte hatte mit Fussball genausowenig zu tun wie mit Fairplay, allen voran die Leistung des (Un-)parteiischen. Nach einer kleinen Berührung zwischen dem Luzerner Schwegeler und dem Berner Hochstrasser entschied der Spielleiter zum Entsetzen aller denen die Regeln des Fussballs bekannt sind auf Elfmeter. Nun war die Hölle los im Stadion: Von allen Seiten flogen Schneebälle in Richtung Schiedsrichter, und der Luzerner Neuzuzug Vergara liess sich in der Folge zu einer Tätlichkeit à la Zinedine Zidane hinreissen. Klare rote Karte, auch wenn der Berner sich theatralisch fallen liess. Der anschliessende Elfmeter wurde von Raimondi souverän verwandelt.

In der Nachspielzeit kam es gar noch schlimmer für die Leuchtenstädter. YB gelang dank einem Fehler von Lukmon gar noch der Siegtreffer. Einmal mehr wurde Luzern um den verdienten Lohn gebracht. Allerdings hätte man mit den unzählige Chancen den Sack bereits in der 1. Hälfte des Spiels zumachen sollen.

Zur Stimmung bleibt nicht viel zu sagen: Keine Aktionen und laut wurde es auch nur während den oben beschriebenen Szenen. Ein schwacher Auftritt beider Fankurven.

FC Luzern - BSC Young Boys, ASL, 15.02.2009 (1)

Der Weg zum Bahnhof enpuppte sich einmal mehr zum Hindernisparcour, denn die übermotivierten Herren der Staatsgewalt schienen ein Fussballspiel erneut mit einem Bürgerkrieg zu verwechseln. Dementsprechend war in und um den Bahnhof alles abgesperrt, und auch der Wasserwerfer wurde auffällig unauffällig neben dem MC Donalds platziert. Gescheppert hats allerding wie zu erwarten war nicht.



Abstiegskampf in Wiesbaden.

14 02 2009

Gestern stand also die vorerst letzte Fahrt im Rahmen des Interrail-Tickets auf dem Programm. Da ich nur noch einen Tag zur Verfügung hatte und aufgrund des erneuten Wintereinbruchs nicht mehr allzuviele Spiele stattfanden, fiel die Entscheidung relativ leicht.

Am Freitag Morgen setzte ich mich also wie gewohnt in den Zug, passierte die Grenze bei Koblenz (CH) / Waldshut (D) und fuhr mit der Deutschen Bahn (eigentlich wars ja wieder ein Schweizer Eurocity) in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, welche nur durch den Rhein von der Karnevalsmetropole Mainz und somit vom Bundesland Rheinland-Pfalz getrennt wird.

Am Bahnhof gabs noch schnell eine Stärkung in Form von Kaffee und ofenfrischen Brezeln, ehe ich die Ankunft des Sonderzuges aus Koblenz beobachtete. Weit über 1’000 Fans reisten aus der Stadt am Deutschen Eck an, jedoch längst nicht alle mit dem Sonderzug.

SV Wehen Wiesbaden - TuS Koblenz, 2.BuLi, 13.02.2009 (1)

Fussball, Deutschland, 2. Bundesliga, neuer Ground
13.02.09 SV Wehen Wiesbaden – TuS Koblenz
1:3 (0:2), 6’613 Zuschauer, BRITA Arena, Wiesbaden

Der Weg zum Stadion ward schnell gefunden, lediglich ein fünfminütiger Fussmarsch ist nötig um die neue, provisorische BRITA Arena zu erreichen. Das Stadion ist beinahe komplett aus Stahlrohrtribünen zusammengebaut und ist lediglich für eine Dauer von 5 Jahren als Heimspielstätte des SV Wehen Wiesbaden vorgesehen. Dementsprechend bleibt jeglicher Charme auf der Strecke.

SV Wehen Wiesbaden - TuS Koblenz, 2.BuLi, 13.02.2009

Der SV Wehen Wiesbaden, früher bekannt als SV Wehen 1926 Taunusstein, spielt erst seit 2007 in der zweiten Bundesliga, und lag vor diesem Spiel auf dem zweitletzten Platz. Die Eintrittspreise würden aber auf einen mittelmässigen Verein der 1. Bundesliga schliessen. Zu Gast war heute die TuS Koblenz, welche auf dem letzten Platz lag. Ein Abstiegskampf wie er im Buche steht also.

SV Wehen Wiesbaden - TuS Koblenz, 2.BuLi, 13.02.2009 (10)

SV Wehen Wiesbaden - TuS Koblenz, 2.BuLi, 13.02.2009 (11)

Die Stimmung war lediglich auf Koblenzer Seite gut, von den Wiesbadener war selten etwas zu hören. Optisch waren sie jedoch ganz ok, auch wenn ich nicht allzuviel erkennen konnte, da mein Block direkt neben der Heimkurve lag.

Nachdem den Gästen das erste Tor aberkannt wurde, brachten sie vor dem Pausenpfiff doch noch zwei gültige Treffer zustande, und erhöhten das Score nach dem Unterbruch gar auf 0:3. Nachdem Koblenz jedoch nur noch mit 10 Mann auf dem Platz stand, machte das Heimteam etwas mehr Druck, und verkürzte auf 1:3. Dabei blieb es jedoch, und die 6’613 Zuschauer machten sich auf den Weg zum Ausgang, oder besser gesagt zur Kasse 3, wo die meisten ein Ticket für das Derby gegen den Lokalrivalen Mainz 05 ergattern wollten. Die Plätze in der Rangliste wurden nach dem Spiel übrigens getauscht.

Nach einer erholsamen Fahrt im ICE nach Basel und der ungeheizten (!) Weiterfahrt nach Lenzburg wurde die letzte Etapppe nach Seon wie gewohnt per Anhalter bewältigt, so das sich gegen 01:20 endlich ins Bett sinken konnte.



Neuchâtel Xamax – FC Luzern.

9 02 2009

Fussball, Schweiz, Axpo Super League
08.02.09 Neuchâtel Xamax – FC Luzern
3:3 (0:2), 4’840 Zuschauer, Stade de la Maladière, Neuchâtel

Endlich rollt auch in der Schweiz der Ball wieder. Zum Rückrundenauftakt der Axpo Super League musste der FC Luzern in der Neuenburgischen Kantonshauptstadt antreten. Trotz eines starken Auftritt des Tabellenletzten reichte es am Ende nur für ein 3:3, obwohl die Innerschweizer zur Pause mit 2:0 führten und nach einem zwischenzeitlichen Ausgleich noch in der 87. Minute den vermeintlichen Siegtreffer erzielten. Doch Niasse rettet den Platzherren nur Sekunden später doch noch einen Punkt.

Die Fahrt im Extrazug ab Luzern wurde wie gewohnt zur Party, obwohl viele Plätze frei blieben. Auch das Zugpersonal bekannte sich zum FCL, was das untenstehende Bild beweist.

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.200

Im Fanblock des FC Luzern wurde zu Spielbeginn eine sehenswerte Choreographie durchgeführt. Von den Xamax-Fans war kaum etwas zu sehen, diese waren zahlenmässig auch klar unterlegen.

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (118)



Impressionen aus Bielefeld und Mönchengladbach.

9 02 2009

Und weiter ging es mit der Mission Bundesliga. Dieses Mal waren die ehemalige Alm in Bielefeld und das Stadion im Borussia-Park in Mönchengladbach, unweit der Holländischen Grenze an der Reihe. Gereist wurde wie üblich mit der Deutschen Bahn, als Fahrberechtigung diente das Interrail-Ticket. Die Nacht von Freitag auf Samstag wurde bei Sabine, Jörg und Julian in Paderborn verbracht. Nun bleibt noch ein Tag Interrail Deutschland übrig, wohin es gehen soll habe ich bisher noch nicht entschieden.

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
06.02.09 DSC Arminia Bielefeld – Hertha BSC
1:1 (1:1), 20’700 Zuschauer, SchücoArena, Bielefeld

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (8)

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (14)

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
07.02.09 Borussia Mönchengladbach – TSG Hoffenheim
1:1 (1:0), 42’421 Zuschauer, Stadion im Borussia Park, Mönchengladbach

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (26)

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (35)

Neuchâtel Xamax  -  FC Luzern,  ASL, 8.2.2009 (34)



Kreuz und quer durch Deutschland.

3 02 2009

Nach fast einjähriger Pause sollte endlich wieder einmal mal mit der Komplettierung der Deutschen Bundesliga fortgeschritten werden. Einen denkbar ungünstigeren Zeitpunkt könnte es zwar nicht geben, da die Spiele der momentan für Furore sorgenden TSG Hoffenheim ständig ausverkauft sein werden, und Bayer Leverkusen derweilen im Exil in Düsseldorf spielt. So konzentrierte ich mich erst einmal auf die anderen verbleibenden Kandidaten.

Als Eröffnungsspiel der sechstägigen Deutschlandreise stand jedoch ein anderer Wettbewerb auf dem Programm, der DFB-Pokal. Auf zwei Tage verteilt wurden diese Woche die Achtelfinals ausgetragen. Zusammen mit Andrea, einer Schalkevielfahrerin aus der Schweiz ging es ab Basel nach Jena, einer Universitätsstadt in Thüringen, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Fussball, Deutschland, DFB-Pokal, neuer Ground
27.01.09 FC Carl Zeiss Jena – FC Schalke 04
1:4 (0:1), 17´600 Zuschauer (ausverkauft), Ernst Abbe Sportfeld, Jena
Dank einer Zusatztribüne wurde bei diesem Spiel ein neuer Zuschauerrekord nach dem Mauerfall erreicht.

Hier, im Ernst Abbe Sportfeld, war an jenem Abend der FC Schalke 04 zu Gast. Kein Wunder war das Spiel seit langem ausverkauft war, und dank einer riesigen Zusatztribüne wurde gar ein neuer Stadionrekord nach der Wiedervereinigung des Landes aufgestellt. Andrea konnte mir für das Spiel kurzfristig eine Karte besorgen, und so stand einem unterhaltsamen Fussballabend nichts mehr im Wege.

FC Carl Zeiss Jena -  FC Schalke 04, DFB-Pokal, 27.1.2009

Der Gästeblock platze aus allen Nähten, und für eine Stärkung in flüssiger Form musste schon mal eine halbe Stunde angestanden werden. Der Support im Auswärtsblock blieb jedoch auf der Strecke. Überwanden sich die Ultras Gelsenkirchen gelegntlich mal ein wenig Gesang anzustimmen, wurde dieser von der gegenüberliegenden Seite lediglich mit bösen Blicken gestraft. Das in dieser Szene etwas nicht stimmt fiel sogar einem Laien auf.

Die Fans aus Jena, welche direkt im Block daneben stationiert waren, konnten zu Spielbeginn mit einer schönen Choreographie auftrumpfen. Der Support war das ganze Spiel hindurch ansprechend. Auch den Schwenkfahnen wurde während neunzig Minuten kaum eine Pause gegönnt.

FC Carl Zeiss Jena -  FC Schalke 04, DFB-Pokal, 27.1.2009 (12)

Das Spiel ging mit 4:1 an den Bundesligisten aus dem Ruhrgebiet. Nach dem Spiel mussten wir rund zwanzig Minuten auf dem Parkplatz vor dem Stadion warten, da die Thüringer Polizei sich Sorgen um unsere Gesundheit machte. Uns war das egal, wir hatten ja noch ewig Zeit bis unser Zug kommen sollte. Als wir uns schliesslich in einer Dönerbude stärken wollten, wurde diese erst einmal von der Feuerwehr in Beschlag genommen. Trotz dem anscheinend kleinen Feuer bekamen wir was zu Essen und machten uns auf den Weg nach Weimar, wo wir den Abend in einer Bar ausklingen liessen, ehe es im City Night Line zurück nach Basel ging.

In Basel verbaschiedete ich mich von Andrea, stieg innerhalb von fünfzehn Minuten um und fuhr denselben Weg zurück. Mit Interrail kann man das ja machen. Am Nachmitttag hätte ich mein Ziel zwar erreicht gehabt, fuhr aber weiter nach Berlin, wo ich bei Siggi mein Nachtquartier bezog. Kurz darauf fuhr ich zurück nach Wolfsburg, wo am Abend die Partie gegen den FC Hansa aus der Ostseestadt Rostock stattfinden sollte.

Fussball, Deutschland, DFB-Pokal, neuer Ground
28.01.09 VfL Wolfsburg – FC Hansa Rostock
5:1 (0:0), 12´546 Zuschauer, Volkswagen Arena, Wolfsburg

Vorbei an der futuristischen Szenerie der Autostadt, einem Erlebnispark des Automobilherstellers Volkswagen, erreichte ich schliesslich die Arena, welche ebenfalls nach dem grössten Arbeitgeber der Stadt benannt wurde.

Das Stadion war nicht eimal zur Hälfte gefüllt, der Gästeblock jedoch war einigermassen gut besetzt. Die Hansa-Fans boten auch lautstarke Unterstützung, sogar etwas Rauch und eine Signalfackel wurden gezündet. Aus dem Heimblock hörte man lediglich am Anfang etwas, obvwohl dieser eigentlich ausverkauft war.

VfL Wolfsburg - FC Hansa Rostock, DFB-Pokal, 28.1.2009

VfL Wolfsburg - FC Hansa Rostock, DFB-Pokal, 28.1.2009 (2)

VfL Wolfsburg - FC Hansa Rostock, DFB-Pokal, 28.1.2009 (12)

Das Team von Trainer Felix Magath entschied die Partie nicht zuletzt dank dessen Knipsers Grafite diskussionslos mit 5:1. Anschliessend wurde die Stadt so schnell wie möglich in Richtung Berlin verlassen, wo es endlich zu Bett ging.

Fussball, Deutschland, Testspiel, neuer Ground
29.01.09 SSV Hagen – Borussia Dortmund II
0:2 (0:2), ca. 250 Zuschauer, Sportplatz am Höing (KR), Hagen

Der nächste Tag war spielfrei, lediglich ein Testspiel zwischen dem SSV Hagen und der Zweitvertretung der Borussia aus Dortmund konnte ausfindig gemacht werden. Gespielt wurde leider nicht im reizvollen Ischelandstadion, sondern auf dem neuen Kunstrasenplatz am Höing, direkt daneben. Zu diesem Spiel wäre jeglicher Kommentar Zeitverschwendung.

SSV Hagen - Borussia Dortmund II, Testspiel, 29.1.2009 (1)

Nachdem ich in der vergangenen Nacht noch nach Osnabrück dislozierte, fand ich bei Maik in dessen schöner, aber kalter Wohnung eine Bleibe für die nächsten zwei Tage. Der Nachmitttag wurde mit einem Einkaufsbummel bewältigt und schon war wieder Abend und dementsprechend Fussball angesagt.

Fussball, Deutschland, 2. Bundesliga, neuer Ground
30.01.09 VfL Osnabrück – FC St. Pauli
2:2 (1:0), 16´130 Zuschauer (ausverkauft), osnatelArena, Osnabrück

Das Ticket für das Nordderby zwischen dem Reeperbahnclub FC St. Pauli und dem Gastgeber VfL Osnabrück bekam ich von Thomas, welcher meinen Hilferuf im Forum gelesen hatte. Zu drittt marschierten wir also vom Hauptbahnhof zur osnatel Arena, dem ehemaligen Piepenbrockstadion.

Unsere Plätze befanden sich direkt neben dem Gästeblock, welcher zwar anständigen, für Pauli-Verhältnisse jedoch schwachen Support ablieferte. Von der Ostkurve, wo sich die Heimfans befanden, hörte man zwar nicht viel, optisch schien aber doch was los zu sein. Aufgrund der Trikotfarben der Gäste wurden diese mit dem Spruchband „Gut erkannt dass Scheisse braun ist!“ begrüsst. Ebenfalls wurden einige weitere Spruchbänder hochgehalten, mit denen ich jedoch nichts anfangen konnte.

VfL Osnabrück - FC St. Pauli, 1. Bundesliga, 30.1.2009

VfL Osnabrück - FC St. Pauli, 1. Bundesliga, 30.1.2009 (6)

Das Spiel war durchaus unterhaltsam. Nachdem es ab der 65. Minute fast im Minutentakt schepperte, gaben sich beide am Schluss mit einem 2:2 zufrieden. Unverständlich war das Vorgehen des Spielleiters, welcher trotz längeren Unterbrüchen, Toren und Auswechslungen zweimal auf die Sekunde pünktlich abpfiff.

Am Samstag Morgen wurde ich früh geweckt, denn Maik musste seinen Flieger nach Griechenland erwischen. Zusammen fuhren wir noch nach Münster (in einem Schweizer Zug), dort trennten sich unsere Wege jedoch. Rund zwei Stunden später stand ich in Düsseldorf. Die Übernachtung war bei meinen Verwandten hier geplant, doch morgens um halb neun vermutete ich diese noch im Bett, weshalb ich mich zu Fuss auf den Weg in den Stadtteil Wersten machte. „Wir sind doch schon seit halb sechs wach!“ hiess es dann zur Begrüssung. Egal, ein wenig Frühsport hat noch keinem geschadet.

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
31.01.09 1. FC Köln – VfL Wolfsburg
1:1 (1:0), 49´000 Zuschauer, RheinEnergie Stadion, Köln

Nach einem Teller Spaghetti machte ich mich auf Richtung Köln. Vom Hauptbahnhof ging es erst per U-Bahn zum Neumarkt, von wo aus regelmässig Extratrams zum RheinEnergieStadion fuhren. Hier, am Ort der Schweizer Penaltyblamage an der Fussballweltmeisterschaft 2006, stand heute die Partie des 1. FC Köln gegen die VW-Truppe aus Wolfsburg auf dem Programm.

Die Kölner Kurve war proppenvoll, und die Geissböcke waren auch schon mächtig in Karnevalslaune, was sich im Rahmenprogramm des heutigen Spiels wiederspiegelte. Nach dem Auftritt der Mundart-Musikgruppe „Höhner“ und dem obligaten Erscheinen des Geissbocks „Hennes“ konnte die Partie beginnen.

Nach auffallend vielen Fehlentscheiden des Unparteiischen war den 49’000 Zuschauern klar dass hier Schiebung mit im Spiel war, was sie auch lautstark kundtaten. Trotzdem gingen die Gastgeber in Führung, doch in der 73. Minute war es erneut Grafite, der den Wolfsburgern noch einen Punkt sicherte.

1. FC Köln - VfL Wolfsburg, 1. Bundesliga, 31.01.2009 (4)

1. FC Köln - VfL Wolfsburg, 1. Bundesliga, 31.01.2009 (7)

1. FC Köln - VfL Wolfsburg, 1. Bundesliga, 31.01.2009 (13)

Aufgrund des von mir boykottierten Plastikkartenzahlsystems im Stadion verzichtete ich auf jeglichen Konsum, so dass nach dem Spiel unweigerlich der Gang in die Düsseldorfer Altstadt folgte. Da es leider noch etwas früh war, begnügte ich mich mit einem Bier und trat den Heimweg an.

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
01.02.09 SV Werder Bremen – DSC Arminia Bielefeld
1:2 (1:1), 38’522 Zuschauer, Weserstadion, Bremen

Am Sonntagmorgen wurde erst ein leckeres Frühstück aufgetischt, und gleich danach der nächste Zug bestiegen. Dieses Mal ging die Fahrt weit in den Norden. Bremen war das Ziel. Mit dem Tram gings zum Stadion, wo ich für 11 Euro eine Karte im Gästeblock ergatterte, schliesslich wurde dieser von den Bielefelder nicht wirklich gefüllt. Das Spiel war amüsant und endete mit einem Überraschungssieg der Ostwestfalen. Im Nachhinein erfuhr ich dass noch eine Gruppe bekannte Gossauer unweit hinter mir gestanden hatten, leider bemerkte ich diese nicht.

SV Werder Bremen - DSC Arminia Bielefeld, 1. Bundesliga, 1.2.2009

SV Werder Bremen - DSC Arminia Bielefeld, 1. Bundesliga, 1.2.2009 (8)

Nach dem Spiel bestieg ich den direkten ICE nach Basel, wo ich am Montagmorgen um 5:47 ausgeschlafen ankam. Da ich noch drei Tage Interrail übrig habe werde ich unser nördliches Nachbarland in den nächsten zwei Wochen noch zwei Mal mit einem Besuch beehren.



Von London nach Edinburgh.

2 02 2009

Mit dem irischen Billigflieger Ryanair machte ich mich also auf in Richtung Grossbritannien, genauer gesagt zum Londoner Flughafen Stansted, wo mich bereits dichter Nebel erwartete. Mit dem im Voraus für lediglich ein paar Pfund gebuchten Easy Bus der orangen Konkurrenzairline ging es in etwa einer Stunde in die Innenstadt, wo ich ziemlich zügig mein Hostel in Kensington bezog und mich zu Bett legte.

Der nächste Morgen wurde für Sightseeing genutzt. Zwar war dies bereits mein dritter Besuch in der Englischen Metropole, doch noch immer blieben unzählige Sehenswürdigkeiten unentdeckt. Dieses Mal wählte ich den Spazierweg von der Tower Bridge der Themse entlang bis zum Borrough Market, welcher mit unzähligen Spzialitäten aus aller Welt aufwartet. Ebenfalls zu Fuss ging es via Big Ben und Buckingham Place zurück zum Hostel, von wo ich nach einer kurzen Verschnaufpause die kurze Reise nach Reading antrat.

Fussball, England, Championship, neuer Ground
09.01.09 Reading FC – Watford FC
4:0 (1:0), 18’072 Zuschauer, Madejski Stadium, Reading

Reading liegt rund dreissig Bahnminuten ausserhalb Londons in der Grafschaft Berkshire, am Zusammenfluss der Flüsse Kennet und Themse. Vom Bahnhof führte mich ein Shuttle Bus zum südlichen Stadtrand, wo auf dem Gelände einer ehemaligen Müllkippe das Madejski Stadium erbaut wurde. Hier sind der Fussballzweitligist Reading FC und der Rugby Union-Verein London Irish Rugby Football Club zu Hause. Zum Stadionkomplex gehört auch ein Hotel und eine Jazzbar, zu deren Kundenkreis meine Wenigkeit nicht dazugehörte, weshalb mir noch rund zwei Stunden frieren bevorstanden.

Die Karte gabs für 22 Pfund, was für Englische Verhältnisse ein Schnäppchen ist, denn das Britische Pfund ist momentan so wenig wert wie schon lange nicht mehr (1 GBP = 1.64 SFR). Das Stadion wurde durch die in England üblichen Turnstiles (Drehkreuze) betreten, ohne dass man dabei kontrolliert wurde.

Zu Spielbeginn fanden sich etwas mehr als 18’000 Zuschauer im neumodischen Stadion ein, was wohl nicht zuletzt an den eisigen Temparaturen lag. Nach einem Pausenstand von 1:0 legte das Heimteam in der zweiten Hälfte drei weitere Tore nach, ohne dass die Gäste auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten. Die Stimmung war nicht gerade berauschend, doch irgendiwe hatte ich kaum mehr erwartet, denn um die Englische Fankultur steht es momentan nicht allzugut. Die Gäste aus Watford waren zwar zahlreich vertreten, fanden sich jedoch schnell mit der Niederlage ab und schwiegen dementsprechend.

Nach dem Spiel machte ich mich auf dem selben Weg zurück ins Hostel, wo ich noch ein unterhaltsames Gespräch mit einem Spanier und einem Slowenen führte. Beide waren auf der Suche nach Arbeit. In Sachen Körperpflege und Erscheinungsbild beim Vorstellungsgespräch schienen unsere Meinungen jedoch weit auseinanderzugehen.

Am nächsten Morgen blieb nicht einmal mehr Zeit für ein Frühstück, denn mein Zug verliess London Euston schon kurz nach 6:00. Es erwartete mich zum ersten Mal ein Zug des Unternehmens Virgin Trains, dessen Hauptaktionär eher für Tonträger bekannt ist. Die Fahrt war angenehm, und der Kaffee an Bord schmeckte und war bezahlbar. Nach einer etwa viereinhalbstündigen Reise durch teilweise verschneite Landschaften erreichte ich schliesslich Glasgow, die grösste Stadt Schottlands.

Am Bahnhof wartete bereits George auf mich, ein Kollege den ich in Australien kennenlernte. Zur Begrüssung gab es ein echtes Schottisches Frühstück, mit viel Schinken, Bohnen, Hash Brown, Würstchen und Rührei, ehe ich mich in seiner Wohnung einquartierte. Hier wohnte momentan auch John, welcher vorübergehend ohne Bleibe dastand. Nach etwa small talk machte ich mich mit den Beiden auf nach Parkhead, dem östlichen Stadtteil Glasgows, in welchem der legendäre Celtic Park, die Heimstätte von Celtic Glasgow steht. Nach einem kurzen Marsch der London Road entlang erreichten wir schliesslich das zugegeben nicht wirklich schöne, aber typisch Schottische Stadion, welches von den Celtic Fans (zu denen auch ich mich zähle) schlicht „Paradise“ genannt wird.

Fussball, Schottland, Scottish Cup, neuer Ground und Länderpunkt
10.01.09 Celtic FC – Dundee FC
2:1 (2:1), 23’070 Zuschauer, Celtic Park, Glasgow

Vor den Toren posierten Kinder und Erwachsene mit Celtic Schals vor den Statuen der Spielerlegende Jimmy Johnstone und Brother Walfrid, dem Irischen Mönch welcher 1888 den irisch-katholischen Celtic FC ins Leben gerufen hatte. Noch heute herrscht zwischen den beiden Konfessionen, und somit auch zwischen den beiden Glasgower Teams Celtic und den protestantischen Rangers eine bittere Rivalität.

Doch heute waren es nicht die Rangers welche zu Gast waren, sondern der Dundee FC aus der zweiten Liga, denn gespielt wurde um den Scottish Cup. Diese Affiche lockte gerade einmal 23’080 Zahlungswillige hinter dem Ofen hervor, im Gegensatz zu den Meisterschaftsspielen, welche fast immer ausverkauft sind.

Nach einem frühen Rückstand konnte Celtic das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden. Die Stimmung war genauso mies wie das Wetter (abgesehen vom Gästeblock), und nach dem Spiel wollte ich nichts weiteres als ins nächste Pub. Zusammen mit George und John tat ich dass dann auch. Zum Abendessen gab es die Schottische Nationalspeise Haggis, welche überraschenderweise ganz hervorragend schmeckte. Serviert wurde diese traditionell mit neeps (Steckrüben) und tatties (Kartoffelpüree). Man darf nur nicht daran denken was ich im Inneren dieses gefüllten Schafmagens befindet…

Das das Wetter nich mitspielte verzichteten wir auf eine ausgedehnte Pubtour und verbrachten den Abend bei selbstgebrautem Bier und einem Film aus der Konserve. Zum krönenden Abschluss des Tages überreichte mir John seinen heissgeliebten Celtic-Schal, welcher bei mir zuhause selbstverständlich einen Ehrenplatz erhält.

Am frühen Sonntagmorgen folgte eine rund einstündige Bahnfahrt nach Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands. Hier checkte ich erst in meinem Hostel, einer ausgedienten Kirche ein, ehe ich mich mit Maik traf, welcher mir ein Ticket für das bevorstehende Stadtderby besorgt hatte.

Fussball, Schottland, Scottish Cup, neuer Ground
11.01.09 Hibernian FC – Heart of Midlothian FC
0:2 (0:1), 14’837 Zuschauer, Easter Road Stadium, Edinburgh

An der Easter Road trafen die irisch-katholischen Hibernians auf die britisch-protestatischen Hearts aus dem ¨Tynecastle Stadium. Ein Spiel das Brisanz versprach, obwohl es nicht wie erwartet ausverkauft war. Die Finanzkrise hat schliesslich auch hier ihre Spuren hinterlassen.

Die Stimmung im Stadion hing massiv vom Spielgeschehen auf dem Platz ab. Bei den zwei Toren der Gäste schien deren vollbesetzte Tribüne aus allen Nähten zu platzen, während der Lärmpegel im Heimblock nur selten nach oben schnellte. Die Hearts of Midlothian gewannen das Spiel verdient, aber mit dem Unparteiischen auf ihrer Seite mit 2:0. Nach dem Spiel waren die Strassen zwischen den beiden Kontrahenden mit extra für diesen Zweck konzipierten Fahrzeugen abgesperrt, so dass erst einmal ein Umweg in die Innenstadt angesagt war.

Eishockey, Schottland, Elite Ice Hockey League, neuer Ground und Länderpunkt
11.01.09 Edinburgh Capitals – Nottingham Panthers
0:6 (0:3, 0:1, 0:2), ca. 600 Zuschauer, Murrayfield Ice Rink, Edinburgh

Ganz langsam schlenderten wir zum Murrayfield Stadium, dem grössten Stadion der Stadt. Hier wird eigentlich nur Rugby gespielt. Die Hearts durften hier vorübergehend Ihre Europapokalspiele austragen, da ihr eigenes Spielfeld zu klein war, doch dass ist Geschichte. Zum Rugby wollten wir aber heute auch nicht, sondern zum Eishockey im benachbarten Murrayfield Ice Rink.

Ungefähr 600 Zuschauer wollten sich das Aufeinandertreffen zwischen den Edinburgh Capitals und den Panthers aus dem Englischen Nottingham ansehen. Eine sehr einseitige Partie, welche dank wenigen Unterbrüchen (ausser den zahlreichen Toren) schnell vorüberging. 0:6 stand es am Ende, und eine gelungene Tour fand in einer uralten Eishockeyhalle Ihr Ende.

Am nächsten Tag flog ich mit Easy Jet nach Genf, von wo aus die Schweizerischen Bundesbahnen mich mit einer deftigen Verpätung nach Hause brachten.