Spanischer Fussball zum Jahresbeginn.

19 01 2009

Der letzte Tag des alten, sowie der erste Tag des neuen Jahres wurden ausgiebig damit verbracht eine vielversprechende Fussballtour zusammenzustellen. Die Wahl fiel dieses Mal auf Spanien, da während dieser Woche dank den Pokalansetzungen und eines Feiertags aussergewöhnlich viele Spiele machbar waren.

Mit meinem Interrail-Ticket wollte ich eigentlich den Nachtzug „Pau Casals“ von Genf nach Barcelona nehmen, doch da dieser zum Interrail-Ticket nochmals etwa 70 Euro Zuschlag gekostet hättte, entschied ich mich für einen Flug ab Basel. Dadurch konnte ich erst noch einen Tag später starten. Da mein Vogel den Euro-Airport in Basel jedoch schon um 6:50 verliess, musste mich mein Vater nach Basel bringen, denn ein rechtzeitiges Erreichen des Flughafens wäre mit dem öffentlichen Verkehr undenkbar gewesen.

Und so erreichte ich nur wenige Stunden später die Katalanische Hauptstadt, welche ich das letzte Mal im Jahre 2001 besucht hatte. Damals fiel das Sightseeing aufgrund starken Fiebers mehr oder weniger ins Wasser, weshalb ich nun innert kurzer Zeit die halbe Stadt besichtigen musste. Und die zweitgrösste Stadt Spaniens bietet ja auch einiges an Sehenswürdigkeiten: den alten Hafen, die Flaniermeile La Rambla, der Plaça Reial, die Sagrada Familia und unzählige weitere Attraktionen.

Am Abend führte mich die Metro zur Station „Maria Cristina“, denn dort befindet sich das grösste Fussballstadion Europas, das Estadi Camp Nou, die legendäre Heimat des FC Barcelona. 98’772 Zuschauer fasst die riesige Schüssel, welche auch ein Club-Museum und einen überdimensionalen Fanshop beherbergt. Für die heutige Partie gegen den Real Club Deportivo Mallorca konnten sich jedoch „nur“ 60’399 Zahlungswillige begeistern. Bei einem Ticketpreis von 30 Euro in der obersten Ecke des Stadions ist dies auch ein wenig nachvollziehbar.

Fussball, Spanien, Liga BBVA, neuer Ground
03.01.09 FC Barcelona – R.C.D. Mallorca
3:1 (1:1), 60’399 Zuschauer, Estadi Camp Nou, Barcelona

Die Stimmung im Stadion war zweifellos enttäuschend. Es ist kaum vorstellbar dass ein Verein wie der FC Barcelona es nicht fertig bringt auch nur eine handvoll Supporter zu stellen die auch nur ein wenig Stimmung machen würden. So kam es dass der FCB dieses Spiel ohne grosses Aufsehen, und ohne den fehlenden Superstar Lionel Messi mit 3:1 für sich entscheiden konnte.

Am frühen Morgen verliess ich mein Hostel direkt an der Metrostation „Drassanes“ in Richtung Bahnhof Barcelona Sants. Hier bestieg ich den Hochgschwindigkeitszug AVE (Alta Velocidad Española), welcher mich in nur zweieinhalb Stunden in die Hauptstadt Madrid brachte. Die Zugfahrt war ein wahrer Genuss, kostete mich jedoch 10.65 Euro Zuschlag zum Interrail-Ticket. Eine andere Möglichkeit hätte es jedoch nicht gegeben.

Fussball, Spanien, Segunda Divison B, neuer Ground
04.01.09 AD Alcorcón – UD Vecindario
3:2 (1:1), ca. 1’500 Zuschauer, Estadio Santo Domingo, Alcorcón

In Madrid angekommen checkte ich im etwas versteckten, aber dafür umso billigeren „Pop-Hostel“ ein. Hier teilte ich mir das Zimmer mit dem Venezuelaner Glener und dem Chinesen Xin. Auch die übrigen Leute im Hostel waren freundlich und gesprächsbereit. Für Sightseeing blieb heute keine Zeit, denn bereits zur Mittagsstunde sollte das Spiel der Segunda Division B, der dritthöchsten Spanischen Liga zwischen der AD Alcorcón und UD Vecindario, einer Mannschaft aus Gran Canaria angepfiffen werden.

Wie bereits gestern fiel es auch hier auf, dass die Mannschaften von den Spanischen Inseln nicht gerade bevorzugt behandelt werden. Im weiteren Verlaufe der Tour musste ich dann jedoch feststellen dass die Schiedsrichter in Spanien ganz einfach nur schlecht sind, und sich nur mit einer Vielzahl von gelben und roten Karten zu helfen wissen. So auch in diesem Spiel, welches in der 3. Minute der Nachspielzeit durch einen Elfmeter als Folge einer Notbremse zu Gunsten der Heimmannschaft entschieden wurde, ganz zu Freuden der Fans hinter dem Tor, welche mit dem Spruchband „Alkor-Hooligans“ und einer kleinen Pyroaktion auf sich aufmerksam machten.

Fussball, Spanien, Liga BBVA, neuer Ground
04.01.09 Real Madrid C.F. – Villareal C.F.
1:0 (1:0), 80’000 Zuschauer, Estadio Santiago Bernabéu, Madrid

Nach dem Spiel verliess ich das schmucke Kleinstadion auf schnellstem Wege um das grösste Stadion Madrids, das Estadio Santiago Bernabéu rechtzeitig zu erreichen. Für sage und schreibe 40 Einheiten der Europäischen Einheitswährung ergatterte ich schliesslich ein Ticket. Das Aufeinandertreffen der Königlichen gegen den Villareal CF war mit rund 80’000 Zuschauer bis auf wenige freie Plätze ausverkauft, die Stimmung glich aber wie in Barcelona einem Geisterspiel. Als bei Spielbeginn plötzlich eine Hitzewelle von der Decke kam, wusste ich auch wohin die riesigen Summen aus den Zuschauereinnahmen hinfliessen: In Heizstrahler, welche einen die Kälte des Spanischen Winters vergessen lassen.

Der erfolgreichste Verein Europas, der sich in jenem Moment jedoch nur auf dem fünften Tabellenrang befand gewann das Spiel standesgemäss mit 1:0, und für mich war erneut ein Stadionwechsel angesagt.

Fussball, Spanien, Liga BBVA, neuer Ground
04.01.09 Getafe FC – RC Deportivo La Coruña
1:2 (1:1), ca. 9’000 Zuschauer, Coliseum Alfono Pérez, Getafe

Die Vorstadt Getafe war dieses Mal das Ziel. Das Coliseum Alfono Pérez, die Heimstätte des Getafe FC befindet sich nur wenige Kilometer neben dem am Morgen besuchten Stadion von Alcorcón, weshalb die Stadt erneut einmal durchfahren werden musste. Ins zweitkleinste Stadion der Primera Division, der höchsten Spielklasse des südwesteuropäischen Landes gesellten sich an jenem späten Sonntagabend gegen 9’000 Zuschauer. Gast war der R.C. Deportivo La Coruña aus der autonomen Region Galicien.

Das Spiel war langweilig und ging mit 1:2 an die Gäste, während sich auf den Rängen doch mehr Fankultur abspielte als bei Barcelona und Real zusammen. Trotzdem war ich froh nach dem Spiel endlich in mein Bett im gemütlichen Hostel zu sinken.

Der Montag wäre eigentlich für eine Stadtbesichtigung gedacht gewesen, doch da ich einfach mal ausschlafen und entspannen wollte, liess ich dies bleiben und wagte mich erst gegen Abend zwecks Nahrungsaufnahme in ein nahegelegenes Restaurant, wo ich auf dem Fernseher an der Wand eine Parade erblicket, die sich unweit entfernt in der Stadt ereignete. Schade, dies wäre ein farbenprächtiger Abschluss eines verschlafenen Tages gewesen. Im weiteren Verlaufe des Abends beobachteten Glener und ich wie Xin auf etwas seltsame Weise eine halbe Tonne Fleisch konservierte, und noch später war eine Lektion Spanischunterricht mit Glener angesagt.

Fussball, Spanien, Tercera Division, neuer Ground
06.01.09 Raye Vallecano de Madrid B – C.F. Fuenlabrada S.A.D.
1:0 (1:0), ca. 200 Zuschauer, Campo deportiva Nuestra Señora de la Torre, Madrid

Am 6. Januar ist in Spanien Feiertag, weshalb auch die Parade tags zuvor stattgefunden hatte. Für mich blieb der Morgen für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der riesigen Stadt, bevor schon das nächste Fussballspiel auf dem Programm stand. Das Spiel der vierhöchsten Spielklasse fand im Campo deportiva Nuestra Señora de la Torre vor den Toren Madrids Stadt. Die Affiche lautete Raye Vallecano de Madrid B gegen C.F. Fuenlabrada S.A.D. und verdient spielerisch wie auch fantechnisch keine weitere Erwähnung.

Fussball, Spanien, Copa el Rey, neuer Ground
06.01.09 Club Atlético de Madrid – FC Barcelona
1:3 (0:1), ca. 50’000 Zuschauer, Estadio Vicente Calderón, Madrid

Zum Höhepunkt des Tages kam es am Abend im Estadio Vicente Calderón, einem Stadion in dem der Club Atlético de Madrid wohl nicht mehr allzulange seine Heimspiele austrägt. Der heutige Gast war der FC Barcelona, und gespielt wurde nicht um Meisterschaftspunkte sondern um den Einzug in die Viertelfinals der Copa del Rey, dem königlichen Pokal. Zumindest war es das Hinspiel der Achtelfinalpartie. Der FC Barcelona konnte heute wieder auf seinen Superstar Lionel Messi zählen, weshalb auch mein Chinesischer Zimmergenosse nach Madrid gereist war. Und der Argentinische Superstar feierte auch gleich einen Einstand nach Mass: Sämtliche drei Tore der Gäste sowie ein Schuss an die Querlatte gingen auf das Konto des 21-jährigen. Eine Leistung, welche bei seiner Auswechslung sogar die Fans von Atletico zu einer Standing Ovation bewegte.

Jene Fans waren es, die vor dem Spiel durch eine schöne, wenn auch nicht allzu spektakuläre Choreographie aufwarteten. Akkustisch gehörten diese ebenfalls zum Besten was ich bisher in Spanien gehört hatte.

Der nächste Tag begann frühmorgens und der Weg führte mich dieses Mal nicht an den schönen Bahnhof Puerta de Atocha, sondern an den Bahnhof Chamartín im Norden der Stadt. Von hier aus brachte mich die Spanische Staatsbahn durch teilweise heftige Winterstürme in die Hauptstadt Kantabriens, nach Santander. An Bord wurde Kung-Fu Panda gezeigt, zwar auf Spanisch, war aber trotzdem ganz lustig der Film.

Als erstes bezog ich mein Zimmer unmittelbar am Bahnhof, welches mit 29 Euro nicht gerade billig, jedoch das billigste war. Die Investition hatte sich jedoch gelohnt, schliesslich war das geräumige Doppelzimmer blitzblank und mit jedem erdenklichen Luxus ausgestattet. Lediglich die Besitzerin konnte weder Englisch noch sonst eine Fremdsprache, geschweigedenn Zeichensprache, und so blieb die Suche nach einer Tasse heissen Wassers erstmal erfolglos.

Fussball, Spanien, Copa del Rey, neuer Ground
07.01.09 R.R.C. Santander – Valencia C.F.
1:1 (0:1), 12’675 Zuschauer, El Sardinero, Santander

Nach einem kurzen Nickerchen begab ich mich auf den rund drei Kilometer lange Fussmarsch zum Campos de Sport de El Sardinero, einem 1988 erbauten All-Seater nahe des gleichnamigen Badestrandes, welcher im Sommer vor allem Gäste aus dem heissen Inland anzieht.

Im Tor des Gastgebers stand an jenem Abend etwas überraschend der Schweizer Internationale Fabio Coltorti, welcher sonst als nomineller Ersatztorhüter agiert. Einmal musste er dann auch hinter sich greifen, ehe seine Vordermänner zum 1:1 Endstand ausglichen. Ein wirklicher Fanblock war im El Sardinero nicht ausumachen, die Stimmung verteilte sich jedoch auf den Rängen und war ganz ansprechend. Das Spiel endete mit einer roten Karte gegen den Portugiesichen Spieler Miguel vom Gast aus Valencia, welcher daraufhin den Linienrichter attackierte. Ein unschönes Ende eines Spiels, welches erneut wegen einer wahren Kartenflut seitens des Schiedsrichters aus den Fugen geriet.

Am nächsten gönnte ich mir in der Bahnhofskneipe eine Portion Pincho de Tortilla und eine Cafe con Leche zum unschlagbaren Preis von 1.90 Euro. Danach hatte ich noch genügend Zeit mir die kleine, aber schöne Stadt Santander etwas genauer anzuschauen. Von hier gibt es eine Fährverbindung nach Plymouth in England. Ich wählte für die Reise ins Vereinigte Königreich jedoch die schnellere Variante in Form eines Strahlflugzeuges, doch darüber lest Ihr im nächsten Blogeintrag.



Ein Weihnachtsausflug nach Belgien.

15 01 2009

Nach der Rückkehr vom anderen Ende der Welt in die kalte Schweiz dauerte es erwartungsgemäss nicht lange, ehe mich das Reisefieber erneut packte. Nach einem Tagesausflug ins Piemont sollte es diesmal Belgien sein. Soke, ein Kollege aus der Gegend um Stuttgart brachte die Idee der zwei Spiele in der zweiten Belgischen Liga. Ich stimmte zu und schaute sogleich nach was sich davor und danach noch machen liesse. Ausser Eishockey hatten die Spielpläne leider nicht allzuviel zu bieten, und so ging es bereits einen Tag vor dem ersten Fussballspiel in Richtung Deutschland.

Eishockey, Deutschland, DEL, neuer Ground
26.12.08 Adler Mannheim – Kassel Huskies
4:1 (1:0, 1:1, 2:0, 11’810 Zuschauer, SAP Arena, Mannheim

Mit Regionalzügen wurde das kurze Stück bis zur Deutschen Grenze zurückgelegt, ehe mich die Deutsche Bahn mit dem günstigen Baden-Württemberg-Ticket über Karlsruhe nach Mannheim brachte. Vom Hauptbahnhof war noch das kurze Stück bis zur provisorischen Haltestelle Rangierbahnhof zurückzulegen. Nur einen kurzen Fussmarsch entfernt liegt die SAP Arena, die Heimat des Eishockeyclubs Adler Mannheim. Heute stand die Partie in der Deutschen Eishockeyliga gegen die Huskies aus Kassel auf dem Programm.

Die SAP Arena ist eine multifunktionelle Veranstaltungshalle. Realisiert wurde die Arena durch ein Modell, bei dem SAP-Mitbegründer und Adler-Sponsor Dietmar Hopp (bekannt durch sein Engagement beim Fussballbundesligaverein TSG 1899 Hoffenheim) den Bau zinslos vorfinanziert und die Halle mit einer eigenen Gesellschaft während der ersten 30 Jahre auf eigenes Risiko betreibt. Die Stadt Mannheim zahlt die Baukosten in Höhe von 70 Millionen Euro während dieser Zeit in Raten zurück. Nach Ablauf der 30 Jahre geht die Arena in das Eigentum der Stadt über. Die beiden Trainingshallen wurden als Stiftung von Dietmar Hopp selbst finanziert.

Für einen Stehplatz musste ich 12 Euro berappen, ehe die total überheizte Halle betreten werden durfte. Die Adler setzten sich als klarer Favorit durch und schlugen die Huskies mit 4:1. Die Stimmung war von Seiten der Adlerfans nicht gerade überzeugend, bedenkt man die Tatsache dass doch 11’810 Fans anwesend waren. Von den ungefähr dreihundert Kasseler Fans war wenig bis gar nichts zu hören, schmorten diese auch in einer Ecke unter dem Dach.

Da die Hostelsuche in Mannheim im Voraus ohne Erfolg blieb, und allein schon der Gedanke an eine Nacht im Freien Gänsehaut auslöste, nahm ich die kurze Fahrt ins benachbarte Heidelberg auf mich, wo ich für 23 Euro im Gästehaus Sudpfanne Unterschlupf fand. Das Zimmer musste ich mit einem Russen und einer Japanerin teilen, welche beide nicht sehr gesprächig waren, und so legte ich mich kurz vor Mitternacht schlafen.

Da die Übernachtung kein Frühstück beinhaltete holte ich mir am Weihnachtsmarkt um die Ecke einen Kaffee und ein Stück Lebkuchen, ehe ich mich für rund zwei Stunden den unzähligen Sehenswürdigkeiten der wunderschönen Heidelberger Altstadt widmete. Die Hauptattraktion, das Heidelberger Schloss, zählt zu den berühmtesten Ruinen Deutschlands. Es erhebt sich achtzig Meter über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls und dominiert von dort das Bild der Altstadt.

Gegen Mittag wurde ich von Soke abgeholt, und die Fahrt ging im Auto weiter nach Belgien. Rechtzeitig erreichten wir die Hauptstadt Brüssel, wo wir schon mal im vertrauten Billighotel der Kette „Formel 1“ eincheckten. Schnurstracks ging es weiter ins rund fünfzig Kilometer entfernte Lier, wo am Abend die Begegnung zwischen der Lierse SK und dem KFC Vigor Wuitens Hamme, einem Fusionsverein zweier in Hamme angesiedelter Vereine stattfand.

Fussball, Belgien, Tweede Klasse (EXQI League), neuer Ground
27.12.08 K. Lierse S.K. – K.F.C. Vigor Wuitens Hamme
1:0 (1:0), ca. 7’000 Zuschauer, Herman Vanderpoorten-Stadion, Lier

Das Herman Vanderpoortenstadion besteht aus vier Tribünen, von denen noch lediglich eine aus alten Zeiten stammt. Auch sie soll bald ersetzt werden, doch noch ist unklar ob das dahinterliegende Land gekauft werden kann.

Die Stimmung im Lierse-Fanblock war durchaus erstligawürdig. Die Fans schwenkten unzählige Fahnen und gaben auch eine Schalparade zum Besten. Zudem wurde das Heimteam während neunzig Minuten lautstark unterstützt. Die Gäste, welche nur spärlich vertreten waren, mochten in keinster Weise zu überzeugen. So kam es auch dass Lierse das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Zum Schluss wurde die Mannschaft von rund 7’000 Zuschauern gebührend verabschiedet.

Fussball, Belgien, Tweede Klasse (EXQI League), neuer Ground
28.12.08 K.V.K. Tienen – U.N. Namur
7:1 (1:0), ca. 1’500 Zuschauer, Bergéstadion, Tienen

Nach einer erholsamen Nacht folgte am nächsten Tag die Fahrt nach Tienen, einer Stadt in der Provinz Flämisch-Brabant. Hier ist der KVK Tienen zu Hause, und jenes Zuhause, das Bergéstadion mitten in der Stadt, wurde über drei Stunden vor dem Spiel erreicht. Es blieb also genügend Zeit für den einen oder anderen Kaffee im gemütlichen Clublokal, und es dauerte nicht lange bis die nächsten, deutlich als Groundhopper erkennbaren Besucher eintrafen.

Zum Kick-off herrschten Temparaturen weit unter dem Gefrierpunkt, und so war es kein Wunder dass in der Halbzeitpause alle ins geheizte Clublokal strömten. In der zweiten Halbzeit lernten wir den Holländischen Groundhopper Dennis kennen und plauderten mit ihm, während die Gäste aus Namur auf dem Platz mit 1:7 untergingen. Zur Stimmung bleibt wenig zu schreiben, es war anscheinend zu kalt für jegliche Fanaktivitäten.

Eishockey, Belgien, Eredivisie, neuer Ground und Länderpunkt
28.12.08 Phantoms Deurne – Olympia Heist op den Berg
1:4 (0:1, 1:1, 0:2), ca. 130 Zuschauer, Ijsbaan Ruggeveld, Antwerpen

Zum Abschluss des Tages sollte sich für Soke eine Premiere ereignen: Sein erstes Eishockeyspiel stand ihm bevor. Und dazu gleich eines in Belgien, einem Land welches ganz bestimmt nicht durch sein Eishockey berühmt wurde. Und so kam es dass die Begegnung zwischen den Phantoms Deurne und Olympia Heist op den Berg vor lediglich etwa 130 Zuschauern über die Bühne ging. Gespielt wurde in der Ijsbaan Ruggeveld in Deurne, einem Stadtteil von Antwerpen. Die Eisbahn ist Teil eines Wintersportkomplexes, welcher unter Anderem auch eine künstliche Skipiste beinhaltet. Die Gäste gewannen das Spiel mit 4:1 und der Tag neigte sich dem Ende zu.

Die Heimfahrt gestaltete sich schiweriger als erwartet, denn Sokes Auto hatte Probleme mit der Heizung, und so war es bei diesen Aussentemparaturen kein Wunder dass die Scheiben gelegentlich sogar von innen vereisten. Irgendwann in der Früh erreichten wir schliesslich den Bahnhof Offenburg, etwa zwanzig ilometer südöstlich des französischen Strasbourg. Hier stieg ich in den Regionalzug welcher mich an den Badischen Bahnhof in Basel brachte, von wo aus es nicht mehr allzuweit nach Hause war.