Endlich in Thailand angekommen.

27 08 2008

Da es uns in Malaysia nur mässig gefallen hat, setzten wir unsere Reise recht zügig in Richtung Thailand fort. Von Kota Bahru ging es per Stadtbus zur Grenze nach Sungai Golok, von da aus mit dem Zug innert 10 Stunden nach Surat Thani. Die Zugfahrt (auf welcher wir von zwei St. Gallerinnen begleitet wurden) war schon ein Highlight. Schliesslich stellte uns die Schaffnerin regelmässig einen frischen Eimer mit kühlem Bier vor die Nase. Ausserdem waren einige Demonstranten mit an Bord, welche weiter nach Bangkok fuhren.

Nach einer Nacht in Surat Thani folgte eine Fahrt mit der Autofähre nach Koh Samui. Der Überfahrt ging ein langer Verhandlungsmarathon mit der örtlichen Schleppermafia voraus. Mit dem Deutschen Jochen, den wir unterwegs trafen, fuhren wir zum nicht ganz billigen Touristenresort „Silver Beach Resort“.

Hier erwartete uns ein herrlicher Privatstrand, und nur unweit von den Bungalows in Chaweng Beach brennt nachts der Baum. Ganz so schlimm wie Pattaya oder andere berüchtigte Orte ist es jedoch nicht.

Hier werden wir nun einige Zeit verweilen. Da unser Strandleben für Euch nicht allzu interessant sein dürfte, werden wir hier eher seltener Blogeinträge schreiben.



Von bierlosen Nächten und menschenleeren Stränden.

23 08 2008

Nach rund 9 Stunden im klimatisierten Luxusbus erreichten wir das Kleinstädtchen Kota Bahru nahe der Grenze zu Thailand am gestrigen Abend. Nach kurzem Suchen fanden wir auch gleich ein Hostel, oder wie David es liebevoll nennt: „Rattenloch“. Egal, eine Nacht kostet ja umgerechnet gerade Mal 2 Schweizer Franken.

Nun zum schlimmsten Erlebnis des gestrigen Abends: Kota Bharu ist wohl zu 100% muslimisch, Alkohol sucht man hier vergebens. Dies wäre nicht weiter schlimm, wenn es hier irgendetwas gäbe, was man am Abend unternehmen könnte.

Heute ging es schliesslich an den „Strand der leidenschaftlich Liebenden“, auch wenn heute nur noch die Abkürzung P.C.B. verwendet wird. Was wir hier vorfanden war herrlich: Sand, Palmen und Meer soweit das Auge reicht, und keine Menschensseele weit und breit. Aber leider auch kein Bier…

Während eines Strandspaziergangs wurden wir von einer Thailändischen Familie in dessen Ferienbungalow eingeladen, wo es Reis und Getränke gab. Sonst gibt es aus Kota Bahru leider nicht allzuviel zu berichten.

Morgen werden wir nach Thailand einreisen, von wo aus wir den Zug in Richtung Norden besteigen werden.



Von Hangzhou nach Kuala Lumpur.

21 08 2008

Nach vier Nächten in Shanghai und einem Besuch bei den grossen Pandas führte unser Weg nach Hangzhou, einer Touristenstadt rund 160 Kilometer von Shanghai entfernt. Unser Hostel war leicht zu finden und lag direkt am wunderschönen Westsee, welcher mit sechzig einzelnen Sehenswürdigkeiten auftrumpft.

Nach einem leider viel zu kurzen Aufenthalt fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen, von wo aus uns die Air Asia X nach Kuala Lumpur in Malaysia flog. Es war ein sehr turbulenter Flug, auf welchem auch gerade Werbeaufnahmen für die Airline gemacht wurden, so dass uns der tolle Schnappschuss mit der Crew gelang.

In Kuala Lumpur (oder genauer gesagt irgendwo in der Pampa) angekommen, war erst einmal Busfahren angesagt. Innert etwas mehr als einer Stunde erreichten wir die moderne Hauptstadt Malaysias, wo wir unserer Lieblingsbeschäftigung frönten: Hostel suchen. Dieses Mal bissen wir uns fast die Zähne aus, doch in einem Hinterhof eines Nachtmarktes wurden wir schliesslich fündig. In Zukunft werden wir wohl keine Hostels mehr im Voraus buchen.

Monentan regnet es in Strömen, dies sollte sich aber in Kürze ändern, so dass wir uns heute die Petronas Towers anschauen können.



Megacity Shanghai.

17 08 2008

Nun sind wir also in Shanghai angelangt, der grössten Stadt Chinas. Mir persönlich hat Peking einiges besser gefallen. Hier ist alles teurer, komplizierter und ausser der gewaltigen Skyline und einigen Tempeln und Parks gibt es hier nicht allzuviel zu sehen. Auch was das Nachtleben angeht schlägt Peking Shanghai um Längen. Die Stadt als Ganzes ist jedoch sehr beeindruckend. An jeder Ecke schiessen die Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Boden.

Fussball, China, Olympisches Fussballturnier Damen, neuer Ground
15.08.08 USA – Kanada
2:1 n.V. (1:1), 26’129 Zuschauer, Shanghai Stadium, Shanghai

Am Freitag machten wir uns auf den Weg ins riesige Stadion, wo wir uns ein letztes Mal mit dem Österreicher Gerhard und seiner Freundin trafen welche uns erneut Tickets zum Originalpreis besorgt hatten (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!).

Wieder stand ein Spiel der Damen auf dem Programm, nämlich das Nordamerika-Derby zwischen den USA und Kanada. Etwas mehr als 26’000 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion, wovon viele dieses nach 22 Minuten wieder verliessen. Zu diesem Zeitpunkt setzte ein heftiges Gewitter ein, und das Spiel blieb für rund 90 Minuten unterbrochen. Zu allem Übel wurden die Siegerinnen dann auch erst in der Verlängerung ausfindig gemacht. Es waren dies die Mädels aus den Vereinigten Staaten.

Gestern wurde also die berüchtigte Partymeile aufgesucht, welche sich als riesiger Flop herausstellte. Die Preise hatten Schweizer Niveau und wirklich die Hölle los war auch nicht.

Nachdem wir heute einmal richtig lang ausschliefen, begaben wir uns erneut auf zum „Bund“, der Uferpromenade mit Blick auf die Skyline. Dies nachdem wir die komplette Nanjing Road heruntergelaufen sind (schätzungsweise 5 Kilometer bei fast 40 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von fast 80%). Allgemein bleibt zu sagen dass die Gebäude im Inneren massiv heruntergekühlt sind, und es draussen brütend heiss ist. Ein gefundenes Fressen also für eine Erkältung.

Auch ein Stammlokal für unsere Mahlzeiten haben wir bereits gefunden. Für rund 1 Sfr. wird man hier satt, und schmecken tut es auch.



Ausflug nach Tianjin.

15 08 2008

Am Dienstag (David’s 25. Geburtstag) stand ein Ausflug in die 11-Millionenstadt Tianjin auf dem Programm. Für die Strecke von rund 120 Kilometern benötigte der raketenähnliche Zug lediglich 30 Minuten. Die Spitzengeschwindigkeit betrug 339 km/h.

Fussball, China, Olympisches Fussballturnier Damen, neuer Ground und Länderpunkt
12.08.08 DVR Korea – Deutschland
0:1 (0:0), 12’387 Zuschauer, Olympic Sports Center Stadium, Tianjin

Tianjin ist eine sehr beindruckende Stadt, sie scheint quasi neu gebaut worden zu sein. Unser Weg führte uns ins weit ausserhalb der Stadt gelegene Olympic Sports Center, einem Stadion mit 56’000 Zuschauern Fassungsvermögen. Zum Spiel der Damen zwischen Nordkorea und Deutschland fanden sich lediglich etwas mehr als 12’000 ein. Das Spiel war auf gut Deutsch unter aller Sau. Von den Deutschen Damen hätte man zumindest etwas mehr erwarten dürfen. Wie üblich gewannen diese auch noch mit 1:0.

Tags darauf ging die Reise mit dem Nachtzug weiter nach Shanghai. In ein paar Tagen werdet Ihr mehr darüber lesen. Heute haben wir zudem erfahren dass unser Flug nach Kuala Lumpur gestrichen wurde, und wir somit den Anschlussflug nach Bangkok verpassen werden. Hier kommt zum ersten Mal die Reiseversicherung ins Spiel.



Heisse Nächte in Peking.

15 08 2008

Nach über 200 Stunden und 10’000 Kilometern in unzähligen Zügen erreichten wir am Samstag die Olympiastadt Peking. Aufzuschreiben was wir hier alles erlebt haben wuerde den Rahmen dieses Blogs bei Weitem sprengen.

Organisiert ist hier alles perfekt, das Meiste ist englisch angeschrieben und die Metro ist zuverlässig und billig. Unser Hostel ist auch sehr gepflegt, auch wenn wir rund 3 Stunden danach suchen mussten. Gleich um die Ecke liegt die Sanlitun Street, wo sich Bar an Bar reiht. Hier wurde fast jede Nacht durchgetanzt, und auch die eine oder andere Chinesische Bekanntschaft gemacht. Taxifahrer sollte man meiden wenn man kein Mandarin spricht, denn sonnst könnte es passieren dass man am falschen Ende der Stadt wieder aussteigt.

Am Sonntag war Hardcore-Sightseeing angesagt, Verbotene Stadt, Tian’anmen-Platz und das Olympiagelände standen auf der Traktandenliste. Dank unseres westlichen Aussehens (und insbesondere meiner blonden Haare) mussten wir bisher dutzende Male für Fotos mit Chinesen posieren.

Fussball, China, Olympisches Fussballturnier Herren, neuer Ground
13.08.08 Nigeria – USA
2:1 (1:0), 48’096 Zuschauer, Worker’s Stadium, Beijing

Fussball, China, Olympisches Fussballturnier Herren
13.08.08 Argentinien – Serbien
2:0 (1:0), 53’700 Zuschauer, Worker’s Stadium, Beijing

Ach ja, Sport haben wir uns auch angeschaut. Für uns wurde das Turnier mit Boxen im Worker’s Gymnasium eröffnet, darauf folgten drei Fussballspiele in Tianjin und im Worker’s Stadium, darunter die beiden Kracher USA-Nigeria und Argentinien-Serbien. Unglaublich was die Chinesen für einen Hype um Lionel Messi veranstalten. Auch einen Teil des Strassenrennens der Damen durften wir mitverfolgen.

Zu den Veranstaltungen bleibt zu sagen das sich die Organisatoren grosser Fussbalturniere hier ein Vorbild nehmen sollten. Alles läuft wie am Schnürchen und einheimisches Bier sowie Budweiser (inklusive Alkohol) gibt es im Stadion für lediglich 80 Rappen!



Fussball wird auch in der Mongolei gespielt.

7 08 2008

Zugegeben, es war ein wenig peinlich wie dieser Länderpunkt gemacht wurde, doch in einem Land in dem Fussball kaum einen Stellenwert in der Gesellschaft hat, darf man nicht wählerisch sein.

So machten wir uns also heute Nachmittag auf um das Naadam-Stadium zu besichtigen, wo ausser dem Naadam-Fest auch ab und zu Länderspiele ausgetragen werden. Der Zustand des Rasens liess aber nichts Gutes vermuten. Unsere Freude war riesig, als wir im kleineren Stadion nebenan an 2 Mannschaften entdeckten.

Fussball, Mongolei, Juniors League, neuer Ground und Länderpunk
07.08.08 School #5 – Karthasaga FC
15:0 (7:0), ca. 30 Zuschauer, National Stadium, Ulaanbaatar

Und siehe da, tatsächlich fand gerade ein Spiel der Juniors League statt, einer Jugendliga (geschätzt U-18). Die Partie lautete School #5 gegen Karthasaga FC, und fand vor rund 30 Zuschauern statt. Die desaströse Leistung des Torhüters der Gäste führte zu einem 15:0 (!) Erfolg der Schulmannschaft.

Wie das Stadion heisst, welches etwa 3’000 Zuschauer fasst, ist uns bisher noch nicht ganz klar. Von den Einheimischen wird es Green Pitch Stadium genannt. Auch die Länderspiele finden meist hier statt.

Edit: Inzwischen weiss ich dass es sich um das neue „National Stadium“ handelt. Das Naadam Stadium wird nur noch für die Naadam-Spiele genutzt.



Unendliche Weiten: Ankunft in der Mongolei.

7 08 2008

Nach weiteren 30 Stunden im Zug, von denen wir alleine 7 Stunden an der Russisch-Mongolischen Grenze warten mussten, erreichten wir heute Morgen die Mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar. Da wir den grössten Teil der Strecke in der Nacht zurücklegten konnten wir die wunderschöne Steppenlandschaft leider nur kurz geniessen.

Mit grossen Augen starrte ich beim Aussteigen auf ein A4-Blatt, welches ein junges Mädchen auf dem Bahnsteig in die Höhe hielt. Waren doch darauf die Konterfeie meiner beiden Mitfahrer abgebildet. Es war die Gastgeberin von Lukas, die mit Hilfe dieses Bildes dass er ihr geschickt hatte, versuchte ihn unter den Menschenmassen ausfindig zu machen.

Als Erstes suchten wir heute morgen unser Hotel, vorläufig das letzte auf unserer Reise (die weiteren Nächte verbringen wir in Hostels). Leider war die Dame an der Rezeption kurzzeitig eingenickt, so dass wir rund eine Stunde vor dem Eingang warten mussten. Als Entschädigung urften wir bereits bei der Ankunft vom leckeren Frühstücksbuffet kosten.

Nun werden wir ein wenig die nicht sehr sehenswerte Stadt begutachten, ehe wir uns ein letztes Mal mit Lukas treffen werden. Er wird noch eine Weile in der Mongolischen Steppe verweilen, und danach per Flugzeug nach Südkorea weiterreisen.

Für uns geht die Reise morgen früh weiter. Pünktlich zu den Olympischen Spielen werden wir die chinesische Hauptstadt Peking erreichen.



Wo Russland am schönsten ist: Von Irkutsk zum Baikalsee.

5 08 2008

Am Sonntag Morgen erreichten wir nach über fünfzig Stunden im Zug endlich Irkutsk, eine Stadt am Abfluss der Angara rund 70 Kilometer vom Baikalsee. In einer Odyssee biblischen Ausmasses fuhren wir mit der wohl langsamsten Regionalbahn der Welt innerhalb von 10 Stunden (!!!) via Sludjanka nach Port Baikal, wo wir mit viel Glück die letzte Fähre nach Listwjanka, einem 1’500 Seelen-Dorf erwischten.

Hier nächtigten wir erstmal in einem schönen Chalet und gönnten uns ein himmlisches Frühstück im russischen Stil. Als Tagesaktivitäten standen gestern der Besuch des Baikalmuseums und ein wenig Erholung in einer Russischen Sauna auf dem Programm. Das Baikalmuseum mit seinen fünf Aquarien mit grauen Speisefischen und einem Becken mit zwei elend vor sich hinvegetierenden Robben kann jedoch aus dem Gedächtnis gelöscht werden. Die Sauna jedoch war ein Highlight, welches David verpasste, da er sich einmal mehr den Genüssen des goldgelben Gerstensaftes widmete.

Der Baikalsee, welcher 20% des weltweiten Süsswasservorkommens speichert, kann als landschaftlicher Höhepunkt der bisherigen Tour bezeichnet werden.

Am Abend ging es per Minibus zurück nach Irkutsk (diesmal innerhalb etwa einer Stunde) wo wir unser Hotel der Güteklasse 1 bezogen. Heute Abend verlassen wir Russland und fahren wir mit der Transsib weiter in die Mongolei.