Mietwagen-Rundreise durch den Sunshine State.

2 02 2015

Am Flughafen in Cancun war erst einmal etwas Geduld gefragt. Aufgrund des Wintersturms „Juno“ waren sämtliche Flüge in den Nordwesten der USA gestrichen. Das hätte mich ja eigentlich nicht betroffen, doch mein Flug nach Fort Lauderdale sollte die Crew des bereits 8 Stunden verspäteten Fluges aus New York zurück in die USA bringen. Mit 2 Stunden Verspätung hob der Vogel der empfehlenswerten Billigairline JetBlue dann endlich ab. An Bod gab es kostenlose Snacks und Getränke, über 30 Live TV-Programme und vor allem enorme Beinfreiheit. Da viele USA-Flüge nach Florida umgeleitet wurden war bei unserer Ankunft kein internationales Gate frei, weshalb wir noch einmal fast 40 Minuten im Flugzeug ausharren musste. Obwohl die Airline keine Schuld trifft gab es 2 Tage später freiwillig einen 25 USD-Gutschein als Entschuldigung.

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Die Einreise in die USA und die übliche Fragerei der Homeland Security gingen überraschend schnell und kurz darauf konnte ich meinen Mietwagen (8 Tage, 190 CHF) entgegennehmen. Ich hatte ja ein kleines Modell gewählt, doch ich wusste nicht dass es neben dem SMART noch andere so winzige Autos gibt. Nun ja, FIAT hat mich aufgeklärt. Immerhin war der kleine Flitzer spritsparend: Die fast 1’000 Kilometer haben mich gerade einmal 38 USD gekostet.

Es war schon spät und ich machte mich auf zu meinem Hostel am Strand von Fort Lauderdale. Das Hostel Deauville ist eigentlich ein Motel im 70er-Jahre-Stil welches über ein paar Dorms verfügt. 35 USD kostet die Nacht in der sehr sauberen Unterkunft mit geheiztem Pool.

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Am nächsten Tag lernte ich Mara aus dem schönen Südtirol kennen. Wir verbrachten den Tag am Strand und sie entschloss sich dazu mich zum Eishockey-Spiel am Abend zu begleiten. Da die Parkgebühren in den USA äusserst happig sind entschieden wir uns mit dem Bus quasi von Tür zu Tür zu fahren. 4 USD kostete die Tageskarte und im Bus gab es blitzschnelles Internet. Das BB&T Center befindet direkt neben Sawgrass Mills, einer der grössten Malls der USA.

Eishockey, USA, NHL, neuer Ground
27.01.15 Florida Panthers – Detroit Red Wings
4:5 (2:1, 1:4, 1:0), 12’190 Zuschauer, BB&T Center, Sunrise

Für sehr günstige 19.50 USD gab es eine Karte im obersten Rang der Arena. Die Preise für die Verpflegung sind allerdings jenseits von Gut und Böse. Ein Bier gibt es für 11 USD, eine Brezen für 7 USD und so weiter. Einzig der Kaffee war mit 2.75 USD eher günstig. Für Mara war es ihr erstes Eishockeyspiel und so musste ich ihr erst einmal die Regeln erklären.

Die Partie der National Hockey League, der Nordamerikanischen Profiliga lautete Detroit Red Wings @ Florida Panthers. In Nordamerika wir das Gastteam immer zuerst genannt. Vor dem Spiel wurde wie üblich bei Sportveranstaltungen die Nationalhymne gesungen und auch während dem Spiel kam es immer wieder zu patriotischen Einlagen die mit Sicherheit von der US Army gesponsert werden.

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Der Spielverlauf war äusserst spannend und am Ende reichte es den Red Wings aus der bankrotten Autostadt zu einem knappen Sieg. Zuschauer waren offiziell 12’190 anwesend, auch wenn mir das eher als grosszügig gezählt vorkam.

Am Mittwoch fuhr ich weiter in Richtung Fort Myers. Rund 150 Kilometer der Strecke führten durch den wunderschönen Everglades-Nationalpark, wo ich mindestens 20 wilde Alligatoren sehen konnte. Auf der teuren Airboat-Fahrt von Miami aus vor 3 1/2 Jahren sah ich genau einen.

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Durch die malerischen Orte Naples und Estero Beach erreichte ich schliesslich Fort Myers, wo ich mir ein Motel für rund 80 USD gönnte. Grund war dass ich inzwischen von Fieber geplagt wurde und somit auch auf das hier geplante Drittliga-Eishockeyspiel verzichten musste.

Als nächster Stopp stand die Stadt Tampa auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin besuchte ich eine Beobachtungsstation für Manatees. Diese Seekühe leben hier im warmen Wasser neben einem Kraftwerk. Rund 2’000 Exemplare soll es hier geben, obwohl jeden Winter hunderte von ihnen erfrieren.

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In Tampa hattte ich eine Nacht im Grams House gebucht, einem Hippie-Hostel mit lauter Kuriositäten und Betten in einem Baumhaus. Leider wusste ich nicht dass an dem Wochenende das „Gasparilla-Fest“ stattfand, eine Piratenparty im Stil von Mardi Grass. Somit war aber auch die ganze Stadt komplettt ausgebucht. Schade, denn in Tampa hätte ich gerne mehr Zeit verbracht.

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Eishockey, USA, NHL, neuer Ground
29.01.15 Tampa Bay Lightning – Detroit Red Wings
5:1 (2:1, 3:0, 0:0), 19’204 Zuschauer, Amalie Arena, Tampa

Am Abend schleppte ich mich immer noch ziemlich krank zum Eishockey in die Amalie Arena. Immerhin hatte ich das Ticket für gut 40 USD schon im Voraus gebucht. Auch heute waren wieder die Red Wings zu Gast, dieses Mal bei Tampa Bay Lightning. Die Amalie Aena ist schon etwas älter als jene Halle in Sunrise. Dafür waren heute ein Drittel mehr Zuschauer anwesend und es herrschte sogar so etwas wie Stimmung. Leider sind die Sportveranstaltungen in den USA auch riesige Werbeveranstaltungen. Das Spiel wird alle 5 Minten für einen Werbeblock unterbrochen. Eine schöne Szene gab es in der 2. Drittelspause zu sehen. Ein Geschwisterpaar wurde aufs Eis geholt um an einem Pausenspiel teilzunehmen. Im Anschluss tauchte am Spielfeldrand plötzlich ihr Vater auf, von dem sie glaubten dass er immer noch im Militäreinsatz in Afghanistan sei.

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Eine weitere Kuriosität war als Cedric Paquettte den ersten Hattrick seiner Karriere feiern konnte. Die Fans zogen wortwörtlich den Hut vor ihm und so flogen dutzende Caps auf das Spielfeld. Keine 5 Minuten später gab man bekannt dass man nachher im Fanshop Caps mit 50% Rabatt kaufen könne.

Von Tampa ging es weiter nach Orlando, der Stadt von Mickey Mouse und Co. Für gerade mal 60 USD für 2 Nächte hatte ich ein Zimmer in einem Resort in Kissimmee gebucht, dem Vorort von dem aus man normalerweise die unzähligen Parks besucht die es hier gibt. Für mich wäre hier erneut ein Eishockeyspiel auf dem Programm gestanden, doch erste Priorität hatte nun meine Gesundheit.

Am Samstag ging es mir etwas besser und ich machte einen Ausflug nach Downtown Orlando. Hier gibt es unzählige Seen mit europäischen Namen, so auch den Lake Lucerne und den Lake Como. Ich machte einen Spaziergang um den schönen Lake Eola und besuchte die Feuerwache mit den imposanten amerikanischen Feuerwehrautos. Wo Tags zuvor nooch Eishockey gespielt wurde fand an jenem Abend offenbar ein Spiel des Basketballtemas Orlando Magic statt. Es warteten auf jeden Fall bereits am Nachmittag dutzende Fans vor der Halle und hielten Schilder hoch.

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Nun war bereits Sonntag uund ich fuhr bereits am frühen Morgen innert 3 1/2 Stunden zurück nach Fort Lauderdale. Es war nicht irgendein Sonntag, es war Superbowl-Sonntag. Der Superbowl, das Finale um die American Football-Meisterschaft lockt jedes jahr rund 800 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm. Ein Ticket für das Spiel in Arizona kostete dieses Jahr im Schnitt 3’500 USD.

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Ich fand eine tolle Sport-Bar direkt neben dem altbekannten Hostel. Diese verfügt über 200 Bildschirme (!!!) und 800 Sitzplätze. Selbst jedes Pissoir hat seinen eigenen Screen. Dazu gibt es direkt vor der Bar eine Anlegestelle für Boote. Ganz billig war der Spass allerdings auch nicht. Obwohl ich die Regeln immer noch nicht genau kenne schaute ich mir das Spiel und vor alllem auch die Halbzeitshow von Katy Perry und Lenny Kravitz an. Letztere scheint für viele das Highlight des Superbowls zu sein.

Nun ist Montag und es bleibt mir noch eine Nacht ehe mich JetBlue auf eine Karibikinsel bringen wird, welche auch für den Bob-Sport bekannt ist. Ich hoffe vor allem dass das Essen dort etwas gesünder und abwechslungsreicher sein wird als hier in den Staaten. Wasser kostet hier übrigens mehr als Softdrinks und ein Burger weniger als ein Apfel.