Die ersten Tage in Nordamerika.

3 07 2011

Am Ende ging dann doch alles ganz schnell: Die letzten anstehenden Dinge wurden erledigt, die letzten Bierchen mit Freunden am Aarauer Maienzugvorabend getrunken und schon war es Freitagmorgen. Meine Eltern brachten mich pflichtbewusst durch den morgendlichen Pendlerverkehr zum Flughafen Zürich und schon sass ich in einer Maschine der Air Berlin nach Düsseldorf.

Nach kurzer Wartezeit in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt ging es dann auch gleich weiter. Dieses Mal war es ein Langstreckenflug mit derselben Airline. Die Freundlichkeit der Stewardessen, nein, Flight Attendants, ach nein, Cabin Crew Member sowie die Sitzabstände und das Unterhaltungsprogramm liessen zu wünschen übrig. Punkten konnte Air Berlin allerdings beim leckeren Essen und der Pünktlichkeit.

Nun war ich endlich da, am ersten Punkt meiner zweiten Weltreise. Vor mir lag der Big Apple, New York City, die Stadt der Träume. Und was mache ich? Ich nehme den Air Train (5 USD) zur Jamaica Station der Long Island Railroad, treffe mich mit meinem Begleiter Toni aus Friedrichshafen und fahre erst einmal mit dem Bus zum Fussball, der hier übrigens Soccer heisst.

Fussball, USA, USL Pro Division, neuer Ground und Länderpunkt
01.07.11 FC New York – Antigua Barracuda FC
2:0 (2:0), 1’653 Zuschauer, Belson Stadium, New York City

Tatsächlich muss New York City noch etwas warten, denn erst haben wir anderes vor. Im Belson Stadium, einem von vielen Stadien auf dem Gelände der St. John‘s University in Queens trägt der FC New York seine Heimspiele in der USL Pro Division aus. Obwohl wir beim Ticketkauf (12 USD) darauf hinwiesen dass wir, na ja, „etwas grössere Rucksäcke“ mit uns führen musste ich diesen beim kleinlichen Campus-Sicherheitschef komplett entleeren. Aber eigentlich sollte ich froh sein, denn Rucksäcke im Stadion und Schweizer Taschenmesser auf dem Campusgelände sind eigentlich strengstens verboten.

Auf dem grünen Kunstrasen fand dann auch gleich ein „Länderspiel“ statt. Zu Gast war der Antigua Barracuda FC aus dem Inselstaat Antigua und Barbuda. Und tatsächlich liefen die Spieler stolz mit ihrer Landesflagge ein und beide Nationalhymnen wurden gespielt. New York gewann das Spiel schliesslich und für uns folgte eine anstrengende Fahrt zum nördlichen Nachbar der USA.

Nachdem wir die Port of Authority Bus Station in Manhattan verlassen hatten konnte ich den ersten und bisher einzigen Blick auf die Skyline von Manhattan erhaschen. Unter dem Hudson River durch ging die Fahrt erst nach Syracuse, dann nach Buffalo und hier mit einiger Verspätung weiter nach Toronto. Grund war ein fehlender Fahrer.

Fussball, Kanada, NCC-Final, neuer Ground und Länderpunkt
02.07.11 Toronto FC – Vancouver Whitecaps FC
2:1 (0:1), 18’212 Zuschauer, BMO Field, Toronto

Viel zu spät und reichlich knapp für das bevorstehende Kanadische Cupfinale erreichten wir schliesslich die Coach Station der grössten Stadt Kanadas. Die Rucksäcke konnten hier wenigsten anders als in den Vereinigten Staaten eingeschlossen werden (5 CAD) und dank reservierter Tickets (27 CAD) erreichten wir nach der Nationalhymne, aber pünktlich zum (verspäteten) Anpfiff das BMO-Field, wo die Mannschaften von Toronto FC und den Vancouver Whitecaps um den Kanadischen Pokaltitel und die Teilnahme an der CONCACAF Champions League kämpften.

Nach der Führung des klaren Favoriten Vancouver gelang Toronto beim zweiten Versuch eines Elfmeters schliesslich der Ausgleich und schliesslich durch ein wunderschönes Tor der Siegtreffer.

Zu Fuss liefen wir durch verschiedene Veranstaltungen die an diesem Canada Day-Weekend (1. Juli) stattfinden vorbei zurück zur Coach Station und schliesslich zu unserem Hostel etwas ausserhalb.

Den gestrigen Abend verbrachten wir mit einigen Gays die momentan wegen der „Toronto Pride“ hier verweilen. Heute Morgen genossen wir schliesslich ein herrliches Waffelfrühstück im Hostel (kostenlos). Nachher schauen wir uns die Parade an, an denen auch einige unserer Mitbewohner teilnehmen.



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