Ein paar Tage im Osten.
19 03 2009Am Dienstagmorgen führte mich der Weg erst via Zürich und Buchs nach Österreich, ehe ich am späteren Nachmittag nach einer Fahrt im bequemen ÖBB-Eurocity die wunderschöne Stadt Wien erreichte. Zeit für Sightseeing hatte ich diesmal keine, denn mit der Lokalbahn (eigentlich nur ein Tram) gings weiter nach Maria Enzersdorf, der Heimat des Zweitigisten Admira Wacker Mödling.
Fussball, Österreich, Stiegl-Cup, neuer Ground
03.03.09 FC Admira Wacker Mödling – SV Ried
1:1 (0:0), 2:2 (2:1) n.V., 4:3 n.P., 1’300 Zuschauer, Trenkwalder Arena, Maria Enzersdorf
Die Trenkwalder-Arena, früher bekannt als Bundesstadion Südstadt, befindet sich nur wenige Schritte neben der Haltestelle Maria Enzersdorf Südstadt. Hier fand an jenem Abend das Viertelfinalspiel im ÖFB-Stiegl-Cup zwischen Admira Wacker Mödling und dem Bundesligisten SV Ried aus Oberösterreich statt.
Von Klassenunterschied war nichts zu spüren, das Heimteam setzte die Gäste von Beginn weg unter Druck. Trotzdem waren es diese, welche das erste Tor erzielten. Wenige Minuten vor Schluss kam dann doch noch der verdiente Ausgleich. In der Verlängerung erhöhte die Admira gar auf 2:1. Wie ein Stich ins Herz schien der erneute Ausgleich in der Schlussminute. Es kam zum Elfmeterschiessen, welches zu Gunsten der Gastgeber ausging. Ein gerechtes Ergebnis, auch da der Schiedsrichter Manfred Krassnitzer in seiner Rolle alles andere als überzeugte.
Das Spiel war eines der spannendsten seit langem, auch die Randerscheinungen waren durchaus positiv. Beide Fangruppen machten mit massiver Pyro auf sich aufmerksam, und dies über das gesamte Spiel verteilt.
Exakt drei Minuten nach dem Schlusspfiff fuhr die letzte Bahn in Richtung Osten. Über Meidling führte mich der Weg nach Sopron, dem Ungarischen Grenzbahnhof, wo ich rund vier Stunden im einigermassen komfortablen Warteraum überbrücken musste. In der Früh gings über Nagykanizsa (auch hier folgte ein längerer Aufenthalt) weiter nach Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens.
Mit dem bisherigen Wetterglück schien es nun vorbei zu sein, denn mein gesamter Aufenthalt in Kroatien wurde von heftigem Regen begleitet. Ich machte mich also auf dem schnellsten Weg auf ins vorher gebuchte Buzz Backpackers, einem gemütlichen Hostel, welches allerdings nur von Japanern bewohnt wird. Es folgte ein kurzer Verpflegungsstopp, ehe das Stadion Kranjèeviæeva, unweit vom Bahnhof Glavni Kolodvor aufgesucht wurde.
Fussball, Kroatien, NK-Kup, neuer Ground und Länderpunkt
04.03.09 NK Zagreb – NK Dinamo Zagreb
0:2 (0:1), 3’000 Zuschauer, Stadion Kranjèeviæeva, Zagreb
Hier fand heute das Stadtderby zwischen NK Zagreb und Dinamo Zagreb statt. Von Derbystimmung war ausser dem massiven Polizeiaufgebot allerdings nicht viel zu spüren. Die Zuschauerzahl hielt sich mit 3’000 in Grenzen und bestand ohnehin fast nur aus Anhängern von Dinamo. Diese waren es auch die während dem Spiel durch ihr Pyroaktion für einen kurzen Unterbruch sorgten. Das Spiel ging dann auch mit 2:0 an die Gäste aus dem Stadtteil Maksimir.
Der nächste Tag wurde für Sightseeing genutzt, auch wenn ich dabei ziemlich durchnässt wurde. Die Altstadt von Zagreb ist ganz nett anzusehen, und auch die Leute hier sind recht freundlich. Etwas schade fand ich jedoch dass man im Zentrum kaum einheimische Restaurants findet, lediglich Italienische. Dafür scheint der ganze Fast Food-Hype hier noch in den Kinderschuhen zu stecken. Den Abend liess ich dann im Hostel mit zwei Japanerinnen aus Hiroshima bei einigen Tassen Tee ausklingen.
Früh aus den Federn hiess am Freitagmorgen. Mit dem Eurocity fuhr ich in die Steirische Hauptstadt Graz, wo ich im altbekannten Jugend-und Familiengästehaus eincheckte. Dieses suche ich jedesmal auf wenn ich dieser Gegend bin, schon alleine wegen dem fantastischen Frühstücksbuffet. Ich legte mich noch ein paar Stunden schlafen um am Abend ausgeruht den kurzen Weg nach Gratkorn in Angriff zu nehmen. Viele Alternativen gab es bei dem Wetter ja schliesslich nicht. Gratkorn liegt rund zehn Bahnminuten nördlich von Graz und ist vor allem durch die Papierfabrik Sappi bekannt. Das zweite Aushängeschild der Marktgemeinde ist der örtliche Fussballklub, welcher in der zweithöchsten Spielklasse des Landes vertreten ist.
Fussball, Österreich, ADEG Erste Liga, neuer Ground
06.03.09 FC Gratkorn – SKN St. Pölten
2:1 (1:0), 650 Zuschauer, Sportstadion der Marktgemeinde Gratkorn, Gratkorn
Der heutige Gegner kam aus St. Pölten und brachte rund 20 aktive Fans mit, welche neunzig Minuten für Unterhaltung sorgten. Von den Heimfans war kaum etwas zu sehen, geschweigedenn zu hören. Das Spiel endete mit 2:1 für den FC Gratkorn, mehr gibt s dazu nicht zu schreiben.
Am nächsten Samstag folgte eine kurze Fahrt nach Maribor, der zweitgrössten Stadt Sloweniens unweit der Österreichischen Grenze. Der Nachmittag wurde in der hübschen Fussgängerzone verbracht und als die Geschäfte dann schlossen wechselte ich ins Irish Pub, wo zu einem Pint Guinness Deutsche Bundesliga geschaut werden konnte. Leider wurde genau das langweiligste Spiel des Tages, Hoffenheim gegen Bremen gezeigt.
Kurz vor Abpfiff trottete ich dann zum Stadion Ljudski vrt, der Heimstätte des NK Maribor. Das Stadion wurde in den letzten Monaten massiv erneuert. Die markante alte Haupttribüne blieb bestehen und wurde durch eine ähnliche Konstruktion auf den anderen drei Seiten ergänzt. Alles in allem hat das Stadion trotz der Modernisierung seinen speziellen Charakter nicht verloren.
Fussball, Slowenien, Prva Liga Telekom, neuer Ground und Länderpunkt
07.03.09 NK Maribor – NK Nafta Lendava
3:1 (2:1), 4’500 Zuschauer, Stadion Ljudski vrt, Maribor
Zum heutigen Spitzenspiel gegen den NK Nafta Lendava kamen 4’500 Zuschauer ins Stadion, die Gäste allerdings erst mit rund zwanzig Minuten Verspätung. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:1 und die erste Pyroshow des Spiels war Geschichte. Die Gäste präsentierten noch eine Minichoreographie, ehe sie den Rest des Spiels mit nacktem Oberkörper supporteten. Mit den Fans des Platzherren konnten sie sich jedoch in keinster Weise messen, und auch auf dem Rasen ging das Kräftemessen mit 3:1 an den aktuellen Leader der Prva Liga Telekom, der höchsten Liga Sloweniens. Von diesem Spiel war ich positiv überrascht, ebenso in spielerischer wie in fantechnischer Hinsicht.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff bestieg ich erst den Eurocity nach Graz, wo dann der direkte Nachtzug nach Zürich mit seinen wunderbar bequemen Sechserabteilen einrollte. Gegen 10:00 war ich dann auch zuhause, wo ich kurz duschen konnte ehe es weiter zum Spiel des FC Luzern ging.