Ein Wochenende im Bregenzerwald (mit viel Vorarlbergliga).

2 08 2019

Auf dem Weg in die Alpenrepublik mit 4 geplanten Fussballspielen stand heute zuerst etwas für Nancy auf dem Programm, nämlich das UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk St. Gallen mit seiner wunderschönen Bibliothek. Leider war der Kombi-Eintritt mit 18.- für Bibliothek und 2 eher kleine Ausstellungen recht happig. In der Bibliothek herrscht Fotoverbot, wohl die Höchststrafe für die vielen anwesenden Asiaten. Ich habe das Verbotsschild nicht gesehen und ein Foto geknipst, da wies mich schon eine laute Stimme durch den ganzen Raum zurecht. Eintrag im Gästebuch: „We liked it, except the dead women.“ In der hinteren Ecke lag nämlich eine mumifizierte Ägypterin, welche bei den Asiaten (auch bei Nancy) etwas Unbehagen auslöste.

Die erste Partie des Wochenendes startete auch für uns ausnahmsweise schon freitags. Nach dem Check-In in Lingenau ging es nach Bizau, wo das wohl schönste Stadion Vorarlbergs auf uns wartete.

Für 6 Euro (Damen frei) wurde einem der Zutritt gewährt. In einer spannenden Partie vor 450 Zuschauer gewannen die Gastgeber mit 2:1. Die Wut der Gäste (immerhin Topfavorit in der Liga) war nach dem Spiel deutlich aus der Kabine zu hören.

Fussball, Österreich, Vorarlbergliga, neuer Ground
26.07.19 FC Bizau – FC Höchst
2:1 (1:1), 450 Zuschauer, Bergstadion, Bizau

Am zweiten Tag im Bregenzerwald war vorwiegend Shopping angesagt ehe es zu zwei weiteren Spielen in der Vorarlbergliga ging. Zur allgemeinen Freude trafen wir beim ersten Spiel auf Soke und Steffen, welche die gleichen zwei Spiele auf dem Radar hatten. So wurde noch ein feuchtfröhlicher Abend daraus.

Fussball, Österreich, Vorarlbergliga, neuer Ground
27.07.19 FC Andelsbuch – SV Ludesch
2:1 (0:0), 301 Zuschauer, Bezegg-Stadion, Andelsbuch

Da das Bezegg-Stadion nur auf einer Seite begehbar ist hält sich auch die Kapazität in Grenzen. Für wiederum 6 Euro (Standardpreis in der Vorarlbergliga) sahen wir einen 2:1-Sieg des Heimteams gegen die vielversprechenden Aufstieger aus Ludesch.

Da Steffen ohnehin fahren musste und unser Hotel gleich um die Ecke lag stellten wir in der Halbzeitpause mein Auto zurück ins Hotel und fuhren fortan zu viert. Der nächste Ground lag nur ein paar Kilometer entfernt in Egg. Die 10 Minuten die zwischen Ab- und Anpfiff lagen reichten diesmal locker aus. Unterwegs passierten wir einen gröberen Unfall. Am nächsten Morgen sollten wir erfahren dass unsere Gastgeberin das Auto ihres Mannes verschrottet hat. Es blieb aber zum Glück bei Sachschaden.

Fussball, Österreich, Vorarlbergliga, neuer Ground
27.07.19 FC Egg – FC Blau-Weiss Feldkirch
3:1 (0:1), 429 Zuschauer, Sportanlage Junkerau, Egg

Als wir am Sportplatz Junkerau ankamen deutete wettertechnisch alles auf einen drohenden Spielabbruch hin. Trotz Regen und Starkwind wurde aber zu Ende gespielt und der FC Brauerei gewann die Partie mit 3:1. Im Anschluss war auf der Sportanlage Party angesagt. Wir gönnten uns noch eine Pizza da kein geöffneter Schnitzelwirt mehr gefunden werden konnte und gingen wieder getrennte Wege.

Am Sonntagmorgen wurde zumindest ich um 5:00 vom Gebimmel der Kirchenglocken aus dem Schlaf gerissen. Beim Frühstück zeigten sich unsere Gastgeber von der äusserst redseligen und humorvollen Seite. Aufgrund deren Empfehlung entschieden wir uns für eine Fahrt mit dem „Wälderbähnle“, wie die Bregenzerwaldbahn hier oben genannt wird. Diese Schmalspurbahn verband von 1902 bis 1983 Bregenz am Bodensee mit Bezau im Bregenzerwald. Auf dem heute noch bestehenden rund 5 Kilometer langen Teilstück zwischen Schwarzenberg und Bezau wird regelmässig mit viel Dampf gefahren. Da wir etwa spät dran waren konnten wir leider nur die einfache Fahrt antreten, welche mit 8.30 EUR zu Buche schlug. Eine Rückfahrkarte hätte nur 2 EUR mehr gekostet. Dazu gabs ein spezielles Wälderbähnlebier von der Braurei Egger für 3 EUR. Der Muesumszug war nahezu ausgebucht.

Im Anschluss ging es mit dem Bus zurück nach Schwarzenberg. Die geplante Wanderung in der Rappenlochschlucht entfiel, da es den ganzen Tag in Strömen regnete. Nach einem Abstecher nach Oberstaufen im Allgäu fuhren wir nach Nenzing im Bezirk Bludenz, wo das letzte Spiel dieser Tour auf uns wartete. Gastgeber war der FC Nenzing. Hier war ich vor Jahren schon mal, auf dem Sportplatz Nagrand. Diesen haben wir auch kurz besucht, er gammelt vor sich hin und das Betreten ist strengstens verboten. 2015 ist der FC Nenzing auf den neuen Sportplatz mit dem klangvollen namen „Sportplatz“ gezogen. Selbst der Speaker wusste keinen richtigen Namen für die Spielstätte. Eintritt wieder 6 EUR, richtig schlechter Automatenkaffee für 2 EUR, eine noch schlechtere und kleine Portion Chicken Fingers für 3.70 EUR: Gastrotechnisch war Nenzing der Tiefpunkt der Tour.

Fussball, Österreich, Vorarlbergliga, neuer Ground
28.07.19 FC Nenzing – VfB Bezau
0:3 (0:2), 330 Zuschauer, Sportplatz, Nenzing

Für die Hausherren endete das Spiel in einem Debakel. Trotz unzähliger Torchancen waren es die Gäste aus dem Wald, welche ihnen gleich 3 Tore einschenkten. Vie Fürstentum Liechtenstein ging es zurück nach Hause. Zusammen mit der Schweiz waren wir also an diesem Sonntag in 4 verschiedenen Ländern.