Florida wäre für diese Ferien sicher kein Reiseziel gewesen dass in die engere Auswahl gekommen wäre, doch einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und so brachte uns die Edelweiss Air kostenneutral in den Schniepel der USA. Den Return-Flug für 2 Personen hatte ich bei einem Wettbewerb gewonnen. Der Service bei Edelweiss ist übrigens sensationell, leider muss man für Bier und andere alkoholische Getränke bezahlen. Dies lag aber ohnehin nicht drin, ich musste nach der Ankunft ja fahren. Für eine Woche kostete der Mietwagen aus Südkorea gerade mal 170 CHF. Eigentlich hätte exakt zu dem Zeitpunkt als wir über Cape Canaveral flogen ein Raketenstart stattfinden sollen den wir vom Flugzeug aus super gesehen hätten, leider wurde dieser kurzfristig verschoben.
Bereits der zweite Tag wurde für einen Besuch der Universal Studios verplant. Da wir bereits in Tokio einen Disney Park besucht hatten entschieden wir uns dieses mal für einen der drei Universal Parks. Für 117 USD für 1 Tag und 1 Park gab es das Ticket direkt am Eingang. Später musste man beim Eingang einen Fingerabdruckscan abgeben, welcher unter anderem für Schliessfächer gebraucht wird oder um zu prüfen dass jeder nur 1 Bier trinkt. Die Preise für Essen und Getränke waren aber ohnehin jenseits von Gut und Böse. Die Attraktionen, von denen viele mit 4D-Technik funktionieren, haben uns aber sehr gut gefallen. Die Qualität ist wirklich hochstehend und die Wartezeiten waren mit 15 – 50 Minuten durchaus akzeptabel, vor allem da einem oft im Wartebereich schon etwas geboten wird.
Eishockey, USA, East Coast Hockey League, neuer Ground
01.02.18 Atlanta Gladiators @ Jacksonville Icemen
2:1 (0:1, 2:0, 0:0), 2’978 Zuschauer, Veterans Memorial Arena, Jacksonville, FL
Leider wurde im Februar in den USA noch kein Fussball gespielt, da muss man sich mit Eishockey begnügen. Und da die beiden NHL-Grounds im Sunshine State schon vor 3 Jahren abgehakt wurden mussten wir dieses mal mit der dritten Spielklasse, der East Coast Hockey League Vorlieb nehmen. Gespielt wurde in Jacksonville, der flächenmässig grössten Stadt der USA. Die Veterans Memorial Arena fasst bei Eishockeyspielen 8’500 Zuschauer und war nur spärlich gefüllt. Dies lag bestimmt nicht an den eher günstigen Eintrittspreisen (wir zahlten je 13.50 USD) sondern am letzten Tabellenplatz der Icemen, welche vor einem Jahr noch in Evansville, Indiana spielten.
Vor dem Spiel gönnten wir uns ein lokales Craft-Bier in der Sports Tavern gleich nebenan und füllten unsere unsere Mägen mit Tacos und Philly Cheese Steak. Das Spiel wurde wie in den USA üblich immer wieder durch Werbepausen und patriotische Einlagen der US Army unterbrochen und endete mit einem knapoen Sieg für die Gäste aus Atlanta. An diesem Wochende tragen die Eismänner übrigens gleich 3 Heimspiele in 3 Tagen aus, 2 Mal hintereinander gegen die Gladiatoren.
Als nächster Halt wurde St. Augustine auserkoren, die älteste Stadt der USA. 1565 wurde es von den Spaniern gegründet, welche unter anderem mit dem Castillo San Marcos ihre Spuren hinterliessen. In seiner Vergangenheit wurde St. Augustine mehrfach geplündert und niedergebrannt, trotzdem blieben viele Gebäude aus der Zeit der Kolonialisierung und des 19. Jahrhunderts erhalten, was viele (vor allem einheimische) Touristen und Schulklassen anlockt.
Nach St. Augustine haben wir es uns für 2 Nächte im Flamingo Inn direkt am Strand von Daytona Beach gemütlich gemacht und liessen den Sturm vorüberziehen. Daytona Beach ist nicht nur für den angeblich berühmtesten Strand der Welt bekannt sondern schmückt sich selbst auch mit den Titeln „Spring break capitol of the world“ und „World center of racing“. Insbesondere wegen letzterem sind wir auch hergekommen. Am ersten Tag besuchten wir eine Car show, welche jeden Monat neben einem grossen Markt stattfindet. Vom modernen Sportwagen über schöne Oldtimer gab es so ziemlich alles zu sehen.
Das Highlight war aber die Führung durch den Daytona International Speedway, der Heimat des Motorsports. 101’500 Zuschauer finden auf der mächtigen Tribüne Platz, welche über eine Meile lang ist. Die Rennstrecke selbst ist 2.49 Meilen, also 4 Kilometer lang. Das jährliche Highlight in der NASCAR Cup Series findet in 2 Wochen bereits zum 60. Mal statt. Neben der Rennstrecke liegt auch gleich der Flughafen von Daytona. Die 90-minütige Tour im Trolley kostete 25 USD pro Person und war jeden Cent wert.
Einen Tag vor der Heimreise lag noch ein Besuch am Cape Canaveral, genauer im John F. Kennedy Space Center, dem Besucherkomplex der NASA auf Merritt Island drin. Innerhalb dieses Weltraumbahnhofes liegen die Startrampen für die NASA-Raketen, aber auch für private Unternehmen wie SpaceX von Elon Musk, welches morgen einen Meilenstein in seiner Geschichte vor sich hat. Für 50 USD wird einem ganz schön was geboten, zum Beispiel gibt es verschiedene Simulationen, die original Kommandozentrale der Appollo-Missionen, viele Originalrelikte wie die Appollo 7 und das Space Shuttle Atlantis zu sehen. Ausserdem gibt es Vorführungen im IMAX-Kino und eine Bustour zu den Startrampen und dem Vehicle Assembly Building, einem der grössten Gebäude der Welt. Alleine die US-Flagge am Gebäude ist über 21 Stockwerke gespannt. Es hätte noch viel mehr Sehenswertes gegeben, dich der Tag neigte sich dem Ende zu. Alles in allem ein cooler Tagesausflug den man auch gut mit etwas Natur verbinden kann. Merritt Island ist nämlich auch ein riesiges Naturschutzgebiet in dem auch Alligatoren und jegliche Vogelarten leben.
Zum Abschluss der Reise haben wir es tatsächlich noch geschafft den Start der SpaceX-Rakete Heavy Falcon live mitzuerleben. Aus verkehrstechnischen Gründen war der Besuch einer offiziellen Plattform keine Option, so suchten wir uns einen Platz am schon am Morgen von abertausenden Schaulustigen belegten Ufer. Da der Start mehrfach verschoben wurde hatten wir schon abgeschrieben dabeizusein, da wir zum Flughafen mussten. Wir riskierten es dann doch und sahen einen Bilderbuchstart der momentan stärksten Trägerrakete. Nach dem Start brach der Verkehr wie erwartet zusammen und wir schafften es gerade noch den Mietwagen pünktlich abzugeben und den Flug zurück nach Zürich zu erwischen.