Heimaturlaub mit Fussball.

13 03 2015

Fussball, Schweiz, 1. Liga
07.03.15 FC Baden – FC Gossau
0:2 (0:1), 500 Zuschauer, Stadion Esp, Baden

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Fussball, Schweiz, Super League
08.03.15 FC Aarau – FC St. Gallen
0:2 (0:1), 4’368 Zuschauer, Stadion Brügglifeld, Aarau

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Fotos des mittleren Spiels von Patrick Haller: http://blog.groundhopping.ch

Fussball, Schweiz, Super League
15.03.15 FC Aarau – BSC Young Boys
1:1 (1:0), 5’041 Zuschauer, Stadion Brügglifeld, Aarau

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Kuba: Eine Reise in die Vergangenheit.

13 03 2015

Beim Check-In am Schalter von Cayman Airways konnte ich auch gleich die Touristenkarte für Kuba kaufen, eigentlich nichts anderes als eine Eintrittsgebühr in das abgeschottete Land. Je nach Verkaufsort variiert diese Gebühr, auf den Kaimaninseln betrug sie 20 USD. Bei der Ausreise ist zusatzlich noch die Flughafensteuer von 25 CUC zu bezahlen.

In Kuba gibt es offiziell 2 Währungen: Den Peso Cubano oder auch Moneda Nacional genannt (CUP), den die Einheimischen verwenden und den Peso Convertible (CUC) den die Touristen verwenden (sollten). 1 CUC ist 1 USD oder 25 CUP. Am Geldautomaten bekommt man nur CUC, diese kann (und sollte) man aber bei den sogenannten CADECA’s (Casas de Cambio) umtauschen. Entgegen anderslautenden Behauptungen kann man auch als Tourist überall mit CUP bezahlen und somit viel, viel Geld sparen. Lediglich Unterkünfte und Taxis werden in der Regel mit CUC bezahlt. Besonders ins Auge stechen die 3 Peso Münzen und Scheine beider Währungen.

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Am Flughafen von Havanna dauerte die Einreise fast 1 1/2 Stunden. Besonders aufmerksam waren die Beamten bei Leuten die in Afrika waren, da hier offenbar grosse Angst vor Ebola herrscht. Nachdem wir unser Gepäck und Geld hatten suchten wir uns ein Taxi. Am Flughafen kostete ein Taxi in die Innenstadt 25 CUC (pure Abzocke wenn man bedenkt dass dies ein durchschnittlicher Monatslohn ist). Eine Alternative wäre der spottbillige Bus (0.4 CUP) gewesen, doch da Marco’s Koffer fast auseinanderfiel stoppten wir an der Hauptstrasse nur 100 Meter vom Terminal entfernt ein Taxi und bezahlten zusammen 10 CUC.

Marco hatte für 2 Nächte 2 Betten bei Magnolia reserviert. Sie bietet ihre Wohnung über Couchsurfing an, verlangt aber dafür günstige 5 CUC pro Person und Nacht. Sie half uns auch günstige Casa Particulares in anderen Städten zu reservieren. Casa Particular nennt man die Privatzimmer die viele Kubaner vermieten um ihr Gehalt aufzubessern. Oft kann man dort auch frühstücken und zu Abend essen.

Am nächsten Tag erkundeten wir Havanna. Havanna könnte eine der schönsten Städte der Welt sein, würde an den meisten Gebäuden nicht der Zahn der Zeit nagen. Vieles fällt in sich zusammen. Ein Highlight in Kuba sind sicher auch die alten Autos, de meistens mit neueren Motoren bestückt um die Wette knattern und stinken. Allgemein ist Kuba eine Reise in die Vergangenheit. Aufgrund des Embargos seitens der USA scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein. Hoffen wir dass sich dies in naher Zukunft nicht allzustark ändert, den die beiden Nationen schlagen so langsam versöhnliche Töne an.

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Das Capitol fand ich eher etwas enttäuschend, doch das Stadtbild als Gesamtes gibt einiges her und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Den ganzen Tag legten wir zu Fuss sicher 15 Kilometer zurück, somit hatten wir uns die kühlen Bierchen in einer kleinen Bar zum Preis von 6 CUP pro Glas ordentlich verdient. Eine Flasche Havana Club-Rum bekommt man in der Bar für rund 50-70 CUP.

Den Hunger kann man in Kuba sehr billig stillen, allerdings ist die Auswahl dann eher bescheiden. Eine Pizza für 10 CUP oder ein Brötchen mit Tortilla oder Fleisch gibt es an jeder Ecke für 5-10 CUP, ein Getränk oder ein winziger aber guter Kaffee kosten 1 CUP. Wer ins Restaurant geht zahlt gleich viel mehr. Grundsätzlich kann man sich aber tagsüber gut mit den kleinen Häppchen verpflegen und Abends in der Casa essen.

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Internet gibt es in Kuba kaum. Man kann zwar in den Filialen von ETECSA für 4.50 CUC eine Stunde ins Internet, dieses ist aber so langsam dass man es kaum benützen kann. Wer in Havanna online gehen möchte dem kann ich das NH Hotel Capri empfehlen, dort kann man mit der ETECSA-Karte deren WiFi benützen welches blitzschnell ist.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Stadtbus (0.4 CUP) zur Autobahn. An dieser gilt eigentlich jede Brücke als Haltestelle für die Camiones, die umgebauten Lastwagen welche die grösseren Städte miteinander verbinden. Für 40 CUP pro Person fuhren wir nach Pinar del Rio, zusammen mit 60 anderen Personen auf der Ladefläche. Von Pinar ging es mit einer Macchina (so werden die alten Autos genannt) als Sammeltaxi für 25 CUP nach Viñales.

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Viñales ist ein kleines Dorf welches vermutlich ausschliesslich vom Tourismus lebt. Alles ist total überteuert und Touristen werden an den wenigen günstigen Imbissständen generell ignoriert. Ein durch und durch unsympathisches Dorf. Wäre da nicht die schöne Landschaft, von der wir leider erst am zweiten Tag einen Eindruck bekammen. Es regnete oft und war extrem kalt, doch als wir unsere Wanderung unternahmen liess uns die Sonne gewähren. Wir hatten einen Führer der uns zu verschiedenen Attraktionen brachte, doch ohne ihn wäre es wohl interessanter gewesen, da er uns möglichst zu Orten bringen wollte wo er noch Provision bekommen hätte.

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Von Viñales ging es auf dem selben Weg zurück in die Hauptstadt, wo wir uns am nächsten Tag mit David und seinen Bruder Christoph aus Österreich trafen. Sogleich kamen noch Edgar aus Mexiko und Stefan aus München hinzu. Gemeinsam hatten wir ein Ziel: Das heutige Fussballspiel zu besuchen. Bereits tags zuvor haben Marco und ich das Estadio La Polar besucht. Dort hätte gespielt werden sollen, doch das Stadion liegt in Schutt und Asche. Ein Spieler klärte schliesslich mit einem Anruf beim Verband den Termin ab. Da David und Stefan einen Mietwagen hatten fuhren wir nach einem kleine Stadtrundgang zum Estadio Pedro Marrero, dem Nationalstadion Kubas.

Fussball, Kuba, Campeonato Nacional de Fútbol, neuer Ground und Länderpunkt
21.02.15 FC Ciudad de La Habana – CF Camagüey
2:0 (1:0), ca. 200 Zuschauer, Estadio Pedro Marrero, La Habana

Im altehrwürdigen Stadion bestätigte man uns die Ansetzung. Erst gab es noch ein paar Bierchen vor den Toren. Eintritt mussten wir keinen zahlen und auch kontrolliert wurde keiner der rund 200 Anwesenden. Auf der Tribüne fiel uns ein Einheimischer im FC Zürich-Trikot auf. Es stellte sich heraus dass sein Freund nebenan ein ehemaliger Schweizer Spieler war, der seit 13 Jahren in Kuba lebt und ein Kinderhilfsprojekt führt: http://www.camaquito.org/

In der Halbzeit erkundeten wir das wunderschöne alte Stadion und konnten gar das Dach erklimmen. Nach dem Spiel liess man uns ins Innere der riesigen Anzeigetafel. Alles in allem ein tolles Erlebnis mit einem eher langweiligen Spiel.

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Nachdem wir das Auto abgegeben hatten mussten wir ein Taxi in den Badeort Varadero, cirka 140 Kilometer von Havanna entfernt organisieren. Für 70 CUC charterten wir zu viert einen alten Rover. Der Mechaniker musste mitfahren, da die Karre unterwegs sicher 10 Mal abgesoffen ist. Das Licht funktionierte bei der Ankunft auch nicht mehr komplett. Bei einer Polizeikontrolle auf der Autobahn öffnete sich plötzlich die Seitentüre und meine Wenigkeit wurde in den (zum Glück sehr weichen) Strassengraben geschleudert. Bemerkt hatte dies die Polizei jedoch nicht. Sicherheitsgurte gab es schlichtweg keine.

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In Varadero fuhren David und Christoph zu ihrem teuren Resort wo sie mit ihrer Familie im Urlaub waren. Marco und ich suchten noch lange nach einer Unterkunft die wir schliesslich für 20 CUC pro Nacht fanden. Am nächsten Tagen besuchten wir die beiden anderen im Hotel. Dass wir keine Gäste waren bemerkte niemand und so gönnten wir uns an meinem vorerst letzten Reisetag etwas Luxus. In Varadero gibt es schöne Strände und teure Hotels, aber sonst eigentlich gar nichts zu sehen. Am Abend reiste die Famile ab (Taxi zum Flughafen 55 CUC!) und wir blieben eine weitere Nacht im heissen Varadero.

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Am letzten Tag fuhr ich mit Marco nach Matanza, der nächsten Stadt auf dem Festland. Der Bus kostete 1 CUP und fuhr auch am Flughafen vorbei. Hier trennten sich unsere Wege, denn für mich stand der Heimflug an, während Marco noch 10 Tage weiter reiste. Wider erwarten gefiel es mir in Kuba äuserst gut und ich hätte auch noch ein paar Tage länger bleiben können.

Auf mich wartete eine der schlimmsten Airlines überhaupt, die deutsche Condor. Wie erwartet hatte der Flieger bereits 3 1/2 Stunden Verspätung. Verpflegung während der Wartezeit wurde mir zwar versprochen, am Ende gab es aber doch nichts. Der Flug war unbequem, Fernseher gab es nur an der Decke (viele liefen nicht) und das Essen war schlimmer als alles was ich bisher in der Luft gegessen hatte. Lediglich das Bordpersonal war freundlich und aufmerksam, das darf man auch mal erwähnen.

Dank starkem Rückenwind holten wir die Verspätung fast komplett auf und es reichte gar für den Anschussflug mit Germanwings in Köln/Bonn. An der Billiglinie von Lufthansa gab es eigentlich nichts auszusetzen.

In der Zwischenzeit war ich bereits 2 1/2 Wochen auf Heimaturlaub in der Schweiz. Am Montag geht die Reise weiter Richtung Asien in mein geliebtes Taiwan. Von dort werde ich sporadisch über die Highlights berichten, da ich länger bleiben und für das Schreiben nicht allzuviel Zeit haben werde.



Zwischenstopp auf den Kaimaninseln.

9 03 2015

Mit nur 47’000 Einwohnern verteilt auf 3 Inseln gehören die Kaimaninseln nicht gerade zu den Ländern die man sich zum Reisen aussucht. Wenn man aber mit Cayman Airways fliegt und ohnehin auf Grand Cayman zwischenlanden muss kann allerdings auch mal 2 Nächte bleiben.

Die Kaimaninseln sind ein Britisches Überseegebiet welches jedoch nicht zum Vereinigten Königreich und nicht zur Europäischen Union gehört. Dank Steuerfreiheit zählen die Inseln über 200’000 Firmensitze und sind damit der fünftgrösste Finanzplatz der Welt.

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Die visumfreie Einreise am Owen Roberts International Airport (benannt nach einem Piloten) ging zwar schnell, aber nicht ohne Vorbereitung. Da die Regierung keine Gästehäuser als Übernachtungsnachweis duldet musste ich zusätzlich ein teures Resort buchen, die Bestätigung ausdrucken und umgehend wieder stornieren.

15-20 Cayman Dollars (1 KYD = 1.20 CHF) kostet ein Taxi vom Flughafen zum nur 3 Kilometer entfernten Gästehaus in George Town, der Hauptstadt der Inseln. Ich entschied mich die Strecke zu Fuss zurückzulegen und hatte somit schon mal einen kleinen Überblick über die winzige Stadt. Im „Major Rod’s Hostel“ bezahlte ich 30 USD pro Nacht für den Dorm, war jedoch der Einzige Gast. Das Hostel liegt direkt im Zentrum und da gerade 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen waren auch tausende Touristen in den Souvenirläden unterwegs. Als Nahrungsquelle dienten mir mehrheitlich die tollen Buffets im Kirk Supermarkt, superfrisch, gesund und relativ günstig.

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Als erstes lief ich jedoch zum nur wenige Meter vom Hostel entfernten Nationalstadion, in welchem mir aber niemand die Anspielzeiten der Liga bestätigen konnte. Am Abend gönnte ich mir zwei Bierchen auf einer Terasse um den wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten und dann fiel ich todmüde ins bequeme Bett.

Eigentlich wollte ich am Sonntag eine Tour zur Stingray City machen, einer Lagune wo man mit Stachelrochen schwimmen kann. Doch einmal mehr gab es an dem Tag keine Tour, da kein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Auch der Rest der Insel schien wie ausgestorben. Als einziger (!) Laden hatte Burger King geöffnet, wo ich zumindest einen Kaffee bekam. Ich schaute nochmal beim Stadion vorbei und bekam endlich eine Kick Off-Zeit genannt. Es blieb also noch genügend Zeit ein paar Stunden am traumhaften 7 Mile Beach zu planschen und etwas Bräune zu bekommen.

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Nun stand bereits wieder ein neuer Länderpunkt (Nr. 87) auf dem Programm. Das erste Spiel des Tages im T.E. McField Sports Centre (auch „The Annex“ genannt) war wie erwartet abgesagt. Meine Freunde daheim wussten dass, die bekannten Spielplanseiten wussten es nur das Gästeteam hatte offenbar niemand informiert, denn die wärmten sich ambitioniert auf ehe ein Wachtmann ihnen den Sachverhalt erklärte.

Fussball, Kaimaninseln, CIFA National League, neuer Ground und Länderpunkt
15.02.15 George Town SC – Elite SC
1:2 (0:0), ca. 200 Zuschauer, T.E. McField Sports Centre (The Annex), George Town

Das zweite Spiel zwischen dem heimischen George Town SC und dem Elite SC aus West Bay fand wie geplant statt. Etwa 200 Zuschauer liessen sich das Spektakel bei freiem Eintritt nicht entgehen. 2 Platzverweise und 2 späte Gegentore gegen die Gastgeber sorgten dafür dass sich zwei Fans in die Haare gerieten. So flog plötzlich ein Mountainbike durch die Lüfte und ein paar Gehässigkeiten wurden ausgetauscht. Vom Spielniveau her habe ich sicher schon schlimmere Partien gesehen.

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Am Montag ging es bereits wieder weiter. Am Fluhafen traf ich den Italiener Marco, welchen ich bereits in Jamaika kennengelernt hatte. Da wir ähnliche Pläne hatten beschlossen wir das nächste Land gemeinsam zu bereisen. Dass Marco fliessend spanisch spricht kam natürlich auch nicht ungelegen. Abschied nehmen hiess es nicht nur von den Kaimaninseln, sondern auch vom Internet…



Jamaika: Enttäuschende Menschen und schöne Landschaften.

1 03 2015

Erneut wartete ein Flieger von JetBlue auf mich, dieses Mal sogar pünktlich. Die Destination lautete Montego Bay, Jamaika und der Anflug über das türkisblaue Wasser rund um den Sangster International Airport war äusserst spektakulär. Die Einreise dauerte eine Weile, da ich erst zur Quarantänestation musste. Da ich zuvor in Mexiko war wurde ich auf Malariasymptome geprüft. Zum Glück war meine Grippe auskuriert, sonst hätte es womöglich noch länger gedauert.

Am eher kleinen Flughafen gab es unzählige Taxis für 20-25 USD. Doch da „MoBay“ nur wenige Kilometer entfernt lag war das pure Abzocke (wie so vieles in Jamaika). Ich nahm ein Sammeltaxi welches mich für 100 Jamaican Dollar (100 JMD = 0.82 CHF) zum Transportation Centre brachte. Von da ging es mit einem anderen Sammeltaxi zum selben Preis zum etwas erhöht gelegenen Bethel Court Guesthouse wo ich für 20 USD pro Nacht in einem kleinen, stinkigen Dorm unterkam.
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Da ich hungrig war gönnte ich mir kurz nach der Ankunft zusammen mit dem Dänen Thor eine Portion Jerk Chicken (420 JMD) und ein Red Stripe-Bier (115 JMD). Jerk Chicken ist das eher langweilige Nationalgericht Jamaikas. Ein mariniertes Hühnchen mit Reis. Allgemein hat mir das Essen in Jamaika nicht wirklich geschmeckt. Es ist leider sehr eintönig. Da ich ein grosser Fan von Meat Pies bin haben mir jedoch die überall erhältlichen Beef Patties, eine Art Empanadas sehr gemundet.

Thor ist wohl einer der interessantesten Menschen denen ich je begegnet bin. Unterstützt vom Roten Kreuz ist er auf der Mission der erste Mensch der Welt zu werden der alle Länder der Erde bereist hat ohne je ein Flugzeug betreten zu haben. Seit eineinhalb Jahren ist er untwerwegs und hat bisher knapp 80 Länder hinter sich. Hier könnt Ihr seine Reisen mitverfolgen: http://www.onceuponasaga.dk/

Die Stadt Montego Bay ist eher dreckig und langweilig. Es gibt den sogenannten „Hip Strip“, eine Strasse in der es ein paar Bars und schöne Privatstrände hat. Hierher kommen vor allem die amerikanischen Kreuzfahrttouristen die nur wenige Stunden im Ort bleiben um ihre Dollars loszuwerden. Wir gönnten uns einen teuren Drink bei Jimmy Buffet’s Margaritaville, da mein Deutscher Begleiter unbedingt die dortige Wasserrutsche ausprobieren wollte. Die öffentlichen Strände sind eher Durchschnitt und liegen direkt neben dem Flughafen. Immerhin kann man von da die landenden Flugzeuge beobachten.

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Mit einem Sammeltaxi fuhr ich nach 2 Nächten zusammen mit dem Engländer Graham für 400 JMD vorbei an den schönen Resorts nach Ocho Rios. Der Ort gefiel mir schon etwas besser, war aber auch viel touristischer. Wir wollten im Reggae Hostel einchecken, doch meine bestätigte Buchung war unauffindbar. So musste ich in ein anderes Hotel ausweichen, welches am Ende gleich teuer, aber viel komfortabler war. Auserdem gabs von Hostelworld insgesamt 60 USD Entschädigung.

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Reggae-Musik und der dazugehörige Konsum eines berauschenden Heilkrautes sind in Jamaika allgegenwärtig. Und wer verkörperte diese Lebensphilosophie besser als Robert Nesta Marley, allgemein bekannt als Bob Marley. Es war der 6. Februar und somit der 70. Geburtstag des jamaikanischen Volkshelden. Das Reggae Hostel organisierte eine Busfahrt nach Nine Miles, seinem Geburtsort in dem nun auch seine sterblichen Überreste begraben liegen.

Leider war die Tour wie fast alles sehr schlecht organisiert und absolut überteuert. Die Fahrt durch den Fern Gully-Regenwald und das jamaikanische Hochland war wunderschön. Nine Miles ist ein kleines Dorf weit abseit der Zivilisation, doch an diesem Tag schien sich halb Jamaika dort zu versammeln. Während der Kiffer-Fraktion teure Touren und schlechtes Gras verkauft wurden machte ich mich mit zwei Schweizerinnen auf den nicht überlaufenen Teil des kleinen Dorfes zu erkunden. Wir besuchten eine Schule wo gerade ein Wettkampf stattfand und verbachten den Rest des Tages mit den Kindern. Auch unsere Bierchen genossen wir im unteren Teil des Dorfes zu fairen Preisen während man vor dem Mausoleum unverschämte 500 JMD für ein kleines Red Stripe zahlte. Highlight sollte laut dem Hostel die Strassenparty mit Live-Musik werden die hier den ganzen Tag statfinden sollte. In Wahrheit spielte lediglich ein DJ schlechten Dancehall und dies auch erst kurz vor Mitternacht, und da war auch schon die Heimfahrt angesagt.

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Am nächsten Tag war die Fahrt nach Kingston, der Hauptstadt des Landes angesagt. Da um 15:00 Uhr endlich Fussball auf dem Programm stand machte ich mich um 9:00 Uhr auf die Socken. Es waren ja nur 90 Kilometer auf der Autobahn zu bewältigen. In Jamaika fahren die Busse leider erst wenn sie voll sind. Nur geht der normale Jamaikaner bei Regen nicht aus dem Haus und genau jetzt fing es an zu regnen. Nach 2 Stunden im Bus (bei laufendem Motor!) ging es endlich los. Nach 15 Minuten war jedoch wieder Schluss, denn ein Reifen war platt. Dies war auch kein Wunder, hatte er doch so gut wie kein Profil mehr. Da kein Wagenheber vorhanden war mussten erst andere Busse angehalten werden. Nach etwa einer Stunde ging es dann weiter.

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Die Fahrt dauerte ewig und etwa drei Mal versicherte mir der Fahrer dass er beim Halfway Tree Transportation Centre anhalten würde, da dies unweit vom Hostel liegt. Denkste, irgendwo Downtown hiess es dann Endstation und ich durfte ein Taxi nehmen. Um 14:30 Uhr erreichte ich das Reggae Hostel in Kingston, checkte ein, schmiss meine Rucksäcke ins Zimmer und fuhr mit dem Taxi ins naheglegene Barbican Stadium, welches ich um 14:50 Uhr erreichte. Just in dem Moment in dem auch hier der Himmel seine Schleusen öffnete.

Fussball, Jamaika, Red Stripe Premier League, neuer Ground und Länderpunkt
08.02.15 Barbican FC – Reno FC
2:2 (1:1), ca. 100 Zuschauer, Barbican Stadium, Kingston

Nun, immerhin fand das Spiel der Red Stripe Premier League statt, obwohl kaum Zuschauer anwesend waren. 500 JMD kostete der Spass, dafür gab es Bier und Suppe (natürlich inklusive Hühnerfuss) zu fairen Preisen. Das Spiel auf dem fürchterlich aussehenden Rasen war ganz unterhaltsam und vor allem in der Schlussphase richtig spannend. Das Stadion war eher ein Fussballplatz mit 2 einfachen Tribünen und einem Clubhaus. Da die Halbzeitpause sehr lange dauerte und keine Taxis anwesend waren fiel das zweite Spiel des Tages auf dem Nebenplatz des Nationalstadions leider ins Wasser.

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Nun blieb mir noch eine Woche bis zum Weiterflug. Eigentlich hatte ich vor noch andere Ecken Jamaikas zu bereisen, doch leider war ich von dem Land bis dahin mehr als nur enttäuscht worden. Der Grund dafür waren in erster Linie die Einheimischen die unhöflich, aufdringlich, verlogen und geldgierig sind. Man muss aber auch sagen dass dies eigentlich ausschliesslich auf die Männer und Jungs zutrifft. Ständig hört man Sätze wie „Hey Whitey, give me money!“ oder man wird unaufgefordert begleitet, hört ein paar Lügengeschichten und soll dann 20 USD dafür zahlen. Auch sollte man in Jamaika nachts sehr vorsichtig sein, da die Kriminalität sehr hoch ist.

Den Rest der Woche blieb ich also in Kingston, traf hier einige nette Leute (darunter viele Schweizer) und besuchte die wenigen Highlights von Kingston. Äusserst sehenswert war das Devon House, welches 1881 erbaut wurde und insbesondere durch seine Bäckerei berühmt wurde, welche unglaubliche Lobster-Patties und himmlische Glacé verkauft (mein Favorit: Cream & Cookies).

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Interessant war auch der lange Marsch nach Downtown, wo man einige Ecken zu sehen bekommt die an einen Kriegsschauplatz erinnern. Der Emancipation Park, bekannt für seine Statue eines nackten Paares, war eher enttäuschend. Eine Tour in die berühmten Blue Mountains blieb mir leider verwehrt da eine Tour abgesagt wurde und die andere am Tag meiner Abreise stattfand.

Mit gemischten Gefühlen verliess ich Jamaika am frühen Morgen. Ein Schweizer Reggae-Sänger meinte mal wer Jamaika als „Sweet“ bezeichne, der untertreibe. Ich kann Jamaika definitv niemandem empfehlen. Seit Indien hat mich eigentlich kein Land mehr so enttäuscht wie dieses Eiland. Teilweise lag es vielleicht auch anden hohen Erwartungen, doch in späteren Gesprächen mit anderen Reisenden stellte ich fest das die meisten so denken. Wer hier in einem Resort im Pauschalurlaub weilt sieht dies vielleicht anders.

Das Taxi zum Norman Manley International Airport kostete nochmals fast ein Tagesbudget. Ich gönnte mir ein Frühstück, wechselte das restliche Geld zurück und stieg in eine fast leeren Flieger der Cayman Airways.