FC Herzogenbuchsee – FC Küsnacht.

28 04 2013

Fussball, Schweiz, 2. Liga interregional, neuer Ground
27.04.13 FC Herzogenbuchsee – FC Küsnacht
1:2 (0:1), ca. 100 Zuschauer, Sportanlage Waldäcker, Herzogenbuchsee
2. Liga inter. Gruppe 5 somit komplett.

Seit dem 12. August 2012, dem ersten Spieltag der Saison 2012/13 in der Gruppe 5 der 2. Liga interregional konnte der FC Herzogenbuchsee nicht mehr gewinnen. Damals holte man im Lokalderby gegen den FC Subingen 3/4 sämtlicher bisherigen Punkte. 257 Tage ist dies nun her und vor dem Spiel gegen den Zweitletzten FC Küsnacht von der Zürcher Goldküste schöpft man Hoffnung endlich wieder einen Dreier zu holen. Mit dem Abstieg hat man sich längst abgefunden, die Zürcher hingegen nicht.

Trotz des anstehenden Kellerduells war an diesem kalten Samstagnachmittag ein Hauch von internationaler Atmosphäre zu verspüren. Eine Delegation des Europäischen Fussballverbandes war extra für dieses Spiel angereist und für die Partie wurde ein Trio aus angehenden FIFA/UEFA-Spitzenschiedsrichterinnen aufgeboten. Dies im Rahmen des Projekts CORE der UEFA in Nyon, welches nun auch weiblichen Unparteiischen zugänglich gemacht wurde. Die Damen stammten aus der Ukraine, Polen und der Türkei.

Sportanlage Waldäcker, Herzogenbuchsee (2)

Sportanlage Waldäcker, Herzogenbuchsee (3)

Rund 100 Zuschauer fanden sich auf der Sportanlage Waldäcker ein, welche ziemlich lärmgeplagt zwischen 2 Eisenbahnhauptverkehrslinien liegt. Im Minutentakt rasen hier auf beiden Seiten Schnell- und Güterzüge vorbei. Einen Ausbau hat die 2002 eröffnete Anlage mit Ausnahme des Clublokals, welches etwas erhöht im grossen Garderobengebäude liegt, nicht zu bieten.

Die Partie wurde hart geführt und trotz Chancen auf beiden Seiten gingen die Gäste kurz vor dem Pausentee durch einen Sonntagsschuss in Führung. Mitte der 2. Halbzeit gelang dem „FC Buchsi“ schliesslich der Anschlusstreffer und der zweite Saisonsieg wäre greifbar nahe gewesen, hätten die Spieler mehr Mut im Abschluss gezeigt. Doch schliesslich wurden die 3 Punkte in der 92. Minute doch noch in den Kanton Zürich vergeben.



SV Blau-Weiss Murg – SV 08 Laufenburg.

18 04 2013

Fussball, Deutschland, Bezirksliga Hochrhein, neuer Ground
17.04.13 SV Blau-Weiss Murg – SV 08 Laufenburg
1:2 (0:0), ca. 300 Zuschauer, Sportplatz Breitematt, Murg

SV BW Murg - SV 08 Laufenburg, 17.4.13, Bezirksliga Hochrhein, Sportplatz Breitematt, Murg (1)

SV BW Murg - SV 08 Laufenburg, 17.4.13, Bezirksliga Hochrhein, Sportplatz Breitematt, Murg (2)

SV BW Murg - SV 08 Laufenburg, 17.4.13, Bezirksliga Hochrhein, Sportplatz Breitematt, Murg (4)



FC Oetwil-Geroldswil – FC Engstringen.

18 04 2013

Fussball, Schweiz, 3. Liga FVRZ, neuer Ground
14.04.13 FC Oetwil-Geroldswil – FC Engstringen
4:2 (2:1), ca. 100 Zuschauer, Freizeit- und Sportanlage Werd, Geroldswil

FC Oetwil-Geroldswil - FC Engstringen, 3. Liga FVRZ, 14.04.13, Freizeit- und Sportanlage Werd, Geroldswil (1)

FC Oetwil-Geroldswil - FC Engstringen, 3. Liga FVRZ, 14.04.13, Freizeit- und Sportanlage Werd, Geroldswil (2)

FC Oetwil-Geroldswil - FC Engstringen, 3. Liga FVRZ, 14.04.13, Freizeit- und Sportanlage Werd, Geroldswil (4)



Ostern im Baltikum: Lettland.

18 04 2013

Am Busbahnhof wechselte ich die wenigen Litas die ich noch hatte gegen Süssigkeiten und eine Kaffee vom Automaten und bestieg auch gleich den Bus der Gesellschaft „Lux Express“. Der Bus war der modernste mit dem ich je gefahren bin (ja, sogar moderner als jene in Argentinien). Für die 4 1/2-stündige Fahrt nach Riga, der Hauptstadt Lettlands bezahlte ich 23 Euro, da ich den Luxus-Einzelsitz mit allem drum und dran wählte. Dies wäre jedoch nicht nötig gewesen, da eh nur 3 Leute (davon eine Stewardess) im Bus mitfuhren.

Das Highlight der Reise, neben dem kostenlosen Wifi, dem In-Seat-Entertainment und dem Liegesitz war ganz klar die Kaffeemaschine vor meinem Sitz. Von dieser hatten offenbar auch die Zöllner kurz nach der Grenze gehört. Obwohl eigentlich keine Zollkontrollen zwischen den beiden Ländern stattfinden hielten sie unseren Bus an. Als ich den Pass zückte winkten sie ab und meinten sie möchten nur schnell einen Kaffee.

Vilnius und Riga (71)

Vilnius und Riga (73)

In Riga angekommen hatte ich rund 2 Kilometer Fussmarsch zum Hotel A1 zu bewältigen, welches ich für 25 Euro inkl. Frühstücksbuffet gebucht hatte. Ich konnte sogar schon um 10:00 Uhr einchecken und machte mich erst einmal etwas frisch ehe ich die Stadt erkundete. Riga ist einiges grösser als Vilnius und bietet auch einige Sehenswürdigkeiten, doch alles in allem war mir Vilnius etwas sympathischer.

Vilnius und Riga (76)

Vilnius und Riga (78)

Vilnius und Riga (79)

Vilnius und Riga (84)

Mein Mittagessen nahm ich nach langer Suche in einem Touristenrestaurant ein. Über den Preis konnte ich nicht meckern, doch der Auflauf den ich bestellt hatte war winzig. Dann doch lieber wieder einfache Pelmeni für den Bruchteil des Preises.

Fussball, Lettland, Virsliga , neuer Ground und Länderpunkt
31.03.13 Skonto FC – FC Jūrmala
0:0 (0:0), ca. 500 Zuschauer, Skonto

Am späten Nachmittag bewegte ich mich zum Skonto-Stadion, dem Nationalstadion Lettlands. Das heutige Spiel war jedoch wiederum in der Halle nebenan angesetzt. Der Eintritt kostete gerade mal 1 Lats ( 1 LVL = ca. 1.75 CHF). Die Halle verfügte diesmal über keine Tribünen. Man musste das Spiel von einer Galerie aus verfolgen.Berühmtheit erlangte die doch recht schäbige Bude durch die Eishockey-WM 2006 (damals noch mit Tribünen) und den Eurovision Song Contest 2003.

Vilnius und Riga (97)

Vilnius und Riga (98)

Plötzlich hörte ich jemanden auf Deutsch rufen „Hey, hats Alkohol im Bier?“ Welche Überraschung, ein Rudel Deutsche hatte sich ebenfalls eingefunden. Allerdings waren es drei unabhängige Gruppen aus Dortmund, Hessen und sonstnochwoher, welche angaben keine Hopper zu sein. Zusammen wurde also das langweilige Spiel verfolgt ehe sich noch einer der Dortmunder Ärger einhandelte.

Zugegeben, es war etwas dämlich dass der Gruppe während des Spiels offenbar mehrere Bierdosen hinunter fielen. Dass der junge Security jedoch eine Prügelei suchte war offensichtlich. Er kam mit einer Chipstüte und warf einem der Jungs vor diese aufs Spielfeld geworfen zu haben. Nach einer kurzen Diskussion drückte er ihm die Chipstüte ins Bier schnippte ihm heftig an den Kopf. Weiteres sollte wohl draussen „besprochen“ werden.

Ich distanzierte mich von dem Ganzen und schlenderte via Altstadt gemütlich Richtung Hotel. Das Zimmer mit Dachfenster war schön (aber klein) und die Nacht war ruhig. Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet klapperte ich noch ein paar Tourispots ab und nahm schliesslich den Bus Richtung Flughafen (0.7 LVL).

Vilnius und Riga (93)

Vilnius und Riga (82)

Und wieder Ärger mit Ryanair. Als ich wie gewohnt mit dem Barcode durch die Boarding Pass-Kontrolle wollte fragte das System nach der Security Fee. Security Fee?!? Die ist doch im Ticket inbegriffen?!? Richtig, das ist sie bei jeder seriösen Airline, doch nicht bei Ryanair. An einem speziellen Schalter durfte ich noch einmal rund 10 CHF abdrücken. Mich ärgerte weniger die Höhe des Betrages als die Tatsache dass Ryanair dies bei der Buchung nirgends erwähnt (ich habe das ganze nochmals durchgespielt, kein Wort steht da) und dieses klar illegale Verhalten offenbar geduldet wird.

Dann das nächste Highlight: Wenige Minuten vor dem Boarding kam die Durchsage dass die Passagiere ganze Reihe das Gate wechseln sollte, der Flieger fliege nun nach Düsseldorf statt nach Bergamo. Also bewegte sich die Masse über die kleine Treppe zum anderen Gate. Leider machte man diesen Aufruf zeitgleich auch am Gate für den Düsseldorf-Flug und die Leute bewegten sich in die Gegenrichtung. Ihr könnt Euch das Chaos nun sicher vorstellen.

Endlich in Bergamo angekommen standen noch einige Stunden Heimfahrt vor mir. Da am Gotthard 10 Kilometer Stau gemeldet wurden wählte ich die längere, aber staufreie San Bernardino-Route und erreichte kurz nach 23:00 mein Bett, ehe es mit 3 Stunden Schlaf wieder zur Arbeit ging.



Ostern im Baltikum: Litauen.

18 04 2013

Nur gerade eine Woche nach dem Ausflug auf den Balkan sollten erneut 2 Länderpunkte innert 2 Tagen abgehakt werden. Diesmal sollte das Baltikum komplettiert werden. Die Anreise gestaltete sich jedoch einiges unangenehmer. Da ich sehr kurzfristig buchen konnte blieb als einzige bezahlbare Möglichkeit ein Flug mit Ryanair ab dem Flughafen Orio Al Serio bei Bergamo. Ryanair, da stehen mir die Haare zu Berge wenn ich den Namen nur höre. Doch in der Not frisst der Teufel Fliegen.

Mit dem Auto ging es mit wenig Schlaf im Gepäck Richtung Süden, direkt in den Osterstau am Gotthard-Tunnel. Mit 35 Minuten Wartezeit bin ich jedoch noch glimpflich davon gekommen. Da ich noch genügend Zeit hatte umfuhr ich die italienischen Mautstellen und tuckerte gemütlich über Landstrassen nach Bergamo, wo gegen 5:00 Uhr in der Früh meinen reservierten und bewachten Parkplatz (4 Tage, 18 Euro) entgegennahm.

Per Shuttle wurde ich anschliessend zum Flughafen gebracht, welcher seit meinem letzten Besuch 2009 enorm gewachsen ist. Damals gabe es lediglich eine Snackbar und es gingen ein paar Flüge, inzwischen kann man nach Herzenslust einkaufen und hat eine grosse Auswahl an Frühstücksbars (nach dem Scurity Check billiger). Zudem gehen alleine am Morgen 20-30 Flüge allein von Ryanair, welche hier auch viele Maschinen stationiert hat.

Vilnius und Riga (1)

Genau, nun zu Ryanair. Ich frage mich ernsthaft wie so eine Airline eine Betriebsbewilligung bekommt. Klar, die Flüge sind billig (meiner ging gerade noch so mit 130 Euro return). Allerdings wird man behandelt wie ein Stück Dreck. Eine Stunde vor dem Boarding stehen die Leute Schlange, man hat ja keinen zugewiesenen Sitzplatz. Dann zahlen viele noch horrende Gebühren weil ihr Handgepäck nicht in den winzigen Rahmen passt (was natürlich genaustens kontrolliert wird). So viele Leute wie in ein Flugzeug passen finden auch im Bus dorthin Platz, also gehts zusammengepfercht Richtung Flieger. Da natürlich das pure Chaos weil das ganze Handgepäck nicht annähernd in den Gepäckfächern Platz hat. Irgendwie drückte ich mich dann doch in einen der viel zu engen Sitze (mit Hartplastik am Knie, ganz toll) und versuchte zu schlafen, was bei der penetranten Werbung nur schwer möglich war. Zu guter letzt ertönte nach der Landung die Fanfare und man wies darauf hin dass die ein weiterer pünktlicher Flug von Europas beliebtester Airline gewesen sei. 2 Lügen in einem Satz, denn pünktlich waren wir wohl nur nach deren Uhr.

Immerhin war ich nun in Vilnius und schaute erst einmal nach einer Möglichkeit in die Stadt zu kommen. Taxis sind für die paar Kilometer extrem teuer, der Zug (2.5 Litas, 1 CHF = ca. 2.8 LTL) fuhr mir gerade vor der Nase ab und so nahm ich den Bus für ebenfalls 2.5 LTL. Vom Bahnhof / Busbahnhof „Stotis“ war es nur noch ein kleiner Fussmarsch zum sehr angenehmen Hostel „Hostelgate“ in der hübschen Altstadt. Weniger angenehm waren die eisigen Temperaturen und vor allem der Wind.

Vilnius und Riga (29)

Nach ein paar warmen Kaffees machte ich mich auch gleich auf die Altstadt zu erkundigen, welche einige Sehenswürdigkeiten bietet. Nichts spektakuläres, doch alles in allem lässt es sich in Litauen Hauptstadt sehr gut aushalten. Dies liegt nicht zuletzt am leckeren Essen, welches ich im Restaurant „Forto Dvaras“ zu einem guten Preis von hübschen Kellnerinnen serviert bekam. Ich gönnte mir eine Art litauisches Cordon Bleu und ein grosses Glas des heimischen Gerstensaftes „Svyturis“, was zusammen gerade mal etwa 8 CHF gekostet hat.

Vilnius und Riga (11)

Vilnius und Riga (13)

Vilnius und Riga (17)

Vilnius und Riga (22)

Abends war wieder einmal Clubbing angesagt. Da es doch recht heftig schneite entschied ich mich für den Club welcher am nächsten bei meinem Hostel lag. Als ich gegen 23:00 Uhr noch kostenlos eintreten durfte war ich beinahe der Erste, doch innert einer Stunde war das „Salento“ gut gefüllt. Der Club war doch sehr italienisch angehaucht. Hinter dem Tresen hingen italienische Fussballschals und auf den Bildschirmen lief ein italienischer Musiksender. Auch der DJ stammte aus dem Land in Stiefelform. Zum Glück bestand immerhin der Grossteil der Gäste aus baltischen Schönheiten.

Vilnius und Riga (38)

Am Samstag gönnte ich mir noch eine leckere Portion Pelmeni (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen), schlenderte durch die Markthalle und besichtigte das Tor der Morgenröte, eines der heiligsten Bauwerke des Landes. Rund um das Tor wird allerlei religiöser Krimskrams verkauft, aber auch leckere Süssigkeiten. Danach chillte ich noch etwas im Hostel ehe ich mit dem Bus in die Neustadt fuhr. Etwas ausserhalb von Vilnius befindet sich die Sportima Arena, eine Halle mit gewölbtem Dach in welcher man eher Eishockey vermuten würde. Tatsächlich ist dies aber der Winterspielort des Fussball-Erstligisten V.M.F.D. Zalgiris Vilnius.

Vilnius und Riga (52)

Vilnius und Riga (50)

Fussball, Litauen, A Lyga, neuer Ground und Länderpunkt
30.03.12 V.M.F.D. Zalgiris Vilnius – FK Tauras Taurage
1:0 (1:0), 500 Zuschauer, Sportima Arena, Vilnius

Zuschauer kamen rund 500 in die immer noch sehr kalte Halle. Auf den zwei Längsseiten gab es je eine Tribüne, es war jedoch nur eine Seite geöffnet. Ganz links aussen fanden sich die rund 60 aktiven Ultras des Heimteams ein, welche doch ordentlich für Stimmung sorgten. Auch optisch konnten sie überzeugen. Die 5-10 mitgereisten Supporter der Gäste hörte man lediglich am Anfang. Leider war das Niveau des Spiels nicht für Fussballgourmets und irgendwie war ich dann doch froh als der Kick zu Ende war.

Vilnius und Riga (57)

Vilnius und Riga (60)

Vilnius und Riga (63)

Obwohl Samstagabend war ging ich früh zu Bett, schliesslich musste ich frühmorgens auf den Bus. Irgendwie konnte mir keiner sagen ob die Uhren in dieser Nacht auch in Litauen auf Sommerzeit umgestellt werden (wurden sie schlussendlich). Als ich mir gegen 5:00 in der Hostelküche eine Kaffee machen wollte dachten die immer noch trinkenden Weissrussen doch tatsächlich sie könnten mich überzeugen statt dess Kaffees mit ihnen die Wodkaflasche zu leeren. Nun ja, mit den Mädels hätte ich gerne ein paar Gläser getrunken, doch schliesslich wartete bereits ein neues Land auf mich…



Mazedonien und Kosovo.

8 04 2013

Bereits im Dezember stolperte ich über ein tolles Angebot der slowenischen Star Alliance-Airline Adria Airways. Für 130 Euro (gebucht über edreams.de) buchte ich einen Flug ins mazedonische Skopje und zurück mit Umsteigen in Ljubljana. Wucher werden meine deutschen Ryanair-Freunde sagen, ein Schnäppchen sage ich, der lieber mit „richtigen“ Airlines fliegt.

Mazedonien und Kosovo (2)

Los ging es am Freitagmorgen per Bahn. Die kurze Anreise nach Zürich kann man gut verkraften. Auch das seit Anfang des Jahres kostenlose Internet im ganzen Flughafen wurde anschliessend rege genutzt ehe es pünktlich in die slowenische Hauptstadt ging. Geflogen wurde mit einer CRJ-900, einer sehr kleinen Maschine des Herstellers Bombardier. Nach dem ersten leckeren Laško-Bier an der Flughafenbar gesellten sich Jonny und Markus zu mir, welche aus München bzw. Frankfurt kommend den gleichen Flug nach Skopje gebucht hatten. Ausser der quasi inexistenten Verpflegung (Kaffe, Tee und Wasser) gab es an Adria Airways übrigens nichts auszusetzen.

Am topmodernen Flughafen in Skopje angekommen checkten wir erst einmal ab wie wir in die Stadt kommen. Der Bus für 150 Dinar (1 CHF = ca. 50 Dinar) fuhr uns unmittelbar vor der Nase ab. Inzwischen zu viert (den Kurpfälzer Thomas trafen wir an der Flughafenbar) erkundigten wir uns erst einmal bei der örtlichen Taximafia nach den Tarifen und sicherten uns einen Fahrer für den nächsten Tag, schliesslich hatten wir ja noch etwas vor.

Schliesslich trafen wir mit dem Bus im Zentrum ein und verteilten uns auf unsere Unterkünfte. Ich hatte mit dem Hostel Shanti eines der besten Hostels seit langem ausgesucht. Richtig familiär, nette Besitzer und super gelegen. Thomas hatte inzwischen im Supermarkt Tickets für das Länderspiel gekauft (200 DIN) und so marschierten wir Richtung Innenstadt.

Fussball, Mazedonien, WM-Qualifikation, neuer Ground und Länderpunkt
22.03.13 Mazedonien – Belgien
0:2 (0:1), 15’947 Zuschauer, Nacionalna Arena “Filip II Makedonski”, Skopje

An der ersten Gyros-Bude, welche von den belgischen Schlachtenbummlern in Beschlag genommen war befriedigten wir erst einmal unsere Mägen ehe es weiter zum eben erst fertigestellten Nationalstadion von Mazedonien ging. Vermutlich war auch der eisige Wind Schuld dass sich „nur“ 25’000 Zuschauer in der modernisierten Arena einfanden. Wir fanden uns im Gästeblock wieder, was am Ende eine rund halbstündige Verzögerung zufolge hatte. Immerhin begrüssten uns die Mazdeonier mit einer hübschen Choreo zu Spielbeginn, welche aufgrund der fehlenden Zuschauer leider nicht so ganz zur Geltung kam.

Mazedonien und Kosovo (10)

Mazedonien und Kosovo (13)

20 Sekunden waren gespielt als Mazedonien in Führung hätte gehen sollen. Auch im weiteren Verlauf des Spiels waren es die Gastgeber welche die besseren Chancen hatten, doch wie so oft gewannen am Ende die Anderen, nämlich mit 2:0, wobei ein Tor vom Elfmeterpunkt fiel.

Nach dem Spiel trafen wir uns wieder mit Jonny und Markus vor der Gyros-Bude und checkten das Nachtleben von Skopje aus. Am Freitag geht es hier eher ruhig zu und wir fanden uns bald in einer kubanischen Bar wieder, wo wir uns durch die Cocktailkarte schlürften.

Mazedonien und Kosovo (18)

Am nächsten Tag standen Jonny und Markus wie ausgemacht zusammen mit unserem Taxifahrer Jusso vor der Türe des Hostels. Seine Dienste haben wir uns für den ganzen Tag gesichert, dies für insgesamt 80 Euro, was man zu dritt verkraften kann. Ohne Umwege fuhren wir in Richtung Grenze und ohne Probleme (ausser ein paar dummen Fragen vom Zöllner) fanden wir uns kurze Zeit später in der Republik Kosovo wieder.

Mazedonien und Kosovo (19)

Der Kosovo ist einer der jüngsten Länder der Erde und ein sogenanntes De-facto-Regime, wird also noch nicht von allen Ländern anerkannt. Auch der Fussballverband ist noch nicht Mitglied von FIFA und UEFA, wobei dieser aber mit Ausnahme des A-Teams inzwischen internationale Testspiele austragen darf.

Unser Ziel war jedoch nicht die Hauptstadt Priština sondern die Statd Skënderaj, etwas weiter nordwestlich. Auf der Fahrt dorthin fielen uns vor allem die vielen Autos, Busse und Lastwagen mit deutscher und schweizerischer Werbung auf. Die meisten Fahrzeuge (und auch andere Dinge) wurden aus Westeuropa importiert. Auch 2 von meinen ehemaligen Fahrzeugen fahren hier noch irgendwo herum. Auf der Autobahn begegneten uns gepanzerte Fahrzeuge der schweizerischen KFOR-Truppen, die hier immer noch nach dem Rechten sehen. Sicher nicht zuletzt mit Hilfe ihrer Verwandten in Deutschland und der Schweiz scheint hier jeder am bauen zu sein. Überall enstehen neue Häuser und Strassen, ein Konzept scheint jedoch nicht vorhanden zu sein, genaus wenig wie Deckfarbe.

Mazedonien und Kosovo (22)

Mazedonien und Kosovo (25)

Mazedonien und Kosovo (38)

Nachdem wir Skënderaj erreicht hatten und uns am örtlichen Stadion die Anspielzeit hatten bestätigen lassen gönnten wir uns ein opulentes Mahl im vermutlich besten Restaurant in der Gegend. Für gerade einmal 7 Euro pro Gaumen erhielt jeder von uns eine deftige Fleischplatte und 2 Flaschen des lokalen Gerstensaftes. Obwohl der Kosovo nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion ist gilt der Euro als offizielles Zahlunsgmittel, jedoch ohne eigene Münzen.

Fussball, Kosovo, Raffeisen Superliga, neuer Ground und Länderpunkt
23.03.13 KF Drenica – KF Trepça ’89
0:0 (0:0), ca. 1’000 Zuschauer, Stadiumi Bajram Aliu, Skënderaj

Für 1 Euro durften wir anschliessend das Stadion betreten. Selbst unser Fahrer Jusso liess sich das Spektakel nicht entgehen. Wobei Spektakel wohl massiv übertrieben ist. Rund 1’000 Zuschauer wollten die Begegnung zwischen KF Drenica und KF Trepça ’89 sehen. Leider war das Niveau des Spiels sehr tief angesetzt und Tore fielen auch keine. Immerhin schickte einer der fleissigen Verkäufer jedes Mal seine Sohn los wenn wir ein Verlangen verspürten unsere Kehle anzufeuchten.

Mazedonien und Kosovo (41)

Mazedonien und Kosovo (45)

Mazedonien und Kosovo (42)

Das Stadiumi Bajram Aliu kann sich inzwischen auch sehen lassen, da auf der Gegenseite der Haupttribüne eine weitere Stehplatzrampe gebaut wurde. Toiletten gibt es keine, man geht einfach hinter die Garderoben. Auch um auf die Stehrampe zu gelangen muss man sich erst durch Dreck und steile Treppen kämpfen. Alles in allem genau die Sorte Stadion die ich mag.

Nach dem Spiel durften wir keine Zeit verlieren. Jusso wusste dass und hatte das Auto bereits in eine bessere Position umparkiert. Die Grenze wurde zügig passiert und fast rechtzeitig trafen wir in der Handballhalle von Skopje ein. Das Champions League-Rückspiel zwischen HC Metalurg Skopje und HC Dinamo Minsk war mit fast 7’000 Zuschauern restlos ausverkauft. Die Stimmung in der Halle war fantastisch und somit gerade richtig für mein erstes Handball-Spiel. Am Ende gewannen die Platzherren mit 24:22 und zogen in die nächste Runde ein.

Mazedonien und Kosovo (58)

Mazedonien und Kosovo (63)

Noch war der Abend nicht zu Ende. Es war schliesslich Samstag und nun wollten wir die örtliche Clubszene austesten. Nun ja, um 23:00 sollte man noch vor keinem Club stehen, da diese dann noch nicht mal geöffnet haben, So glühten wir erst in eienr netten Bar etwas vor ehe es dann irgendwann doch noch in die Tiefen der mazedonischen Disco-Welt ging. Etwa gegen 4:00 Uhr morgens fand die Nacht dann ein Ende.

Mazedonien und Kosovo (77)

Mazedonien und Kosovo (79)

Mazedonien und Kosovo (82)

Mazedonien und Kosovo (89)

Der Sonntagmorgen wurde noch für etwas Sightseeing im hübschen Stadtzentrum von Skopje genutzt ehe es mit dem Taxi für knapp 15 Euro zum Flughafen ging. Hier trafen wir nochmal auf Jusso, der inzwischen all seinen Kollegen vom Ausflug in den Kosovo erzählt hatte. Pünktlich ging es mit Adria Airways zurück nach Ljubljana und kurz darauf weiter nach Zürich, wo mich meine Eltern wieder einmal abholten.

Eine Reise auf den Balkan kann ich jedem empfehlen und auch ich werde in nächster Zeit versuchen öfters in die Gegend zu reisen. Immerhin fehlt mir noch Albanien.