Jahresauftakt in Tschechien.

5 01 2020

Unser persönlicher sportlicher Jahresauftakt 2020 sollte nach langem Hin und Her in der Tschechischen Republik stattfinden. Als Chauffeur stellte sich Ralph zur Verfügung und so ging es nach einer Nacht bei Oma in Ottobrunn von Freising aus nach Böhmen.

Kurz nach dem Check-In im Heilkurort Karlovy Vary (Karlsbad) fand bereits die erste Eishockeypartie statt. Austragungsort war die moderne KV Arena, welche wir nach ca. 15 Minuten Fussmarsch erreichten. Tickets konnten für 170 Tschechische Kronen (1 CHF = ca. 23 CZK) an der Tageskasse gekauft werden. Viele davon waren aber nicht mehr übrig, denn das Stadion war mit 94% Auslastung fast ausverkauft.

Eishockey, Tschechien, Extraliga ledního hokeje, neuer Ground
02.01.20 HC Energie Karlovy Vary – HC Sparta Praha
3:5 (1:2, 2:1, 0:2), 5’537 Zuschauer, KV Arena, Karlovy Vary

Stimmungsmässig war leider nicht allzuviel los, was wohl auch an der modernen Infrastruktur liegt, welche eher an ein Kino als an ein Eishockeystadion erinnert. Nach dem Spiel blieb die Suche nach einer Pinte lange erfolglos. Karlovy Vary ist Abends wie ausgestorben und im Touristenlokal am Becherplatz wollte man offenbar nur reiche Russen haben. Am Ende fanden wir dann doch noch ein Lokal wo der Abend bei Pivo und Becherovka zu Ende ging.

Am nächsten Tag folgte die Weiterfahrt in die Hauptstadt, welche mehrheitlich über Landstrassen ging, da die Autobahn bisher nur stückweise ausgeabut wurde (man ist aber dabei). Unterwegs wurde die Burg Loket besichtigt, ein Geheimtipp. Im Stadion Eden, dem grössten Fussballstadion des Landes und Heimat des Fussballvereins SK Slavia Prag fanden wir unser Domizil für die Nacht. Sogleich ging es weiter zum Bahnhof Praha-Bubny, von wo aus uns die Bummelbahn für 50 Kronen nach Kladno führte. Nach rund 20 Minuten per pedes standen wir vor dem Eishockeystadion der Ritter Kladno, wo ein gewisser Jaromír Jágr 1988 seine Karriere begann und diese mit bereits 47 (!!!) Jahren erfolgreich weiterführt. Leider wurde der alternde Superstar heute geschont, war aber im Stadion anwesend.

Die richtig geile alte Halle war sehr gut gefüllt, auch wenn die offizielle Zuschauerzahl etwas tief gehalten wurde. Die Stimmung war gut, was auch an den mitgereisten Fans der Gäste lag. Tickets gab es etwas entfernt vom Stadion für wiederum 170 CZK für den Sitzplatz.

Eishockey, Tschechien, Extraliga ledního hokeje, neuer Ground
03.01.2020 Rytíři Kladno – HC Bílí Tygři Liberec
2:0 (2:0, 0:0, 0:0), 3’286 Zuschauer, Mestský zimní stadion, Kladno

Nach einem ruhigen Morgen den wir getrennt von Sandra und Ralph mit Sightseeing und Shopping verbrachten trafen wir uns vor dem letzten Spiel in Prag noch zum Mittagessen direkt neben des Eishockeystadion von Slavia Prag. Dass die Lokalität wohl ausschliesslich von Einheimischen besucht wurde zeigte sich auch an den Preisen. Da die Tageskarte leider nur in Tschechisch vorhanden war nahm der Wirt sich für uns Zeit und übersetzte jedes einzelne Gericht und gab seine Empfehlungen ab. Top Service! Geschmeckt hat es übrigens auch.

Eishockey, Tschechien, 1. ceská hokejová liga, neuer Ground
04.01.2020 HC Slavia Praha – HC Stadion Litomeřice
3:4 (0:1, 3:2, 0:1), 1’441 Zuschauer, Zimní stadion Eden, Praha

Das letzte Spiel der Tour fand in der 2. Spielklasse statt. Für 130 CZK gab es in der alten Halle einen Sitzplatz. Die Gäste lagen Mitte des zweiten Drittels mit 3:0 vorne, Slavia konnte aber noch ausgleichen, doch am Ende nahmen die Gäste die Punkte mit nach Hause.

Nach Hause fuhren auch wir nach dem Spiel, erst nach Freising und dann im eigenen Gefährt nach Lenzburg. 3 tolle Spiele waren es zum Jahresauftakt, Tschechisches Eishockey hat sich bisher immer gelohnt.



Strahlender Sonnenschein in Prag, Pilsen und Dresden.

6 03 2019

Bereits am Mittwoch nach Nancy’s endgültiger Ankunft in der Schweiz wurde wieder ein Flugzeug bestiegen um den Rest des einwöchigen Urlaubs mit etwas Sightseeing, Fussball, Eishockey und natürlich Pivo zu verbringen. Auserkorene erste Destination war die tschechische Hauptstadt Prag, welche wir mit dem britischen Billigvogel Easyjet ab Basel pünktlich und stressfrei erreichten.

Unser Hotel nahe des Wenzelplatzes wusste zu gefallen und sprengte trotzdem kein Loch ins Budget. Der erste Abend wurde bei einem landestypischen Essen und mit einem Spaziergang zur Moldau verbracht, während am Donnerstag die Stadt ausgiebig erkundet wurde. Für mich war es mein dritter Besuch in Prag, doch die Stadt ist immer wieder eine Reise wert.

Die zweite Station auf der Reise lag eine gute Zugstunde von Prag entfernt. In Plzeň (Pilsen) gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Gerne wären wir bereits am Vorabend zum Europa League-Spiel gegen Zagreb angereist, doch da keine Tickets in den freien Verkauf gingen und der Verein auf stur schaltete sparten wir uns die Mühe und entschieden uns für einen Tagesausflug. Das Zugticket kostete am Schalter 105 CZK (ca. 4.60 CHF) pro Weg und Person.

Nach einem kurzen Stadtbummel durch die kleine, aber hübsche Altstadt ging es direkt zur Brauerei. Das Pilsner Urquell war das erste nach Pilsner Brauart hergestellte Bier. Heute basiert fast jedes Lagerbier auf diesem Rezept. Die englischsprachige Tour dauerte gute 100 Minuten und kostete uns im Vorfeld 10 EUR pro Person. Nebst der riesigen Abfüllanlage mit einer Kapazität von 200’000 (!!!) Einheiten pro Stunde führte uns der symphatische Guide auch ins alte Sudhaus und in den historischen Untergrund der gigantischen Brauerei, wo wir ein frisches, unfiltriertes Bier direkt aus dem Fass kredenzt bekamen. Die Tour können wir jedem wärmstens empfehlen.

Nach einem Stopp zur Aufnahme von fester Nahrung führte uns der Weg ins Eishockeystadion, wo für uns Beide ein neuer Länderpunkt fallen sollte. Der HC Plzeň trat gegen die Piraten aus Chomutov an.

Eishockey, Tschechische Republik, ELH, neuer Ground und Länderpunkt
15.02.19 HC Plzen – Piráti Chomutov
4:5 n.P. (1:2, 2:2, 1:0 – 0:0), 6’335 Zuschauer, Zimní stadión mesta Plzne, Plzen

Das Eisstadion, welches inzwischen auch einen Sponsorennamen trägt, besticht durch seine ganz spezielle Architektur. Die Eintrittskarten gab es online für je 170 CZK (etwa 7.50 CHF). Das Spiel war gut besucht und die Stimmung ganz in Ordnung, die Sitze aber eng und unangenehm. Das Spiel wurde Schliesslich im Penaltyschiessen entschieden, mit dem besseren Ende für die Seeräuber.

Am Samstag war endlich Fussball in Prag angesagt. Ziel war der schöne, alte Gammelground Stadion Dolícek von den Bohemians. Die Karte gab es am Eingang für 150 CZK (ca. 6.60 CHF). Der halbe Liter Pivo schlug mit 30 CZK (ca. 1.30 CHF) zu Buche. Stimmungsmässig war die Partie ganz in Ordnung, es gab sogar etwas Pyro im Heimblock. Am Ende gingen jedoch die Gäste aus Olomouc als Sieger vom Platz. Für Nancy ist es bereits der 12. Länderpunkt.

Fussball, Tschechische Republik, 1. CFL, neuer Ground
16.02.19 FC Bohemians Praha 1905 – SK Sigma Olomouc
0:1 (0:1), 4’377 Zuschauer, Stadion Dolícek, Praha

Nach dem Spiel holten wir unser Gepäck im Hotel ab und liefen zum hlavní nádraží, dem Prager Hauptbahnhof. Weiter ging es aber nicht mit dem Zug, sondern mit dem Flixbus, welcher heute knapp 1 Stunde Verspätung hatte.

Kurz vor Mitternacht wurde der Hauptbahnhof in Dresden erreicht. Innert 10 Minuten wurden wir auf der Autobahn gleich 2 Passkontrollen unterzogen, wobei sch herausstellte dass unser Sitznachbar ebenfalls aus Taiwan stammte. Das Hotel wurde schnell erreicht und der Abend bei einem Schöfferhofer Weizen beendet.

Der letzte Tag der Tour startete früh. Auf die schnelle wurden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Dresdner Altstadt besichtigt, beim Bäcker gefrühstückt und mit einem Glühwein als Dessert zum Rudolf-Harbig-Stadion gelaufen.

Fussball, Deutschland, 2. Bundesliga, neuer Ground
17.02.19 SG Dynamo Dresden – SSV Jahn Regensburg
0:0 (0:0), 25’202 Zuschauer, Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden

Die Online-Tickets gab es für je 20 EUR. Die Plätze waren perfekt: Direkt an der Treppe und gleich beim WC bzw. Bierstand. Auch die Sicht im schönen Stadion war top. Die Eintrittskarte galt übrigens auch die ganze Zeit für den Nahverkehr, so mussten wir nicht einmal zum Flughafen ein Ticket lösen.

Leider tat sich Dynamo auch gegen Regensburg schwer und es reichte nur zu einem torlosen Unentschieden. Immerhin kamen wir in den Genuss eines Torjubels, auch wenn dieses aberkannt wurde. Die Stimmung war trotzdem gut, die Dynamo-Fans sind sicher etwas vom Besten dass Deutschland zu bieten hat. Aber auch Regensburg hat über 90 Minuten gut supportet.

Im Anschluss ging es direkt mit dem Tram weiter zum Eishockey. Die Dresdner Eislöwen warteten in der DEL 2 ebenfalls mit einem Heimspiel auf. 17 EUR waren hier am Eingang fällig.

Eishockey, Deutschland, DEL 2, neuer Ground
17.02.19 Dresdner Eislöwen – Deggendorfer SC
3:2 (0:0; 2:2; 1:0), 3’257 Zuschauer, Arena, Dresden

Von der Atmosphäre sicher nicht der Knaller, aber es gibt schlimmeres und die Halle kann sich eigentlich auch sehen lassen. Das Spiel war interessant und am Ende gab es den ersten Heimsieg der Tour.

Nun fand auch diese Reise ein Ende und so brachte und Easy Jet vom eher kleinen Flughafen Dresden International innert knapp 50 Minuten wieder nach Basel. Hier war noch etwas Trubel am Bahnhof, da kurz zuvor ein ICE entgleiste. Um Halb 1 nachts waren wir aber auch wieder daheim.



Fussball in Bayern und Tschechien.

31 05 2010

Das von meinem Chef grosszügig verlängerte Wochenende sollte mal wieder für einen etwas längeren Ausflug genutzt werden. Als Ziel wurde der Freistaat Bayern und das grenznahe Tschechien auserkoren. Kurz vor der Abfahrt wurde es nochmal hektisch, da unser bereits bestätigtes Hotel doch noch storniert wurde und sich noch ein weiterer Mitfahrer ankündigte, doch gegen 13:00 Uhr konnte die Reise in Richtung Osten losgehen.

Da ich nicht für einen rechtzeitigen Start mit dem Auto garantieren konnte sind meine beiden Begleiter, Haller und Andrea, unabhängig voneinander bereits mit der Bahn losgezogen. Schlussendlich war ich dann aber doch der zweite der in Würzburg einrollte, Haller scheint betreffend Deutscher Bahn einfach ein unglückliches Händchen zu haben.

Fussball, Deutschland, Landesliga Bayern Nord, neuer Ground
14.05.10 FC Würzburger Kickers – 1. FC Schweinfurt 05
1:0 (1:0), 1’150 Zuschauer, Kickers-Stadion am Dallenberg, Würzburg

Polizeikontrolle der Schweinfurter Fans.

Zu Beginn dieses Unterfränkischen Derbies in der Landesliga Bayern Nord befanden wir uns schliesslich alle im Kickers-Stadion am Dallenberg. 1’150 Zahlungswillige wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen, bewacht durch ein massives Aufgebot der Staatsgewalt. Die Schweinfurter Ultras richteten sich auf einer Hintertorseite ein und gaben zu Spielbeginn eine hübsche Choreo mit einer grossen Blockfahne zum Besten. Die Gastgeber, ebenfalls mit gut 100 Aktiven vertreten, setzten derweil auf Spruchbänder und überdimensionale Würfel.

Das ruppige Spiel (3 Platzverweise) bei strömendem Regen entschieden die Platzherren schliesslich mit 1:0 für sich. Nach dem Spiel kam es zu kleineren Provokationen von Seiten der Schweinfurter, die Polizei und Ordner hatten die Lage jedoch jederzeit im Griff.

Choreo der Schweinfurter Fans.

Der Würzburger Block.

Unmittelbar nach Spielschluss wurden die verbleibenden rund 250 Kilometer bis zur Tschechischen Grenze in Angriff genommen. Im Städtchen Cheb im Westtschechischen Egerland wurde schliesslich beim dritten Versuch im Hotel Monika zugeschlagen (pro Person im riesigen Dreierzimmer 15 Euro).

Das Frühstück im hoteleigenen Café kostete zwar extra (110 CZK, ca. 6 Sfr.), war aber recht lecker und ausgiebig. Andrea und Ich beschlossen eine weitere Nacht zu bleiben, da wir eh nochmals nach Cheb zurückkehren sollten.

Fussball, Tschechische Republik, Druhá fotbalová liga, neuer Ground
15.05.10 FK Baník Sokolov – FK Viktoria Žižkov
1:2 (1:0), 1’080 Zuschauer, Stadion FK Baník Sokolov, Sokolov

Gegen 9:00 Uhr traf auch Cliff, ein Mitfahrer aus dem Forum vor dem Hotel ein. Zu viert bewältigten wir die 60 Kilometer nach Sokolov, wo der örtliche Fussballklub FK Baník Sokolov im Rahmen der zweithöchsten Spielklasse auf den FK Viktoria Žižkov aus der Hauptstadt traf. Die Jungs aus Žižkov trafen allerding erst mit einiger Verspätung im Stadion ein, dann aber richtig. Der Block war gut gefüllt und der Support ganz respektabel. Auch ein wenig Pyro gab es zu bestaunen. Von den Heimfans war lediglich ein winziges Grüppchen mit Pauke aktiv.

Das Stadion FK Banik Sokolov.

Der Gästeblock.

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd, neuer Ground
15.05.2010 SpVgg Weiden – FC Bayern Alzenau 1920
2:2 (0:0), 443 Zuschauer, Wasserwerk-Stadion, Weiden in der Oberpfalz

Vor dem Stadion in Weiden in der Oberpfalz.

Nach dem zweiten Frühstück, bestehend aus Klobasa (Wurst) und je nachdem Bier oder ganz üblem Pulverkaffee führte der Weg wieder über die Grenze nach Weiden in der Oberpfalz. Über das Spiel zwischen der SpVgg Weiden und dem FC Bayern Alzenau 1920 in der Regionalliga Süd gibt es schlichtweg gar nichts positives zu berichten. Keine Fans, keine Stimmung und miese Stadionverpflegung. Schnell weg hier. Ach ja, das Spiel endete 2:2 nachdem wir ewig auf den ersten Treffer warten mussten. Nach dem Spiel verabschiedete sich Haller von uns um am selben Abend noch nach Hause zu kommen.

Wieder zurück in Cheb parkierte (ja meine lieben Deutschen Mitleser, parkieren heisst das) ich mein Gefährt wieder vor dem Hotel und Cliff chauffierte uns zum Stadion Lokomotiva. Schliesslich musste er ja sowieso noch heimfahren und ich kam so doch noch zu meinem Pivo (Bier). In Tschechien herrscht eine strikte 0,0 ‰-Grenze.

Fussball, Tschechische Republik, Karlovarského kraje, neuer Ground
15.05.10 FK Union Cheb 2001 – TJ Lokomotiva Karlovy Vary
1:1 (0:0), 50 Zuschauer, Stadion Lokomotiva, Cheb

Das Spiel zwischen FK Union Cheb 2001 – TJ Lokomotiva Karlovy Vary II war nicht unbedingt ein Highlight,schliesslich reden wir hier von der 5. Liga Tschechiens, doch das Stadion und die Verpflegung wussten durchaus zu gefallen. Zum Abendessen gab es Sekacka, was wörtlich übersetzt Rasenmäher heisst. Das Teil bestand aus einem gegrillten Brot, gegrilltem Fleischkäse (oder sowas in der Art), Salat, verschieden Saucen und einem Spiegelei obendrauf. War ganz lecker aber schwierig einigermassen anständig zu essen. Das Spiel war eher Nebensache und endete 1:1 unentschieden.

Der Verpflegungsstand in Cheb.

Das Stadion Lokomotiva in Cheb.

Sekacka.

Nachdem auch Cliff den Heimweg angetreten hatte liessen Andrea und Ich den Abend im Irish Pub ausklingen, wo wir den Sieg der Schweiz über Tschechien an der Eishockey-WM mitverfolgen konnten.

Am nächsten Morgen waren wir früh auf den Beinen. Als erstes wurde der nahegelegene TESCO-Supermarkt aufgesucht. Man stelle sich vor, ein riesiger Supermarkt der rund um die Uhr geöffnet hat. Bei uns unvorstellbar. Auf jeden Fall wechselten hier die restliche Kronen den Besitzer und die Fahrt ging weiter nach München. Wenn ich nach München fahre darf natürlich der obligate Stopp bei meiner Grossmutter und ihrem Ehegatten nicht fehlen. Wie immer wurde uns auch dieses Mal ein köstliches Mittagessen serviert.

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd
16.05.10 TSV 1860 München II – 1. FC Eintracht Bamberg
4:0 (2:0), 1’422 Zuschauer, Städtisches Stadion an der Grünwalder Strasse, München

In Windeseile mussten wir weiter in den Stadtteil Giesing. Ziel war das legendäre Städtische Stadion an der Grünwalder Strasse. Die ehemalige (und hoffentlich auch wieder zukünftige) Heimat des TSV 1860 München wir heute nur noch als Spielort der Zweitvertretung genutzt. Gegener war am heutigen Tag die Eintracht aus Bamberg. Wir wurden positiv vom Support auf der Gegengeraden überrascht. Fast 1’500 Fans der Löwen boten ein ahnsehnliches Bild und waren auch regelmässig zu hören. Das unterhaltsame Spiel endete 4:0 Sieg der Sechzger.

Die Sechzger-Fans im Grünwalder Stadion.

Nach dem Spiel wurde endgültig der Heimweg angetreten. Der Stau zwischen Bregenz und der Schweizer Grenze hielt sich dieses Mal in Grenzen und irgendwann am Abend waren wir alle wieder daheim.



Ostern in Bayern und Prag.

11 04 2010

Ostern ist wie geschaffen für eine etwas längere Tour als sonst an einem Wochenende üblich. Ausser man muss Ostersamstag noch arbeiten, dann ist man schon wieder eingeschränkt. Immerhin reichte es dieses Mal noch für 4 Spiele in Bayern und Tschechien.

Direkt nach der Arbeit ging es am frühen Samstagmorgen los. Mit dem Auto wurde innert kürzester Zeit die Strecke nach St. Gallen zurückgelegt, wo ich vergeblich einen kostenfreien Parkplatz fürs Wochenende suchte. 3 Stationen weiter, in Goldach, wurde ich schliesslich direkt am Bahnhof fündig. Der Nachteil: Am örtlichen Billetautomaten konnten keine internationalen Tickets gelöst werden. So wurde also erst einmal Goldach-St. Margrethen ausgedruckt, in St. Margrethen am ÖBB-Schalter schliesslich eines für den Österreichischen Teil bis nach Lindau und dort innerhalb der verbelibenden 3 Minuten eines nach Leutkirch im Allgäu.

In Leutkirch standen auch schon Florian und seine Freundin Tatjana bereit, welche ich aus dem Forum kannte. Mit dem Auto ging es schliesslich weiter nach Ulm, wo wir Kai aufluden. Nun konnte es losgehen. Über die Bayrischen Autobahnen rollten wir staufrei dem Städtchen Bamberg entgegen. Bamberg liegt in Oberfranken am Fluss Regnitz und gehört zur Metropolregion Nürnberg. Besonders sehenswert ist die Altstadt mit dem wunderschönen alten Rathaus. Nach einem Abstecher ins Irish Pub setzten wir unsere Reise in Richtung Fuchs-Park-Stadion fort.

Ein Blick auf die Regnitz in der Bamberger Altstadt.

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd, neuer Ground
03.04.10 1. FC Eintracht Bamberg – SSV Reutlingen 05
4:1 (0:0), 356 Zuschauer, Fuchs-Park-Stadion, Bamberg

Das Fuchs-Park-Stadion wurde in den letzten Jahren grundlegend saniert und für den Spielbetrieb der Regionalliga Süd hergerichtet. Zu Gast war am heutigen Tage der insolvente Zwangsabsteiger aus Reutlingen. Trotz aussichtsloser Situation reisten rund 200 Fans aus Reutlingen mit. Der Fanblock der Gastgeber sah um einiges magerer aus. Das Spiel ging mit 4:1 klar an das Heimteam und unsere Reise wurde erst einmal ein Stück in Richtung Norden fortgesetzt.

Die Reutlinger Fans in Bamberg.

Das Fuchs-Park-Stadion in Bamberg.

Fussball, Deutschland, Landesliga Bayern Nord, neuer Ground
03.04.10 DVV Coburg – TG Höchberg
0:0 (0:0), ca. 300 Zuschauer, Dr.-Eugen-Stocke-Stadion, Coburg

Die nächste Station hiess Coburg. Hier steht seit 1905 die Spielstätte an der Wiesenstrasse, welche 1965 in Dr.-Eugen-Stocke-Stadion umbenannt wurde. Das Stadion wurde erst kürzlich massiv modernisiert, wozu eine neue Haupttribüne und eine Tartanbahn gehören. Die Coburger boten mit rund 20 Leuten einen für diese Liga ansehnlichen Fanblock, von den Gästen aus Höchberg war nichts zu sehen oder zu hören. Ein Tor sollte uns an diesem Spiel nicht gegönnt werden.

Das Dr.-Stocke-Stadion in Coburg.

Direkt im Anschluss folgte die lange Fahrt nach Tschechien. Die Reise verlief ohne Stau und gegen 23:00 erreichten wir das Hostel Clown & Bard im Stadteil Žižkov, unweit des Hauptbahnhofes. Fast zeitgleich erreichten auch David und Reto die Tschechische Hauptstadt von Brno her kommend mit dem Zug, doch die Suche nach dem Hostel verlief für sie unter anderem danke betrügerischer Taxifahrer nicht so reibungslos wie bei uns. Gegen Mitternacht war unsere Reisegruppe schliesslich komplett und wir gönnten uns zusammen ein letztes Bierchen an der Hostelbar.

Fussball, Tschechische Republik, Druhá fotbalová liga, neuer Ground
04.04.10 FK Viktoria Žižkov – FC Tescoma Zlín
2:0 (1:0), 1324 Zuschauer, Stadion Viktoria, Praha

Am Sonntag war Frühaufstehen angesagt. Der Zweitligist FK Viktoria Žižkov ist bekannt dafür dass er seine Heimspiele immer um 10:15 morgens austrägt. Das Stadion war innert wenigen Minuten zu Fuss erreichbar, und wie erwartet waren wir nicht die einzigen Hopper welche am heutigen Tage die 50 CZK (ca. 2.80 Sfr.) Eintritt bezahlt hatten.

Vor dem Stadion in Žižkov.

Die Heimfans.

Die Haupttribüne des Viktoria-Stadions.

Der Gegner hiess FC Tescoma Zlín, welcher eine kleine, aber lautstarke Fangruppe mit sich brachte. Noch mehr zu gefallen wussten die Žižkov-Fans, welche akkustisch gute Unterhaltung boten, und mit Schwenkfahnen auch für optische Akzente sorgten. Das Spiel, welches von einer Schiedsrichterin geleitet wurde, war recht ansehnlich (im Gegensatz zur Schiedsrichterin). Žižkov gewann am Ende 2:0 und wir machten uns auf Nahrungssuche, da das Bier (0,5l, 25 CZK) und die leckere Klobása (35CZK) im Stadion halt einfach nicht ausreichte.

Nachdem auch dieser Punkt abgehakt war wurde die wunderschöne Altstadt Prags im Eiltempo besichtigt. Die Karlsbrücke war mit Ostertouristen geradezu überlaufen, so dass das Sightseeing nicht wirklich Spass machte. Wir erklommen schliesslich den Hügel Petřín, vorbei am Kloster Strahov, um erst einmal das grosse Strahov-Stadion zu besichtigen. Und mit gross meine ich wirklich gross. Es war nämlich früher das grösste Stadion der Welt und fasste zeitweise über 220’000 Zuschauer. Das Stadion wurde ursprünglich für Turnveranstaltungen gebaut. Heute befinden sich im Inneren 8 Fussballfelder. Die zweite Mannschaft von Sparta Prag trägt hier seine Heimspiele aus. Leider blieb uns der Zutritt verwehrt.

Die Weltberühmte Karlsbrücke in Prag.

Ein Blick ins riesige Strahov-Stadion.

Fussball, Tschechische Republik, Gambrinus Liga, neuer Ground
04.04.10 FK Bohmemians Praha – SK Kladno
1:4 (0:2), 580 Zuschauer, Stadion Evžena Rošického, Praha

Unser eigentliches Ziel war jedoch das ehemalige Nationalstadion Stadion Evžena Rošického. Hier trägt der Verein FK Bohemians Praha seine Heimspiele vor normalerweise wenigen hundert Zuschauern aus. Auch dieses Mal wollten nur 580 Zuschauer die „falschen Bohemians“ sehen, wovon sicher 80% auf der Seite der Gäste aus Kladno waren. Der ehemalige Verein FC Střížkov Praha spielt nach einem Namensstreit nur dank einer einstweiligen Verfügung unter diesem Namen mit. Die „richtigen Bohemians“ tragen ihre Heimspiele im Stadion Dolicek aus, mit einem wesentlich höheren Zuschauerzuspruch. Ein Ende des Streits ist vorerst nicht abzusehen.

Das Stadion Evžena Rošického in Prag.

Die Fans aus Kladno.

Das Kellerduell endete schliesslich mit einem 4:1-Sieg der Gäste. Die wenigen Heimfans machten das ganze Spiel hindurch mit musikalischen Einlagen auf sich aufmerksam, während sich die Kladno-Fans eher auf den traditionellen Support beschränkten.

Blick auf die Prager Burg in der Abenddämmerung.

Nach dem Abstieg und dem grossartigen Panoramablick über die gesamte Stadt erreichten wir schliesslich den Busbahnhof Florenc, von wo aus uns das Unternehmen CSAD Tišnov in Zusammenarbeit mit dem Obwaldner Busunternehmen Dillier im Linienbus nach St. Gallen brachte. Wir, das heisst David, Reto und Ich. Die anderen drei blieben noch für eine weiteres Spiel am Montag in der Stadt. Eine einfache Fahrt mit dem Bus kostete 90 Schweizer Franken. Das Gefährt war schnell, aber unbequem. Schon gegen 5:15 am Montagmorgen erreichten wir St. Gallen. Nun war es ein Katzensprung zu meinem Auto, und etwas übermüdet konnte schliesslich die endgültige Heimreise angetreten werden.