Flucht aus Vietnam.

20 11 2013

Good morning Vietnam! Pünktlich landete ich am Flughafen von Ho Chi-Minh-Stadt, besser bekannt unter dem früheren Namen Saigon. Das ich bereits ein Visum hatte dauerte die Einreise nur kurz und da ich mich bereits ein wenig auskannte ignorierte ich auch all die mühsamen Taxifahrer beim Ausgang. Ziel war der Bus Nr. 152, der direkt vom Terminal in die Pham Ngu Lao, die Backpackerstrasse fährt. 5’000 VND kostet der Bus (23’000 VND sind ca. 1 CHF). Für ein Taxi hätte ich 10 USD bezahlt. Dass mich der Busfahrer bescheissen will war mir irgendwie klar, doch ich merkte es. Er gab mir dann doch noch das Wechselgeld, jedoch in Form einer inzwischen wertlosen Münze. Tja, schade um die 21 Rappen…

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In und um die Pham Ngu Lao gibt es jede Menge guter Hotels für +/- 12 USD. Ich checkte ein und suchte mir erst einmal ein nettes Café um die Leute zu beobachten und natürlich um ein paar der spottbillige Saigon-Biere zu geniessen. Im Laufe des Tages kam ich mit Dep ins Gespräch, dem hübschen Mädel welches auf der anderen Strassenseite Flyer verteilte und immer so nett rüberlächelte.

Ich verbrachte schliesslich 2-3 Tage in der Pham Ngu Lao und organisierte eine Fahrt im Liegebus nach Na Thrang, wo ich endlich mal den Strand geniessen wollte. Mein Plan war es ja der Küste entlang von Saigon bis in die Hauptstadt Hanoi zu reisen. Nach rund 10 Stunden Busfahrt kam ich schliesslich in Na Thrang an und es fing auch gleich an zu regnen. Ich suchte mir günstiges Hotel und verbrachte den Abend in der Why Not?-Bar.

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Leider wurde das Wetter nicht besser. Die nächsten Tage stürmte es heftig und spätestens als ich erfuhr das der Taifun Hayan, der bereits den Philippinen Tod und Verwüstung brachte auch auf Vietnam treffen sollte beschloss ich meine Reise in den Norden abzubrechen (im Nachhinein eine 100% richtige Entscheidung). Schweren Herzens fuhr ich schliesslich zurück nach Saigon.

Ich genoss noch ein paar Tage in Saigon, besuchte die Sky Bar im Bitexco Financial Tower und machte eine Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi, in welchen sich die Bevölkerung während des Vietnamkrieges versteckte. Die Abende verbrachte ich jeweils mit Dep in den Restaurants und Cafés etwas abseits der Touristengegend. Leider hatten wir nicht allzuviel Zeit zusammen, da ich meinen Flug von Hanoi nach Bangkok umgebucht hatte und früher als geplant nach Thailand flog.

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Auch im dritten Anlauf habe ich es nun nicht geschafft Vietnam ausgiebig zu bereisen, doch inzwischen gefällt es mir einiges besser als noch bei den ersten beiden Besuchen. Die Abzocke fand ich früher bedeutend schlimmer und Saigon hat sich zu einer sauberen und gepflegten Stadt gemausert. Sicher werde ich Vietnam in den kommenden Jahren noch einmal besuchen und dann hoffentlich auch den Norden.

Momentan befinde ich mich gerade in Chiang Mai im Norden Thailands. Vor einigen Tagen durfte ich das wunderschöne Lichterfest Loi Krathong in Sukhothai miterleben. Momentan reise ich mit 2 Deutschen die ich aus dem Forum kenn und ab Sonntag werde ich mit 2 Österreichern auf den Inseln im Golf von Thailand weilen. Heute ist mir auch zufällig eine Bekannte aus der Schweiz über den Weg gelaufen.

Da ich schon sehr viele Blogeinträge zu Thailand geschrieben habe und ich viele Orte besuchen werde an denen ich schon war gönne ich mir nun etwas Ruhe und verzichte darauf zu schreiben. Sobald ich wieder in einem anderen Land sein werde (in ein paar Wochen) lest Ihr wieder von mir.



Und zum Schluss noch einmal Thailand.

6 04 2012

Vor und nach unserem Abstecher nach Myanmar verbrachten wir noch einige Tage in Thailand. Da der mehrwöchige Massagekurs den Devrim hätte besuchen wollen offenbar doch nicht das Gelbe vom Ei war trafen wir auch sie wieder im Happy House an. Wir beschlossen zusammen auf die unweit von Bangkok in einem Naturschutzgebiet gelegene Insel Ko Samet zu fahren.

Da die Botschaft von Myanmar genau in dieser Zeit wegen 2 Feiertagen und dem Wochenende ziemlich oft geschlossen hatte blieben uns gerade mal 2 Nächte um aus dem alles verschlingenden Moloch Bangkok zu fliehen. Zu wenig befanden wir und entschieden uns stattdessen in das nur 2 Stunden entfernte Pattaya zu fahren. Dort gibt es ja schliesslich auch Strand.

Pattaya wurde dann auch  bald zu dem Ort in Thailand erkoren, an den wir mit Sicherheit nicht zurückkehren werden. Selten habe ich so viele kaputte Leute gesehen, meistens Deutsche oder Russen. Der Sextourismus läuft hier zur Höchstform auf und den engen, mit Liegestühlen zugepflasterten Strand kann man sich getrost schenken.

Zu allem Übel war unser 4-Sterne-Hotel „Pattaya Central Hotel“, welches wir für einen stattlichen Betrag über ein Reisebüro vor Ort gebucht hatten schlichtweg unter aller Sau, doch Alternativen gab es kaum mehr. In der ersten Nacht, noch bevor David nach Hause kam spürte ich einen starken Juckreiz am Rücken. Ich wachte auf und sah dutzende Bettwanzen die aus allen möglichen Verstecken kamen. Nach dem Zimmerwechsel (der auch bei Devrim nötig war) war es dann David der die Viecher bei sich im Bett entdeckte. Auch ein drittes Zimmer das wir angeboten bekamen war voll mit den kleinen Parasiten. „Es sei eben gerade Saison…“ hiess es an der Rezeption. Wir hatten genug und checkten aus, notabene um 3:00 morgens. Doch Geld wollte man keines herausrücken. Erst als wir mit der Polizei drohten bot man uns schliesslich die Junior Suite an, welche dann zum Glück sauber war. Doch ruhig schlafen war nach dem ganzen Theater nicht mehr so einfach.

Am Morgen teilten wir uns den Frühstückssaal ausschliesslich mit Russen, welche in gewohnter Manier Berge von Nahrungsmittel auf ihre Teller schaufelten. Licht gab es keines im Saal, da schlichtweg den ganzen Morgen kein Strom vorhanden war. Nichts wie weg aus Pattaya.

Die letzten Tage wurden dann noch im Happy House rumgegammelt und die letzten Kleinigkeiten erledigt. Dann folgte der Abschied von Asien. Bei British Airways gab es dieses Mal leider kein Upgrade, doch auch so erreichten wir London relativ ausgeschlafen am frühen Morgen.



Ein kurzer Zwischenstopp in Thailand.

26 02 2012

Den Flughafen Tan Son Nhat in Saigon verliessen wir am späten Montagabend ausnahmsweise nicht mit einem Billigflieger, sondern mit der renommierten Qatar Airways, einer der besten Airlines der Welt. Es war auch nicht der übliche Airbus 320, sondern eine Boeing 777, das Flaggschiff der arabischen Airline, welche uns nach Bangkok brachte.

 

Diese 335-plätzige Maschine wurde eingesetzt, da es sich um den Zubringerflug nach Doha handelte. Wir hatten nichts dagegen dass wir auch auf diesem gut einstündigen Flug das Bordunterhaltungssystem „Oryx“ nutzen konnten.

Dass Qatar Airways gegenüber den vielen Low Cost Airlines den Zuschlag bekam lag daran, dass der Preis etwa der gleiche war wie bei Air Asia und Co. (103 USD), bei Qatar Airways  aber Freigepäck, Verpflegung, Meilen und eben Bordunterhaltung inbegriffen waren. Zudem wurden wir mit einem Platz am Notausgang bedacht.

Kurz nach Mitternacht landeten wir also einmal mehr am futuristischen Suvarnabhumi Airport in der thailändischen Hauptstadt. Da wir wussten dass wir wenn wir ab 4:00 in unser Gästehaus einchecken nur die nächste Nacht bezahlen müssen liessen wir uns Zeit mit dem Transport in die Innenstadt.

Erst ging es mit dem kostenlosen Shuttle Bus zum Flughafen-Bus-Terminal. Von hier war es der 555er-Bus (33 THB) welcher uns in die Innenstadt brachte. Da die Taxifahrer wohl eher eine ruhige Nacht hatten fand sich auf Anhieb einer der uns mit Taximeter für knapp 90 THB in die Nähe der Khao San Road brachte. Sonst weigert sich diese Zunft ja generell die kleine Zählmaschine im Auto zu betätigen.

Im altbekannten Happy House Guesthouse wartete Am bereits auf uns und gönnte uns das Zimmer sogar schon ab 3:00. Warum die Zimmer gegenüber letztes Mal  70 THB teurer wurden, obwohl viel weniger Leute zugegen sind bleibt ein Rätsel.

Der Dienstag wurde vor allem damit verbracht diversen Erledigungen nachzugehen. Nach einem erholsamen Schlaf schlüpften wir in die Badehosen um wieder einmal alle Wäsche abzugeben. Die wird einem im Happy House für 35 THB pro Kilogramm blitzsauber gewaschen und gebügelt.

Danach wurde die kaputte Hose zur Schneiderin welche mit ihrer rostigen Nähmaschine am Strassenrand sitzt gebracht und kurz darauf war der Knopf wieder dran. Kostenpunkt: Gerade mal 30 THB.

Nach einem leckeren thailändischen Omelett wurde noch die Planung für die nächsten Wochen in Angriff genommen. In Südostasien muss man zwecks Visavorschriften oft ganz schön weit vorausplanen. Dann war Relaxen angesagt.

Etwas später lernten wir die Deutsch-Türkin Devrim kennen. Zusammen wurde das eine oder andere Chang-Bier bestellt, weshalb die geplante Weiterreise am Mittwoch ins Wasser fiel. Am Donnerstag schafften wir es dann aber doch, Bangkok wieder einmal zu verlassen.

Gemeinsam mit Devrim fuhren wir zur Hua Lamphong Station, dem Hauptbahnhof Bangkoks. Während sie nach Surat Thani fuhr zog es uns in Richtung Norden. Mit dem 77er Expresszug fuhren wir über die Nacht nach Nong Khai. 498 THB kostete die Fahrt in der zweiten Klasse. Eine Decke gab es kostenlos dazu. Mit etwa einer Stunde Verspätung trafen wir am frühen Morgen in dem kleinen Grenzort ein. Vor uns lag endlich wieder ein unbekanntes Land.



Weihnachten und Jahreswechsel in Thailand.

8 01 2012

Als wir am Flughafen von Sydney für unseren Qantas-Flug nach Bangkok einchecken wollten stellten wir fest dass dieser von British Airways durchgeführt wird. Doch statt uns über die Qualitätsminderung zu ärgern freuten wir uns dass der Angestellte uns kostenlos in die Business Class hochbuchte. Den 9-stündigen Flug verbrachten wir also Champagner schlürfend in unseren riesigen Sitzen welche zum Schlafen komplett in eine waagrechte Position gebracht werden können. Dass das Essen ausgezeichnet war brauche ich wohl kaum zu erwähnen.

In Bangkok suchten wir wie immer das Backpackerghetto um die Khao San Road auf, wo wir in einem etwas besseren Guesthouse fündig wurden. Schliesslich verbrachten wir insgesamt 11 Nächte in Bangkok. Gründe dafür waren das langwierige Einholen des Indien-Visums und selbstverständlich eine Fülle an Fussballspielen.

Fussball, Thailand, Premier League, neuer Ground
17.12.11 Pattaya United FC – Chiang Rai United FC
3:0 (2:0), ca. 4’000 Zuschauer, Nong Prue Stadium, Pattaya

Das erste Spiel fand im rund 2 Stunden entfernten Pattaya statt. Pattaya ist vor allem für seinen Sextourismus bekannt. Nicht zuletzt deswegen entschieden wir uns nur für einen Tagesausflug mit dem Linienbus. Dieser brachte uns für 113 THB (1 Schweizer Franken = ca. 30 THB) ins Zentrum des Badeortes. Nach ein paar Bierchen am ziemlich üblen Strand brachten uns zwei Motorradtaxis zum etwas ausserhalb gelegenen Nong Prue Stadion. Der Heimground von Pattaya United FC wurde gerade erst mit einer richtigen Haupttribüne bestückt, weshalb sämtliche bisherigen Saisonspiele in Chonburi ausgetragen wurden.

Am Eingang fielen uns als erstes 3 Fans des FC St. Pauli auf, welche laut gröhlend die Fahne ihres Vereins schwenkten. Das Stadion war mit ca. 4‘000 Zuschauern eher spärlich besetzt,Gästefans aus Chiang Rai waren kaum welche anwesend und die Gastgeber entschieden die Partie 3:0 für sich. Erwähnenswert war die ansehnliche Pyroshow nach Spielende sowie die Zaunfahne mit der Aufschrift „Pattaya United – Deutsche Treue“.

Fussball, Thailand, Premier League
18.12.11 BEC-Tero Sasana FC – Chonburi FC
0:1 (0:0), 3’268 Zuschauer, Thephassadin Stadium, Bangkok

Tags darauf besuchten wir die Heimstätte des BEC-Tero Sasana FC, direkt neben dem alten Nationalstadion in der Bangkoker Innenstadt. Das Spiel gegen Chonburi ging mit 1:2 verloren. Auch was den Support angeht behielt Chonburi die Übermacht.

In der nächsten Woche stand ein Besuch auf der Schweizerischen Botschaft auf dem Programm. Hier wurde mir ein provisorischer Reisepass ausgestellt, da mein alter, fast vollständig gefüllter Pass gebrochen ist und daher von Indien nicht anerkannt wird. Das Prozedre dauerte keine 10 Minuten.Weshalb ich dafür aber 4 Tage nach meinem ersten Besuch dort nochmals antanzen musste kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.

Während der Rest der Woche eher ruhig angegangen wurde besuchten wir am Freitag den Dusit-Zoo, nahe der Khao San Road. Für 100 THB Eintritt werden einem eine ganze Menge Tiere gezeigt. Das Highlight waren ganz klar die gewaltigen Nilpferde, welche man selber mit Salat und sonstigem Gemüse füttern durfte. Am Abend genossen wir schliesslich eine total überteuerten Drink (300 THB!!!) und die fantastische Aussicht von der Terrasse des Bayoke-Hotels im 83. Stock.

Fussball, Thailand, Premier League, neuer Ground
24.12.11 FC Thai Port – Police United FC
3:1 (1:0), 1‘635 Zuschauer, PAT Stadium, Bangkok

Fussball, Thailand, Division 2 (Play-Offs), neuer Ground
24.12.11 Nakhon Ratchasima FC – Ratchaburi FC
1:2 (1:1), ca. 9‘000 Zuschauer, Supachalasai National Stadium, Bangkok

Am Samstag war schliesslich unser erster Heilige Abend ausserhalb der Schweiz und weg von der Familie angesagt. Wir verbrachten den Tag im Stadion. Nachdem es am Nachmittag bei FC Thai Port gegen Police United eher langweilig zu und her ging wurde es nach dem eiligen Stadionwechsel interessant.

Im Supachalasai National Stadium in der Innenstadt trafen im Meisterschaftsfinale der dritten Liga die Vereine Nakhon Ratchasima FC und Ratchaburi FC aufeinander. Trotz zwischenzeitlichem Ausgleich konnte Ratchaburi am Ende die Trophäe in die Höhe halten. Rund 9‘000 Zuschauer wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Den Aufstieg eine Woche zuvor feierte das Team aus Zentralthailand übrigens vor rund 15‘000 Zuschauern.

Nach den beiden Fussballspielen fuhren wir zurück in unsere zwischenzeitliche Heimat, wo wir den Abend mit einem Basler und einem Deutschen mit reichlich Bier ausklingen liessen. Die obligate blinkende Samichlausmütze durfte natürlich nicht fehlen.

Fussball, Thailand, Premier League, neuer Ground
25.12.11 Muangthong United – Chonburi FC
1:2 (1:0), 17’530 Zuschauer, Yamaha Stadium, Nonthaburi

Am ersten Weihnachtsfeiertag blieb keine Zeit zum Ausschlafen, schliesslich fand vor den Toren der Stadt das Spiel zwischen dem zweit- und dem drittplatzierten statt. In Nonthaburi im doch recht modernen, teilweise zweigeschossigen Yamaha Stadium (früher Thunderdome Stadium) war schon am Nachmittag einiges los. Für 100 THB gab es noch ein paar Plätze auf der Gegentribüne. Der Gästeblock mit den Supportern aus Chonburi war proppenvoll und die fanatischen Fans von Muangthong United boten zu Beginn eine Choreo und akkustisch einwandfreien Support. Mit 17‘530 konnte sich auch die Zuschauerzahl sehen lassen. Star bei den Platzherren war übrigens der ehemalige englische Internationale Robbie Fowler.

Lustig war die Heimfahrt mit dem Taxi: Als wir mit unserem redefreudigen Fahrer auf Deutschland zu sprechen kamen meinte er nur: „Ah, Jermany. I know Levekuse, Michael Ballack… hihi… never Champion… hihi…“

Die letzten Tage bevor wir das Indien-Visum bekamen flohen wir nach Kanchanaburi. Hier, am Fluss Kwai wo auch die weltberühmte Brücke am Kwai steht hat es uns vor 3 Jahren schon sehr gut gefallen. Der ruhige Ort ist mit dem Regionalzug von Thonburi (Bangkok Noi) innert 2 ½ Stunden erreichbar und die billigen Gästehäuser auf dem Wasser laden zum relaxen ein.

Am Mittwoch hielten wir endlich das Visum in den Händen und verabschiedeten uns mit dem VIP-Bus nach Phuket. VIP-mässig war aber höchstens der Preis. Nachdem wir im Gästehaus (mit Verspätung) abgeholt wurden mussten wir nur wenige 100 Meter entfernt auf einen zugegeben recht bequemen Bus umsteigen. In Surat Thani war dann gen 6:00 aber auch Schluss mit gemütlich. Mit etwa 3 verschiedenen Pick-Ups wurden wir nach 3 Stunden Warten zu der örtlichen Schleppermafia gebracht (kannten wir auch von der letzten Reise), wo einigen Kunden für teures Geld Kleinbusse zu den Hotels verkauft wurden. Wir hatten zum Glück bereits durchgebucht. Mit dem Linienbus ging es innert 5 Stunden weiter nach Phuket Town, von wo uns ein Minivan direkt zu unserem Guesthouse brachte. Insgesam waren wir „VIP’s“ also fast 22 Stunden unterwegs, etwa doppelt so lange wie das „Fussvolk“, welches für den halben Fahrpreis mit dem direkten Linienbus gefahren ist.

Immerhin war unser im Voraus gebuchtes Gästehaus „Sabaidee Patong“ ein Traum. Es war zwar für thailändisch Verhältnisse recht teuer (1‘500 THB pro Nacht), doch bei der Ankunft wurden wir vom türkischen Besitzer und seiner bildhübschen Thai-Freundin bereits mit einem Cocktail erwartet. Die Zimmer waren blitzsauber und gross (Family Room) mit allem was nötig ist um es sich gutgehen zu lassen. Zum Schmunzeln brachte uns der Dönerstand vor dem Eingang.

Den ersten Tag verbrachten wir am Patong Beach, dem überfülltesten aller Strände auf Phuket. Für unsere Bedürfnisse war dies allerdings ganz in Ordnung. Um etwas Ruhe zu suchen fuhren wir ein paar Tage später noch an den ruhigen Karon Beach. Für die kurze Strecke über den Hügel bezahlt man übrigens Fantasiepreise von mindestens 300 THB. Kein Taxifahrer lässt für weniger seinen Motor an. Phuket ist ein teures Pflaster, nicht zuletzt wegen der dämlichen Pauschaltouristen welche ohne mit der Wimper zu zucken jeden Betrag ohne zu hinterfragen bezahlen. Im Restlichen Teil Thailands ist das Leben drei Mal billiger.

Da das Spiel des Phuket FC im hübschen Surakul-Stadion leider verschoben wurde freuten wir uns auf den Jahreswechsel. Am Silvesterabend luden unsere türkischen Gastgeber zum kostenlosen Barbecue ein. Beilagen gab es kaum, dafür Fleisch ohne Ende. Selbst am Dönerstand konnte man sich nach Herzenslust bedienen. Entgegen der Ankündigung wurden uns sogar die Getränke offeriert. Nebenbei liessen es die älteren Herren ordentlich krachen, hatten sie doch für mehrere tausend Baht Feuerwerk eingekauft.

Wir verabschiedeten uns schliesslich in Richtung Strand. Obwohl wir von der Party an der Bangla Road schon den Abend zuvor überwältigt waren trauten wir unseren Augen kaum. Der Himmel stand seit Stunden in Flammen. Feuerwerk und sogenannte „Holy Balloons“ soweit das Auge reicht. Dazu der ganze Strand voll mit Menschen. Vor dem Eingang verkauften ein paar hübsche Mädels je 3 Chang-Bier für 100 THB. Es wurde der billigste Jahreswechsel den wir je hatten. Während wir dem DJ auf der Bühne und den Besoffenen im Meer zusahen schlug die Uhr Mitternacht, doch mitbekommen hatte das wohl niemand, den man merkte erst anhand des explodierenden Himmels dass wir gut im Jahre 2012 gelandet waren.

Nach einem Ruhetag am Karon Beach wurden wir am Montag früh abgeholt. Ziel war die Insel Ko Phi Phi. Ein Tagesausflug war etwas unglücklich geplant, da Ko Phi Phi im Nachhinein eigentlich eh auf unserer Reiseroute lag. Was solls, mit dem Schiff ging es also innert cirka 2 Stunden auf das Eiland auf dem Leonardo Di Caprio für „The Beach“ vor der Kamera stand. Während die unbewohnte Insel Ko Phi Phi Leh noch ein wunderschönes Fotomotiv abgibt hat auf der grossen Schwesterninsel Ko Phi Phi Don der Massentourismus so ziemlich alles zerstört. Die Strände sind zwar ganz ordentlich, doch die Insel erstickt im Müll und dem Abwasser der tausenden Rucksacktouristen die hier in einer kleinen Version der Khao San Road jeden Abend die Sau rauslassen.

Nun sind wir in Krabi angekommen, wo wir für 2 Nächte einen Zwischenhalt machen. Heute waren wir im Tiger Cave Tempel. Der Tempel in am Fusse eines Berges ist zwar nicht allzu spektakulär, doch die 1‘237 Stufen auf die Aussichtsplattform auf dem Gipfel haben es in sich. So steile Stufe habe ich meines Wissens noch nie bewältigt. Vor allem bei 30 Grad Celsius war das Unterfangen kein leichtes.

Morgen machen wir uns auf den Weg nach Malaysia. Unser Gastspiel dort wird vorerst ein kurzes sein. Bald erfahrt Ihr mehr dazu.



Die letzten Tage in Thailand…

12 10 2008

… waren in erster Linie dem runden Leder gewidmet. Kurzfristig konnten wir ein Turnier namens AFF U19 Championship ausmachen, Austragungsort sollte das Rajamangala National Stadium in Bangkok sein. Dies freute uns natürlich sehr, denn dieser Ground kann ansonsten nur mit Länderspielen abgehakt werden.

Fussball, Thailand, AFF U19 Championship, neuer Ground
09.10.08 China – Republik Korea
0:1 (0:0), ca. 700 Zuschauer, Rajamangala National Stadium, Bangkok

Mit dem Bus Nr. 60 fuhren wir also ans andere Ende der Stadt, wo wir ein vorerst leeres Nationalstadion vorfanden. Zu Spielbeginn der ersten Begegnung zwischen den Jungmannschaften von China und Südkorea fanden sich dann doch einige hundert Nasen im riesigen Rund ein.

Zum zweiten Spiel zwischen Gastgeber Thailand und den körperlich massiv überlegenen Australiern waren es dann doch etwa 1’500 Zuschauer. Bei dieser Begegnung kam dann auch so etwas wie Stimmung auf, welche von rund 20 Anhängern des thailändischen Teams ausging. Trotzdem, von einer richtigen Fussballatmosphäre war in der 65’000 Zuschauer fassenden Arena nicht viel zu spüren.

Am nächsten Tag führte uns der Weg ins andere Nationalstadion des Koenigreiches, ins Supchalasai National Stadium. Dieses liegt zwar im Zentrum der Hauptstadt, bot uns an diesem Tag leider kein Spiel. So wurde noch das Thephassadin Stadium nebenan besucht, ehe es zum Siam Square, der riesigen Shoppingmeile mit unzähligen, zum Teil bis zu 8-stöckigen Einkaufspalästen ging.

Der gestrige Tag begann sehr früh. Morgens um 5:30 Uhr war Tagwache angesagt. Nach dem täglichen Kaffee in einem der unzähligen 7/eleven-Shops führte uns der Stadtbus nach Thonburi zum Southern Bus Terminal. Von hier aus folgte eine weitere Fahrt ins rund 90 Kilometer weiter südlich gelegene Damnoen Saduak.

Diese winzige Ortschaft zieht täglich Scharen von Touristen an, welche alle den schwimmenden Markt sehen wollen. Auf den Kanälen unter den Brücken bieten Händler ihre Waren auf dutzenden Langbooten an. Ein sehenswertes Schauspiel.

Einen weiteren sehr speziellen Markt fanden wir im rund 20 Kilometer entfernten Samut Songkhram. Hier wurde der Markt ganz einfach auf den Eisenbahnschienen aufgebaut. Jedesmal wenn ein Zug sein Kommen ankündigt, werden die Stände in Windeseile zurückgeschoben, um sie Sekunden später wieder herzurichten.

Fussball, Thailand, Thailand Premier League, neuer Ground
11.10.08 Samut Songkhram FC – Osotspa FC
1:3 (0:1), ca. 4’500 Zuschauer, Samut Songkhram Stadium, Samut Songkhram

Der Grund unseres Besuches in dieser Stadt war aber ein anderer: Hier sollte nämlich ein Spiel der letzten Runde der Thailand Premier League zwischen Samut Songkhram FC und Osatspa FC stattfinden. Ohne Probleme wurde das örtliche Kleinstadion auch gleich gefunden.

Erwartet hatten wir zuschauermässig rein gar nichts. Umso mehr waren wir überrascht, dass die Haupttribüne bereits eine Stunde vor Spielbeginn aus allen Nähten platzte. Die Stimmung war unbeschreiblich, zumal die beiden Fangruppen rund drei Stunden am Stück ununterbrochen musizierten. Als man uns am Eingang entdeckte wurden wir gleich auf die Ehrentribühne geschickt, wo sich eine Mitarbeiterin des Vereines bei uns bedankte, dass wir gerade ihr Team besuchen würden.

Vor Spielbeginn tauschten die beiden einander freundschaftlich gesinnten Fangruppen gegenseitig Geschenke aus. Für eine Kiste Energy Drinks gab es zwei Säcke Grapefruits. Das 5’000 Zuschauer fassende Stadion war inzwischen fast voll. Lediglich auf der Gegentribüne gab es einige freie Plaetze. Die Gäste gingen noch vor der Pause in Führung, was man anhand der Stimmung jedoch nicht vermutete hätte.

Auch beim 0:2 und 0:3 in der zweiten Halbzeit wurde locker weiter gefeiert, schliesslich durfte man als Aufsteiger mit dem 7. Schlussrang zufrieden sein. Es folgte noch der Ehrentreffer für die Gastgeber, begleitet von einigen Signalfackeln und Rauchbomben.

Nach Spielende war nicht etwa Schluss. Die Fans stürmten das Spielfeld und feierten Ihr Team als hätten diese eben die Meisterschaft für sich entschieden. Darauf wurde noch ein Feuerwerk am Himmel gezündet und ein Schriftzug abgebrannt, welcher wohl etwa soviel wie „Viel Glück in der Saison 2009“ bedeutete. Kurz bevor wir das Stadion verliessen drückte mir einer vom heimischen Fanclub eine Leuchtfackel in die Hand, sehr zur Freude der anderen Zuschauer, welche dieses seltenen Spektakel gleich fotografieren mussten.

Mehr als positiv überrascht traten wir also den Heimweg an. Nun verbringen wir noch 2 Tage in Bangkok und relaxen ein wenig, ehe es am Montag erneut zum Flughafen Suvarnabhumi geht.



Die Brücke am Kwai.

9 10 2008

Da wir aus verschiedenen Gründen auf den Abstecher von Kambodscha ins benachbarte Laos verzichteten, nahmen wir uns stattdessen vor die Region um Bangkok etwas näher zu erkunden. Als erstes führte uns diese Reise mit dem Bus innert 12 Stunden nach Bangkok, wo wir kurz übernachteten, ehe es am nächsten Tag mit dem Zug ins nördlich gelegene Ayutthaya ging.

Diese ehemalige Hauptstadt trumpft mit unzähligen Tempelruinen auf welche denen von Angkor sehr ähnlich sehen. Allerdings schaute sich nur David diese genauer an, da ich noch nicht ganz fit war, und Tempel hatte ich schliesslich bisher genügend gesehen.

Von Ayutthaya fuhren wir mit dem Bus via Suphonburi nach Kanchanaburi, welches während dem 2. Weltkrieg Berühmtheit erlangte. Hier steht nämlich die berühmte Brücke am Kwai.

Mit der Brücke im gleichnamigen Film von David Lean hat die heutige Stahlkonstruktion allerdings nicht mehr viel gemeinsam. Trotzdem zieht sie jährlich abertausende von Touristen in die Stadt an der Todeseisenbahn. Von eben dieser Eisenbahnlinie, welche die Japaner zwischen dem Thailändischen und dem Burmesischen Schienennetz durch den Dschungel trieben, handelt die Ausstellung des Museums neben dem Soldatenfriedhof, welches wir am nächsten Tag besichtigten. Beim Bau dieser Strecke kamen über 108’000 asiatische Zwangsarbeiter und alliierte Kriegsgefangene ums Leben.

Nun sind wir wieder in Bangkok angelangt. Heute steht endlich wieder einmal Fussball auf dem Tagesplan. Morgen folgt ein Abstecher in die südliche Region um die Hauptstadt.



Fünf Tage in Bangkok.

21 09 2008

Richtig, wir sind inzwischen in Bangkok angelangt, der inzwischen vierten Hauptstadt des Landes (nach Sukothai, Ayutthaya und Thonburi). Verglichen mit dem langen Namen der Stadt tönt die Abkürzung „Dorf im Pflaumenhain“ doch etwas mickrig.

Wie die meisten Backpacker verschlug es auch uns zuerst in die Khao San Road, eine rund 400 Meter lange Strasse im Stadtteil Banglamphoo. Hier fndet man alles was das Travellerherz begehrt. Und dies war in meinem Falle eine neue Digitalkamera, denn meine alte ging Tags zuvor in die Brüche. Für 3650 Baht (knapp 115 Schweizer Franken) wurde ich im Fachgeschäft auch gleich fündig. Den restlichen Tag verbrachten wir damit Liegengebliebenes zu erledigen.

Am Freitag war einmal mehr Sightseeing angesagt. Glücklicherweise fand exakt an diesem Tag der „National Museum Day“ statt. An diesem Tag konnten also alle Sehenswürdigkeiten kostenlos besichtigt werden. Wir entschieden uns für das Nationalmuseum, den Wat Indrawihan und ein restauriertes Fort am Fluss Chao Phraya. Im Nationalmuseum schoss ich verbotenerweise ein Foto des königlichen Leichenwagens, sehr zum Missfallen der Wärter.

Am Samstag war endlich wieder Fussball angesagt, doch vorher fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zum riesigen Wochenendmarkt von Chatuchak. An über 6000 Ständen wird hier alles angeboten dass man sich nur vorstellen kann. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um den grössten Freiluftmarkt der Welt.

Fussball, Thailand, Thailand Premier League, neuer Ground
20.09.08 Royal Thai Army FC – Bangkok Bank FC
3:0 (2:0), ca. 500 Zuschauer, Thai Army Sports Stadium, Bangkok

Nach dem Marktbummel schlenderten wir gemütlich zum Royal Thai Sports Stadium, dem Sportkomplex der Thailändischen Armee. Hier fand um 16:00 ein Spiel der Thailand Premier League statt. Die Affiche lautete Royal Thai Army Sports Club gegen den Bangkok Bank FC. Das Stadion war ganz in Ordnung, und für lediglich 50 Baht (rund 1.70 Schweizer Franken) sass man auf der Haupttribüne.

Doch leider fanden sich gerade einmal 500 Zuschauer zum Spiel zwischen dem 15. und dem 13. der Liga ein. Die Stimmung war trotzem nicht schlecht, denn hinter uns sammelten sich die (wenigen) Anhänger des Heimteams mit Pauken und Trompeten. Das Spiel war schnell entschieden und endete mit 3:0 für die Gäste, welche denn Spitznamen „Pink Army“ nicht umsonst tragen. Gezählte elf Mal wälzte sich ein Spieler ohne erdenklichen Grund auf dem Boden und schrie dass es einem in den Ohren weh tat.

Unmittelbar nach Abpfiff rannten wir zum Stadion hinaus dirket zum nächsten Taxi. Zwanzig Minuten blieben für die Fahrt ins nächste Stadion, welches gerade mal sechs Kilometer entfernt liegt. Wie wir feststellten ein zu geringes Zeitfenster im dichten Verkehr von Bangkok, und so hiess zwanzig Minuten nach Spielbeginn und zwei Kilometer vor dem Stadion „Übung abbrechen“.

Nach einem spottbilligen Coiffeurbesuch (der erste auf dieser Reise von David!) blieb uns noch etwas Zeit für die Hauptattraktion Thailands, den grossen Palast des Königs, inklusive dem Tempel des Smaragd-Buddha. Das gesamte Areal des Königspalastes umfasst 200’000 Quadratmeter und über 100 Gebäude. Der Anblick dieser Unmengen an Gold und Edelsteinen versetzt einem wahrlich ins Staunen.

Nun geniessen wir also den letzten Abend in Thailand, ehe uns morgen die Air Asia in das nachste Land Südostasiens bringen wird. Doch Tränen vergiessen sollten wir keine, denn wir kommen ja noch einmal ins Reich von König Bumibhol Adulyadej zurück.



Fussball, Tempel und ein Besuch bei den Affen von Petchaburi.

17 09 2008

Kurz nach dem letzten Eintrag hatten wir die Idee doch mal das Hauptstadion der Provinz Chumphon, unweit unseres Gästehauses zu besichtigen.

Fussball, Thailand, Thai-Cup (Vorausscheidung), neuer Ground und Länderpunkt
15.09.08 Patho FC – Thasaie FC
5:1 (3:1), ca. 30 Zuschauer, Provincial Sports Stadium, Chumphon

Als wir eintrafen befanden sich auch gleich zwei Mannschaften auf dem Platz, und auch das ganze Drumherum liess auf ein offizielles Spiel schliessen. Und dies um 14:00 an einem Montagnachmittag. Und tatsächlich, es handelte sich um ein Provinzvorausscheidungsspiel fuer den Thai-Cup zwischen den beiden Vereinen Patho FC und Thasaie FC, welche beide in Chumphon beheimatet sind.

Wir verfolgten also das unterhaltsame Spiel zusammen mit rund dreissig weiteren Zuschauer und freuten uns über den vorgezogenen Länderpunkt Thailand. Das Spiel endete 5:1 für Patho, welches zwei Logos auf der Brust trug: Ihr eigenes und jenes von Manchester United, das wohl beliebteste Team in Asien.

Im zweiten Anlauf erwischten wir gestern morgen schliesslich den Regionalzug nach Petchaburi. Für mehr als 6 Stunden Fahrt durch sehr abwechslungsreiche Gegenden bezahlten wir läppische 58 Baht (ca. zwei Schweizer Franken). An jeder Station stiegen neue Händler in den Zug ein, welche für wenig Geld diverse Köstlichkeiten verkauften.

Kurz nach Mittag (mit etwa dreissig Minuten Verspätung) erreichten wir den Bahnhof der „Stadt der Diamanten“. Das einzige Gästehaus der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wurde auch gleich gefunden.

Nach dem Einchecken und einem leckeren Mittagessen machten wir uns auf um zumindest einige der rund dreissig Tempelanlagen der Stadt zu besichtigen. Als erste Station stand der Huegel Khao Wang auf dem Programm. An dessen Fuss befindet sich der Wat Phra Putthaya Saiyat, in dessen Inneren sich ein beeindruckender, 32 Meter langer, liegender Buddha befindet. Von hier aus erfolgte ein Aufstieg auf den Hügel. Nach wenigen Metern wurden wir auch gleich von den Bewohnern begrüsst. Es handelte sich um Horden von Affen. Zu hunderten scheinen sie hier zu leben. Da wir kein Futter dabei hatten schienen wir bei ihnen auch nicht gerade beliebt gewesen zu sein.

Auf dem Gipfel fanden wir schliesslich den königlichen Sommerpalast Phra Nakhon Khiri, in dessen Haupthalle sich auch ein kleines, unspektakuläres Museum befindet. Der Aufstieg hatte sich jedoch schon wegen der herrlichen Aussicht (bis zum Meer) gelohnt.

Nach dem Abstieg erfolgte für mich der weniger schöne Teil des Tages, ein Besuch im Krankenhaus. Schliesslich war es an der Zeit die Fäden meiner Platzwunde herausziehen zu lassen. Das Prozedre dauerte wenige Minuten und schon waren die nächsten Tempel an der Reihe.

Schliesslich hatten wir genug von als den Buddhas und Mönchen und es wurde der Nachtmarkt aufgesucht. Das Angebot in Chumphon gefiel uns aber wesentlich besser, so dass wir erneut im Gästehaus spiesen. Hier bestellte ich zum ersten und zum letzten Mal in Asien Spaghetti. Was für ein Schweinefrass. Ich glaube zu dem Zeitpunkt hätte ich sogar Insekten lieber gegessen.

In etwa einer Stunde werden wir mit dem klimatisierten Reisebus aufbrechen, in die Stadt mit dem laut Guinness-Buch der Rekorde längsten Ortsnamen der Welt: „Erhabene Hauptstadt wie im himmlischen Königreich wo der Jade-Buddha beihamatet ist, uneinnehmbarer, glorreicher, unsterblicher Ort, überaus mächtig, altehrwürdig, neunfach mit heiligen Juwelen geschmückte himmlische Stadt mit zahllosen Palästen, der Platz, an dem Könige residieren, auf Befehl des grossen Indra errichtet von Vishnu“.



Eine weitere Nacht in Chumphon.

15 09 2008

Das es schwierig sei das „New Chumphon Guesthouse“ zu verlassen haben versicherten uns gestern mehrere der Mitbewohner, und tatsächlich schafften wir es heute morgen nicht wie geplant den 6:30-Zug zu nehmen. Doch dies ist alles andere als tragisch, denn Zeit haben wir mehr als genug, die Unterkunft ist billig und die Athmosphäre gemütlich.

Gestern Abend besuchten wir erst den grossen Sonntagsmarkt unweit vom Guesthouse. Kae, die Besitzerin empfahl uns dort einige Snacks zu kaufen und diese anschliessend zu Hause gemütlich zu verzehren. Und dies taten wir auch. Die Auswahl war riesig und die Preise tief. Von frittierten Insekten über Früchteshakes bis hin zur Schwarzwälder Kirschtorte fand man hier alles.

Da David langsam die Kleider ausgehen besorgte er sich ein „Original“ DFB-Shirt für knapp 3 Schweizer Franken. Schliesslich kann man nicht wochenlang in Bierkönig-Shirts herumlaufen.

Da letzte Nacht Vollmond war hatte kaum jemand wirklich Lust zu schlafen, und so fingen unsere Mitbewohner aus den USA, Kanada und Holland plötzlich an zu singen. Wohl nicht zuletzt wegen dem vorher gerauchten Heilkraut. Wir gesellten uns also dazu und tranken anstelle der Joints ein paar Bierchen. Die Thais bevorzugen hier Whiskey mit Soda.

Etwas später wechselten wir in eine nahe gelegene Bar, wo eine Reggae-Band spielte, welche vorher bei uns im Guesthouse probte. David befand sich zu diesem Zeitpunkt schon im Land der Träume. Schliesslich liessen wir den Abend in einer riesigen Disco ausklingen. Im Gegensatz zu unseren Tanzpalästen wird hier jeder Song live von ständig wechselnden Interpreten vorgetragen. Dazu tanzen leicht bekleidete Thai-Mädchen im Hintergrund, und zwischendurch verirrt sich auch ein dicklicher Mann in Frauenkleider auf die Bühne.

Alles in Allem war es ein gelungener Abend, der gegen drei Uhr morgens sein Ende fand. Nun versteht Ihr wohl auch warum wir es nicht schafften um 5:00 aufzustehen.



Zurück auf dem Festland.

14 09 2008

In den letzten zweieinhalb Wochen haben wir nun auf drei verschiedenen Inseln (zuletzt auf Koh Tao) die Sau rausgelassen. Daher ist es kaum verwunderlich dass wir uns nun wieder auf Festland und etwas mehr Kultur freuen.

Die Anreise nach Koh Tao war die Hölle! Während im Golf von Thailand mannshohe Wellen tobten, wurde unsere Nussschale der ohnehin schon berüchtigten Firma „Songserm“ wie ein Spielball durchs Meer geschleudert. Koh Taoh erwies sich jedoch als schönste der drei Inseln. Die Natur ist hier noch einigermassen intakt, und das Sexgewerbe hat hier noch keinen grossen Stellenwert. Leider schiessen auch hier an jeder Ecke neue Touristenresorts aus dem Boden.

Etwas angenehmer zu und her ging es dann auf der Nachtfähre von Koh Taoh zurück aufs Festland. Für unschlagbare dreihundert Baht (ca. zehn Schweizer Franken) konnte man die 74 Kilometer nach Chumphon im Schlaf zurücklegen.

Nun sind wir also in der Provinzhauptstadt Chumphon angekommen. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sehen, daher verbrachten wir den Tag bisher vor dem Computer. Endlich konnten wir all die Dinge erledigen, die bisher aufgeschoben wurden. Ach ja liebe Eltern, einen Rückflug haben wir heute auch gebucht. Wann dieser sein wird verraten wir jedoch noch nicht.

Wie Ihr wohl alle mitbekommen habt war die Hauptbeschaeftigung der Thailänder in den letzten Wochen demonstrieren und streiken. Da man auf den Inseln jedoch kaum etwas davon bemerkt hat, haben wir unsere Reise nach Bangkok bisher hinausgezögert. Nun scheinen aber wieder alle Züge zu fahren, daher machen wir uns morgen früh auf in die Hauptstadt, mit einem Zwischenstopp in Petchaburi. Diese Stadt soll eine Fülle an Tempeln beheimaten. Wir werden sehen.