Zwischenstopp auf den Kaimaninseln.

9 03 2015

Mit nur 47’000 Einwohnern verteilt auf 3 Inseln gehören die Kaimaninseln nicht gerade zu den Ländern die man sich zum Reisen aussucht. Wenn man aber mit Cayman Airways fliegt und ohnehin auf Grand Cayman zwischenlanden muss kann allerdings auch mal 2 Nächte bleiben.

Die Kaimaninseln sind ein Britisches Überseegebiet welches jedoch nicht zum Vereinigten Königreich und nicht zur Europäischen Union gehört. Dank Steuerfreiheit zählen die Inseln über 200’000 Firmensitze und sind damit der fünftgrösste Finanzplatz der Welt.

Kaiman-Inseln 2015 (4) Kaiman-Inseln 2015 (6)

Die visumfreie Einreise am Owen Roberts International Airport (benannt nach einem Piloten) ging zwar schnell, aber nicht ohne Vorbereitung. Da die Regierung keine Gästehäuser als Übernachtungsnachweis duldet musste ich zusätzlich ein teures Resort buchen, die Bestätigung ausdrucken und umgehend wieder stornieren.

15-20 Cayman Dollars (1 KYD = 1.20 CHF) kostet ein Taxi vom Flughafen zum nur 3 Kilometer entfernten Gästehaus in George Town, der Hauptstadt der Inseln. Ich entschied mich die Strecke zu Fuss zurückzulegen und hatte somit schon mal einen kleinen Überblick über die winzige Stadt. Im „Major Rod’s Hostel“ bezahlte ich 30 USD pro Nacht für den Dorm, war jedoch der Einzige Gast. Das Hostel liegt direkt im Zentrum und da gerade 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen waren auch tausende Touristen in den Souvenirläden unterwegs. Als Nahrungsquelle dienten mir mehrheitlich die tollen Buffets im Kirk Supermarkt, superfrisch, gesund und relativ günstig.

Kaiman-Inseln 2015 (9) Kaiman-Inseln 2015 (23) Kaiman-Inseln 2015 (34) Kaiman-Inseln 2015 (60)Kaiman-Inseln 2015 (37)

Als erstes lief ich jedoch zum nur wenige Meter vom Hostel entfernten Nationalstadion, in welchem mir aber niemand die Anspielzeiten der Liga bestätigen konnte. Am Abend gönnte ich mir zwei Bierchen auf einer Terasse um den wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten und dann fiel ich todmüde ins bequeme Bett.

Eigentlich wollte ich am Sonntag eine Tour zur Stingray City machen, einer Lagune wo man mit Stachelrochen schwimmen kann. Doch einmal mehr gab es an dem Tag keine Tour, da kein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Auch der Rest der Insel schien wie ausgestorben. Als einziger (!) Laden hatte Burger King geöffnet, wo ich zumindest einen Kaffee bekam. Ich schaute nochmal beim Stadion vorbei und bekam endlich eine Kick Off-Zeit genannt. Es blieb also noch genügend Zeit ein paar Stunden am traumhaften 7 Mile Beach zu planschen und etwas Bräune zu bekommen.

Kaiman-Inseln 2015 (67) Kaiman-Inseln 2015 (54) Kaiman-Inseln 2015 (55)

Nun stand bereits wieder ein neuer Länderpunkt (Nr. 87) auf dem Programm. Das erste Spiel des Tages im T.E. McField Sports Centre (auch „The Annex“ genannt) war wie erwartet abgesagt. Meine Freunde daheim wussten dass, die bekannten Spielplanseiten wussten es nur das Gästeteam hatte offenbar niemand informiert, denn die wärmten sich ambitioniert auf ehe ein Wachtmann ihnen den Sachverhalt erklärte.

Fussball, Kaimaninseln, CIFA National League, neuer Ground und Länderpunkt
15.02.15 George Town SC – Elite SC
1:2 (0:0), ca. 200 Zuschauer, T.E. McField Sports Centre (The Annex), George Town

Das zweite Spiel zwischen dem heimischen George Town SC und dem Elite SC aus West Bay fand wie geplant statt. Etwa 200 Zuschauer liessen sich das Spektakel bei freiem Eintritt nicht entgehen. 2 Platzverweise und 2 späte Gegentore gegen die Gastgeber sorgten dafür dass sich zwei Fans in die Haare gerieten. So flog plötzlich ein Mountainbike durch die Lüfte und ein paar Gehässigkeiten wurden ausgetauscht. Vom Spielniveau her habe ich sicher schon schlimmere Partien gesehen.

Kaiman-Inseln 2015 (77) Kaiman-Inseln 2015 (78)

Am Montag ging es bereits wieder weiter. Am Fluhafen traf ich den Italiener Marco, welchen ich bereits in Jamaika kennengelernt hatte. Da wir ähnliche Pläne hatten beschlossen wir das nächste Land gemeinsam zu bereisen. Dass Marco fliessend spanisch spricht kam natürlich auch nicht ungelegen. Abschied nehmen hiess es nicht nur von den Kaimaninseln, sondern auch vom Internet…