Zum Abschluss ein Tag in La Paz.

11 03 2013

Nun hatte ich noch einen ganzen Tag um La Paz zu besichtigen. Dies reicht in meinen Augen auch. Das Zentrum lässt sich gut zu Fuss erkunden. La Paz ist ein einziger grosser Markt, hat aber keine wirklichen Attraktionen zu bieten. Da ich Hunger und noch etwas Kleingeld übrig hatte liess ich mir folgendes einfallen: Ich setzte mich auf die Plaza San Francisco und kaufte eine Stunde lang alle Speisen und Getränke die mir angeboten wurden. Die Kosten sind ja minim. Und so gab es zu Mittag Salteñas, frischen Orangensaft, einen Vegi-Hamburger, Pudding mit Schaumkrone, ein Kokosgebäck, Salchipapas und Kokosnussmilch.

Nun war es soweit. Nach fast 3 Wochen hiess es wieder Abschied nehmen von Südamerika. Schön war es auf jeden Fall, wenn auch nicht alles so lief wie geplant und ich mich in den wärmeren Gegenden wohler gefühlt hätte. Machu Picchu und der Salar de Uyuni werden auf jeden Fall noch nachgeholt, doch erst zieht es mich nun wieder einmal Richtung Asien. Von American Airlines habe ich nämlich auch die Schnauze voll. Auf dem Flug von La Paz nach Santa Cruz de la Sierra gab es rein gar nichts (nicht mal Wasser!). Die Bordunterhaltung (auf alten Röhrenbildschirmen) ist auch total unbrauchbar.

Über Miami, wo ich wieder einmal 2 Stunden bei der Homeland Security verbrachte ging es weiter nach London-Heathrow. Enmal mehr mussten wir fast eine Stunde über London kreisen da der grösste Flughafen Europas immer noch zu kein für all die Flieger ist. Eigentlich sollte es dafür Extra-Meilen geben. Hier gönnte ich mir mit dem gesparten Geld aus Kolumbien erst einmal ein komplettes English Breakfast mit allem drum und dran (Eggs, Bacon, Hash Brown, Black Pudding, Sausages, Toast, Butter, Tomato, Beans und natürlich ordentlich HP-Sauce), ehe mich British Airways zurück nach Zürich brachte. Meine Eltern standen auch schon wieder bereit und am Samstag gegen 16:00 Uhr erreichte ich schliesslich wieder mein Zuhause.



Über London und Cardiff nach Hause.

7 04 2012

Noch bevor es endgültig nach Hause ging war ein dreitägiger Aufenthalt in Grossbritannien geplant. Direkt nach unserer Ankunft in London-Heathrow fuhren wir mit dem kostenlosen Bus zum Ibis Hotel direkt neben der Startbahn des grössten Flughafen Europas. Hier hatte ich mich schon im Juni letzten Jahres wohlgefühlt und die 103 GBP die wir für die Nächte bezahlten waren auch ein Schnäppchen.

Da wir wie erwartet noch nicht einchecken konnten fuhren wir mit dem Bus vom Flughafen nach Windsor, welches ungefähr 40 Minuten entfernt liegt. Die Hauptattraktion des kleinen Städtchens ist natürlich das riesige Windsor Castle, einer der Wohnsitze der Königin. Doch auch ohne die 18 GBP Eintritt zu berappen lohnt sich ein Ausflug in die malerische Altstadt an der Themse.

Der Nachmittag wurde damit verbracht gegen den Jetlag anzukämpfen. Dies taten wir indem wir uns im Hotelfernsehen reinweise Hartz IV-TV-Sendungen reinzogen. Unglaublich was für Müll RTL den ganzen Tag sendet. Dann war endlich Schlafen angesagt.

Nach dem wahnsinnigen Frühstücksbuffet, welches es für 7.50 GBP zusätzlich gibt fuhren wir mit der Tube in die Stadt. Nach dem üblichen Bummel der Themse entlang zum Borough Market fuhren wir schliesslich nach Fulham, wo das nächste Fussballspiel auf uns wartete. Die Zeit bis zur ausverkauften Partie zwischen Fulham und Swansea, dem ersten walisischen Team in der englischen Premier League vertrieben wir uns mit Rugby in einem Pub unweit des Stadions.

Fussball, England, Premier League, neuer Ground
17.03.12 Fulham FC – Swansea City FC
0:3 (0:1), 25’690 Zuschauer (ausverkauft), Craven Cottage, London

Das altehrwürdige Craven Cottage, das Heimstadion von Fulham liegt nicht allzuweit vom grossen Konkurrenten Chelsea entfernt. Doch an den Charme dieses Stadions kommt die Stamford Bridge nicht heran. Die Haupttribüne ist mit einer Backsteinfassade versehen, die Garderoben liegen in einem externen Häuschen und die Plätze sind so nahe am Spielfeld wie es in der Schweiz undenkbar wäre.

Zu gefallen wussten die gut 2‘000 mitgereisten und lautstark singenden Supporter aus Swansea. Die Fulham-Fans hingegen blieben stumm, was wohl auch an der deftigen Niederlage liegen könnte.

Nach dem Spiel tranken wir ein paar Pints im Pub „Eight Bells“, wo wir auf einige Schweizer trafen. Sie stammten vom Ruderclub Baden und nahmen am Nachmittag an einem Ruderwettbewerb teil. Im Pub hing sogar ein Artikel über sie da ihr Boot auf den Namen des Pubs getauft wurde.

Etwas traurig stimmte es mich schon dass ich an diesem 17. März, dem irischen Nationalfeiertag St. Patrick’s Day zum ersten Mal nach 4 tollen Jahren nicht in Irland war. Zumal die Suche nach einem vorher auserwählten Irish Pub leider erfolglos blieb.

Weiter ging es am nächsten Morgen mit dem Bus. Genauer gesagt mit dem Megabus. Das Low Cost Busunternhmen brachte uns nämlich für 16 GBP nach Cardiff und zurück. Genau 2 Stunden brauchte der Fahrer für die Strecke nach Wales, wo die ganze Stadt noch in Katerstimmung war. Tags zuvor gewann Wales nämlich das prestigeträchtige Rugbyturnier Six Nations.

Fussball, Wales, Football League Championship, neuer Ground
18.03.12 Cardiff City FC – Burnley FC
0:0 (0:0), 21’276 Zuschauer, Cardiff City Stadium, Cardiff

Dies war auch den Spielern des Cardiff City FC anzumerken. Da auch die Gegner aus Burnley nicht mehr zeigten blieb es bei einem langweiligen 0:0. Das neue Stadion von Cardiff City FC befindet sich auf dem Gelände des alten Ninian Park und ist ein typischer moderner All Seater. Positiv zu erwähnen wäre die Live Musik im Stadioninnern und das lokale Ale das am Zapfhahnen ausgeschenkt wird.

Am Montag verliessen wir dann die britische Insel bei strahlendem Sonnenschein. Doch nach dem kostenlosen Flug den wir uns mit den Flügen davor verdient hatten erwartete uns neben meinen Eltern so richtiges Scheisswetter bei der Ankunft in Zürich-Kloten. Und schon vermissten wir Asien wieder…



Von London nach Edinburgh.

2 02 2009

Mit dem irischen Billigflieger Ryanair machte ich mich also auf in Richtung Grossbritannien, genauer gesagt zum Londoner Flughafen Stansted, wo mich bereits dichter Nebel erwartete. Mit dem im Voraus für lediglich ein paar Pfund gebuchten Easy Bus der orangen Konkurrenzairline ging es in etwa einer Stunde in die Innenstadt, wo ich ziemlich zügig mein Hostel in Kensington bezog und mich zu Bett legte.

Der nächste Morgen wurde für Sightseeing genutzt. Zwar war dies bereits mein dritter Besuch in der Englischen Metropole, doch noch immer blieben unzählige Sehenswürdigkeiten unentdeckt. Dieses Mal wählte ich den Spazierweg von der Tower Bridge der Themse entlang bis zum Borrough Market, welcher mit unzähligen Spzialitäten aus aller Welt aufwartet. Ebenfalls zu Fuss ging es via Big Ben und Buckingham Place zurück zum Hostel, von wo ich nach einer kurzen Verschnaufpause die kurze Reise nach Reading antrat.

Fussball, England, Championship, neuer Ground
09.01.09 Reading FC – Watford FC
4:0 (1:0), 18’072 Zuschauer, Madejski Stadium, Reading

Reading liegt rund dreissig Bahnminuten ausserhalb Londons in der Grafschaft Berkshire, am Zusammenfluss der Flüsse Kennet und Themse. Vom Bahnhof führte mich ein Shuttle Bus zum südlichen Stadtrand, wo auf dem Gelände einer ehemaligen Müllkippe das Madejski Stadium erbaut wurde. Hier sind der Fussballzweitligist Reading FC und der Rugby Union-Verein London Irish Rugby Football Club zu Hause. Zum Stadionkomplex gehört auch ein Hotel und eine Jazzbar, zu deren Kundenkreis meine Wenigkeit nicht dazugehörte, weshalb mir noch rund zwei Stunden frieren bevorstanden.

Die Karte gabs für 22 Pfund, was für Englische Verhältnisse ein Schnäppchen ist, denn das Britische Pfund ist momentan so wenig wert wie schon lange nicht mehr (1 GBP = 1.64 SFR). Das Stadion wurde durch die in England üblichen Turnstiles (Drehkreuze) betreten, ohne dass man dabei kontrolliert wurde.

Zu Spielbeginn fanden sich etwas mehr als 18’000 Zuschauer im neumodischen Stadion ein, was wohl nicht zuletzt an den eisigen Temparaturen lag. Nach einem Pausenstand von 1:0 legte das Heimteam in der zweiten Hälfte drei weitere Tore nach, ohne dass die Gäste auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten. Die Stimmung war nicht gerade berauschend, doch irgendiwe hatte ich kaum mehr erwartet, denn um die Englische Fankultur steht es momentan nicht allzugut. Die Gäste aus Watford waren zwar zahlreich vertreten, fanden sich jedoch schnell mit der Niederlage ab und schwiegen dementsprechend.

Nach dem Spiel machte ich mich auf dem selben Weg zurück ins Hostel, wo ich noch ein unterhaltsames Gespräch mit einem Spanier und einem Slowenen führte. Beide waren auf der Suche nach Arbeit. In Sachen Körperpflege und Erscheinungsbild beim Vorstellungsgespräch schienen unsere Meinungen jedoch weit auseinanderzugehen.

Am nächsten Morgen blieb nicht einmal mehr Zeit für ein Frühstück, denn mein Zug verliess London Euston schon kurz nach 6:00. Es erwartete mich zum ersten Mal ein Zug des Unternehmens Virgin Trains, dessen Hauptaktionär eher für Tonträger bekannt ist. Die Fahrt war angenehm, und der Kaffee an Bord schmeckte und war bezahlbar. Nach einer etwa viereinhalbstündigen Reise durch teilweise verschneite Landschaften erreichte ich schliesslich Glasgow, die grösste Stadt Schottlands.

Am Bahnhof wartete bereits George auf mich, ein Kollege den ich in Australien kennenlernte. Zur Begrüssung gab es ein echtes Schottisches Frühstück, mit viel Schinken, Bohnen, Hash Brown, Würstchen und Rührei, ehe ich mich in seiner Wohnung einquartierte. Hier wohnte momentan auch John, welcher vorübergehend ohne Bleibe dastand. Nach etwa small talk machte ich mich mit den Beiden auf nach Parkhead, dem östlichen Stadtteil Glasgows, in welchem der legendäre Celtic Park, die Heimstätte von Celtic Glasgow steht. Nach einem kurzen Marsch der London Road entlang erreichten wir schliesslich das zugegeben nicht wirklich schöne, aber typisch Schottische Stadion, welches von den Celtic Fans (zu denen auch ich mich zähle) schlicht „Paradise“ genannt wird.

Fussball, Schottland, Scottish Cup, neuer Ground und Länderpunkt
10.01.09 Celtic FC – Dundee FC
2:1 (2:1), 23’070 Zuschauer, Celtic Park, Glasgow

Vor den Toren posierten Kinder und Erwachsene mit Celtic Schals vor den Statuen der Spielerlegende Jimmy Johnstone und Brother Walfrid, dem Irischen Mönch welcher 1888 den irisch-katholischen Celtic FC ins Leben gerufen hatte. Noch heute herrscht zwischen den beiden Konfessionen, und somit auch zwischen den beiden Glasgower Teams Celtic und den protestantischen Rangers eine bittere Rivalität.

Doch heute waren es nicht die Rangers welche zu Gast waren, sondern der Dundee FC aus der zweiten Liga, denn gespielt wurde um den Scottish Cup. Diese Affiche lockte gerade einmal 23’080 Zahlungswillige hinter dem Ofen hervor, im Gegensatz zu den Meisterschaftsspielen, welche fast immer ausverkauft sind.

Nach einem frühen Rückstand konnte Celtic das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden. Die Stimmung war genauso mies wie das Wetter (abgesehen vom Gästeblock), und nach dem Spiel wollte ich nichts weiteres als ins nächste Pub. Zusammen mit George und John tat ich dass dann auch. Zum Abendessen gab es die Schottische Nationalspeise Haggis, welche überraschenderweise ganz hervorragend schmeckte. Serviert wurde diese traditionell mit neeps (Steckrüben) und tatties (Kartoffelpüree). Man darf nur nicht daran denken was ich im Inneren dieses gefüllten Schafmagens befindet…

Das das Wetter nich mitspielte verzichteten wir auf eine ausgedehnte Pubtour und verbrachten den Abend bei selbstgebrautem Bier und einem Film aus der Konserve. Zum krönenden Abschluss des Tages überreichte mir John seinen heissgeliebten Celtic-Schal, welcher bei mir zuhause selbstverständlich einen Ehrenplatz erhält.

Am frühen Sonntagmorgen folgte eine rund einstündige Bahnfahrt nach Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands. Hier checkte ich erst in meinem Hostel, einer ausgedienten Kirche ein, ehe ich mich mit Maik traf, welcher mir ein Ticket für das bevorstehende Stadtderby besorgt hatte.

Fussball, Schottland, Scottish Cup, neuer Ground
11.01.09 Hibernian FC – Heart of Midlothian FC
0:2 (0:1), 14’837 Zuschauer, Easter Road Stadium, Edinburgh

An der Easter Road trafen die irisch-katholischen Hibernians auf die britisch-protestatischen Hearts aus dem ¨Tynecastle Stadium. Ein Spiel das Brisanz versprach, obwohl es nicht wie erwartet ausverkauft war. Die Finanzkrise hat schliesslich auch hier ihre Spuren hinterlassen.

Die Stimmung im Stadion hing massiv vom Spielgeschehen auf dem Platz ab. Bei den zwei Toren der Gäste schien deren vollbesetzte Tribüne aus allen Nähten zu platzen, während der Lärmpegel im Heimblock nur selten nach oben schnellte. Die Hearts of Midlothian gewannen das Spiel verdient, aber mit dem Unparteiischen auf ihrer Seite mit 2:0. Nach dem Spiel waren die Strassen zwischen den beiden Kontrahenden mit extra für diesen Zweck konzipierten Fahrzeugen abgesperrt, so dass erst einmal ein Umweg in die Innenstadt angesagt war.

Eishockey, Schottland, Elite Ice Hockey League, neuer Ground und Länderpunkt
11.01.09 Edinburgh Capitals – Nottingham Panthers
0:6 (0:3, 0:1, 0:2), ca. 600 Zuschauer, Murrayfield Ice Rink, Edinburgh

Ganz langsam schlenderten wir zum Murrayfield Stadium, dem grössten Stadion der Stadt. Hier wird eigentlich nur Rugby gespielt. Die Hearts durften hier vorübergehend Ihre Europapokalspiele austragen, da ihr eigenes Spielfeld zu klein war, doch dass ist Geschichte. Zum Rugby wollten wir aber heute auch nicht, sondern zum Eishockey im benachbarten Murrayfield Ice Rink.

Ungefähr 600 Zuschauer wollten sich das Aufeinandertreffen zwischen den Edinburgh Capitals und den Panthers aus dem Englischen Nottingham ansehen. Eine sehr einseitige Partie, welche dank wenigen Unterbrüchen (ausser den zahlreichen Toren) schnell vorüberging. 0:6 stand es am Ende, und eine gelungene Tour fand in einer uralten Eishockeyhalle Ihr Ende.

Am nächsten Tag flog ich mit Easy Jet nach Genf, von wo aus die Schweizerischen Bundesbahnen mich mit einer deftigen Verpätung nach Hause brachten.