Fussball in Bayern und Tschechien.

31 05 2010

Das von meinem Chef grosszügig verlängerte Wochenende sollte mal wieder für einen etwas längeren Ausflug genutzt werden. Als Ziel wurde der Freistaat Bayern und das grenznahe Tschechien auserkoren. Kurz vor der Abfahrt wurde es nochmal hektisch, da unser bereits bestätigtes Hotel doch noch storniert wurde und sich noch ein weiterer Mitfahrer ankündigte, doch gegen 13:00 Uhr konnte die Reise in Richtung Osten losgehen.

Da ich nicht für einen rechtzeitigen Start mit dem Auto garantieren konnte sind meine beiden Begleiter, Haller und Andrea, unabhängig voneinander bereits mit der Bahn losgezogen. Schlussendlich war ich dann aber doch der zweite der in Würzburg einrollte, Haller scheint betreffend Deutscher Bahn einfach ein unglückliches Händchen zu haben.

Fussball, Deutschland, Landesliga Bayern Nord, neuer Ground
14.05.10 FC Würzburger Kickers – 1. FC Schweinfurt 05
1:0 (1:0), 1’150 Zuschauer, Kickers-Stadion am Dallenberg, Würzburg

Polizeikontrolle der Schweinfurter Fans.

Zu Beginn dieses Unterfränkischen Derbies in der Landesliga Bayern Nord befanden wir uns schliesslich alle im Kickers-Stadion am Dallenberg. 1’150 Zahlungswillige wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen, bewacht durch ein massives Aufgebot der Staatsgewalt. Die Schweinfurter Ultras richteten sich auf einer Hintertorseite ein und gaben zu Spielbeginn eine hübsche Choreo mit einer grossen Blockfahne zum Besten. Die Gastgeber, ebenfalls mit gut 100 Aktiven vertreten, setzten derweil auf Spruchbänder und überdimensionale Würfel.

Das ruppige Spiel (3 Platzverweise) bei strömendem Regen entschieden die Platzherren schliesslich mit 1:0 für sich. Nach dem Spiel kam es zu kleineren Provokationen von Seiten der Schweinfurter, die Polizei und Ordner hatten die Lage jedoch jederzeit im Griff.

Choreo der Schweinfurter Fans.

Der Würzburger Block.

Unmittelbar nach Spielschluss wurden die verbleibenden rund 250 Kilometer bis zur Tschechischen Grenze in Angriff genommen. Im Städtchen Cheb im Westtschechischen Egerland wurde schliesslich beim dritten Versuch im Hotel Monika zugeschlagen (pro Person im riesigen Dreierzimmer 15 Euro).

Das Frühstück im hoteleigenen Café kostete zwar extra (110 CZK, ca. 6 Sfr.), war aber recht lecker und ausgiebig. Andrea und Ich beschlossen eine weitere Nacht zu bleiben, da wir eh nochmals nach Cheb zurückkehren sollten.

Fussball, Tschechische Republik, Druhá fotbalová liga, neuer Ground
15.05.10 FK Baník Sokolov – FK Viktoria Žižkov
1:2 (1:0), 1’080 Zuschauer, Stadion FK Baník Sokolov, Sokolov

Gegen 9:00 Uhr traf auch Cliff, ein Mitfahrer aus dem Forum vor dem Hotel ein. Zu viert bewältigten wir die 60 Kilometer nach Sokolov, wo der örtliche Fussballklub FK Baník Sokolov im Rahmen der zweithöchsten Spielklasse auf den FK Viktoria Žižkov aus der Hauptstadt traf. Die Jungs aus Žižkov trafen allerding erst mit einiger Verspätung im Stadion ein, dann aber richtig. Der Block war gut gefüllt und der Support ganz respektabel. Auch ein wenig Pyro gab es zu bestaunen. Von den Heimfans war lediglich ein winziges Grüppchen mit Pauke aktiv.

Das Stadion FK Banik Sokolov.

Der Gästeblock.

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd, neuer Ground
15.05.2010 SpVgg Weiden – FC Bayern Alzenau 1920
2:2 (0:0), 443 Zuschauer, Wasserwerk-Stadion, Weiden in der Oberpfalz

Vor dem Stadion in Weiden in der Oberpfalz.

Nach dem zweiten Frühstück, bestehend aus Klobasa (Wurst) und je nachdem Bier oder ganz üblem Pulverkaffee führte der Weg wieder über die Grenze nach Weiden in der Oberpfalz. Über das Spiel zwischen der SpVgg Weiden und dem FC Bayern Alzenau 1920 in der Regionalliga Süd gibt es schlichtweg gar nichts positives zu berichten. Keine Fans, keine Stimmung und miese Stadionverpflegung. Schnell weg hier. Ach ja, das Spiel endete 2:2 nachdem wir ewig auf den ersten Treffer warten mussten. Nach dem Spiel verabschiedete sich Haller von uns um am selben Abend noch nach Hause zu kommen.

Wieder zurück in Cheb parkierte (ja meine lieben Deutschen Mitleser, parkieren heisst das) ich mein Gefährt wieder vor dem Hotel und Cliff chauffierte uns zum Stadion Lokomotiva. Schliesslich musste er ja sowieso noch heimfahren und ich kam so doch noch zu meinem Pivo (Bier). In Tschechien herrscht eine strikte 0,0 ‰-Grenze.

Fussball, Tschechische Republik, Karlovarského kraje, neuer Ground
15.05.10 FK Union Cheb 2001 – TJ Lokomotiva Karlovy Vary
1:1 (0:0), 50 Zuschauer, Stadion Lokomotiva, Cheb

Das Spiel zwischen FK Union Cheb 2001 – TJ Lokomotiva Karlovy Vary II war nicht unbedingt ein Highlight,schliesslich reden wir hier von der 5. Liga Tschechiens, doch das Stadion und die Verpflegung wussten durchaus zu gefallen. Zum Abendessen gab es Sekacka, was wörtlich übersetzt Rasenmäher heisst. Das Teil bestand aus einem gegrillten Brot, gegrilltem Fleischkäse (oder sowas in der Art), Salat, verschieden Saucen und einem Spiegelei obendrauf. War ganz lecker aber schwierig einigermassen anständig zu essen. Das Spiel war eher Nebensache und endete 1:1 unentschieden.

Der Verpflegungsstand in Cheb.

Das Stadion Lokomotiva in Cheb.

Sekacka.

Nachdem auch Cliff den Heimweg angetreten hatte liessen Andrea und Ich den Abend im Irish Pub ausklingen, wo wir den Sieg der Schweiz über Tschechien an der Eishockey-WM mitverfolgen konnten.

Am nächsten Morgen waren wir früh auf den Beinen. Als erstes wurde der nahegelegene TESCO-Supermarkt aufgesucht. Man stelle sich vor, ein riesiger Supermarkt der rund um die Uhr geöffnet hat. Bei uns unvorstellbar. Auf jeden Fall wechselten hier die restliche Kronen den Besitzer und die Fahrt ging weiter nach München. Wenn ich nach München fahre darf natürlich der obligate Stopp bei meiner Grossmutter und ihrem Ehegatten nicht fehlen. Wie immer wurde uns auch dieses Mal ein köstliches Mittagessen serviert.

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd
16.05.10 TSV 1860 München II – 1. FC Eintracht Bamberg
4:0 (2:0), 1’422 Zuschauer, Städtisches Stadion an der Grünwalder Strasse, München

In Windeseile mussten wir weiter in den Stadtteil Giesing. Ziel war das legendäre Städtische Stadion an der Grünwalder Strasse. Die ehemalige (und hoffentlich auch wieder zukünftige) Heimat des TSV 1860 München wir heute nur noch als Spielort der Zweitvertretung genutzt. Gegener war am heutigen Tag die Eintracht aus Bamberg. Wir wurden positiv vom Support auf der Gegengeraden überrascht. Fast 1’500 Fans der Löwen boten ein ahnsehnliches Bild und waren auch regelmässig zu hören. Das unterhaltsame Spiel endete 4:0 Sieg der Sechzger.

Die Sechzger-Fans im Grünwalder Stadion.

Nach dem Spiel wurde endgültig der Heimweg angetreten. Der Stau zwischen Bregenz und der Schweizer Grenze hielt sich dieses Mal in Grenzen und irgendwann am Abend waren wir alle wieder daheim.



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